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So gelingt die langfristige Geldanlage

Geld anlegen erfolgt meist mit einem langen Planungshorizont. Doch was muss dabei beachtet werden und welche Anlagen sind langfristig am erfolgreichsten? Tipps für eine langfristige Anlagestrategie.

Langfristig erfolgreich investieren kann nur, wer sich über seine Ziele und Bedürfnisse im Klaren ist und seine Anlagestrategie darauf abstimmt. Entscheidend ist zu wissen, wie viel Risiko man als Anleger eingehen kann und wie lange das Vermögen mindestens investiert bleiben soll. Berücksichtigt werden müssen zwingend die finanzielle Gesamtsituation wie auch die Gründe für die Kapitalanlage. Basierend darauf lässt sich die Anlagestrategie definieren.

Das bedeutet langfristig investieren

Wichtig dabei ist, dieser Strategie treu zu bleiben – auch langfristig. Es mag verlockend sein, bei ansteigenden Börsenkursen den Aktienanteil zu erhöhen und mehr Risiko einzugehen, um davon zu profitieren. Doch niemand weiss, wie lange die positive Entwicklung anhält. Dreht die Marktstimmung, steht der Anleger plötzlich vor hohen Verlusten, die mit seiner persönlichen Anlagestrategie und Risikotoleranz nicht vereinbar sind.

Natürlich gilt auch das Gegenteil: Bei Börsentiefs sollte der Anleger ebenfalls seine Strategie beibehalten. Denn werden Kapitalanlagen während Marktschwächen verkauft, führen sie zu realen Verlusten im Portfolio. Kursstürze im zweistelligen Bereich kommen in fast jedem Jahr vor. Behält der Anleger jedoch die Ruhe, ist es gut möglich, dass sich die Kurse wieder erholen. Die Vergangenheit zeigt, dass gewisse Kursschwankungen normal sind, langfristig aber mit vielen Wertpapieren Rendite erzielt werden konnte.

Welche Anlage ist langfristig die attraktivste?

Die Frage, welche Kapitalanlage langfristig die erfolgreichste ist, hängt vom Anlagehorizont ab. Als Devise gilt: Je länger das Kapital investiert bleiben kann, desto mehr Risiko darf eingegangen werden. Mehr Risiko ist oftmals mit einer potenziell höheren Rendite, aber natürlich auch mit einem erhöhten Risiko für Verluste verbunden. Konkret ist bei Obligationen mit geringeren Kursschwankungen und tieferer Rendite zu rechnen als bei Aktien.

Privatanleger mit einem kurzen Anlagehorizont von wenigen Jahren sollten deshalb einen hohen Anteil ihres Portfolios in Obligationen investieren und den Aktienanteil eher tief halten. Anleger, die es sich dagegen leisten können, ihr Kapital mit einer langen Laufzeit von über acht Jahren zu investieren, setzen auf einen höheren Aktienanteil.

Diversifizieren zahlt sich langfristig aus

Dabei gilt allerdings die Devise, dass eine Anlageklasse alleine nicht empfehlenswert ist. Im langfristigen Vergleich zeigt sich, dass die Rendite eines diversifizierten Portfolios stets besser ist als jene einer einzelnen Anlageklasse. Neben Obligationen und Aktien lohnt es sich deswegen, einen Teil des Portfolios in alternative Anlagen zu investieren. Auch strukturierte Produkte können zusätzliche Anlagemöglichkeiten eröffnen.

Indessen ist es nicht ganz einfach, über lange Zeit ein gut diversifiziertes Portfolio zu führen. Denn selbst wenn dieses zu Beginn perfekt ausgewogen ist, verändert sich die Gewichtung aufgrund der unterschiedlichen Rendite der Produkte im Laufe der Zeit. Um der Strategie treu zu bleiben, müssen diese Schwankungen immer wieder durch Anpassungen im Portfolio ausgeglichen werden. Für eine langfristige Rendite ist zudem entscheidend, dass Anlageerträge reinvestiert werden. Diese Zinseszinsen bewirken über einen langen Zeithorizont wahre Wunder.

Vermögensverwaltungsfonds beinhalten Diversifikation

Aus diesen Gründen kann ein Vermögensverwaltungsfonds eine gute Lösung sein – insbesondere für Privatkunden mit einem eher tiefen Anlagevolumen, die sich nicht ständig mit ihren Anlagen beschäftigen möchten. Solche Fonds investieren nach einer bestimmten Strategie in verschiedene Anlageklassen. Fondsverwalter passen die Gewichtung aktiv an die Anlagestrategie an. Dabei reagieren sie zusätzlich auf die Entwicklungen an den Finanzmärkten, indem sie einen gewissen Spielraum bei der Zusammensetzung ausnutzen.

Weitsichtig planen statt häufig handeln

Unter wenig erfahrenen Privatanlegern ist die Vorstellung verbreitet, dass mit den richtigen Wertpapieren und insbesondere dem passenden Timing die höchste Rendite erzielt werden kann. Studien zeigen aber: Wer durchgängig investiert, erzielt in der Regel die höchsten Erträge.

Sicher mag es verlockend sein, vor Kursstürzen zu verkaufen und bei anziehenden Märkten wieder einzusteigen. Potenziell sind die Kosten dieser Strategie aber höher als deren Nutzen. Denn selbst wenn ein Anleger nur wenige Tage zu spät wieder einsteigt, kann sich dies massiv auf die Gesamtrendite auswirken. Zudem ist jeder Kauf und jeder Verkauf eines Wertpapiers mit Gebühren verbunden. Selbst wenn diese im Einzelfall tief sind, können die Gebühren insgesamt die Rendite schmälern.

Aus denselben Gründen lohnt es sich für langfristig orientierte Anleger auch nicht, auf kurzfristige Hypes aufzuspringen. Sinnvoller ist es, in langfristige Thementrends zu investieren. Ein solcher könnte beispielsweise Fintech, Infrastruktur oder Hightech sein. Das Research-Team der Credit Suisse analysiert laufend Marktchancen und stellt seine Erkenntnisse in zahlreichen Publikationen zur Verfügung.