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Rendite optimieren mit Hedge-Fonds

Hedge-Fonds haben einen zweifelhaften Ruf. Zu Unrecht. In Zeiten geringer Volatilität sind sie bezüglich Rendite anderen Wertpapieren überlegen. Auch zur Risiko-Diversifikation investieren Anleger gerne in Hedge-Fonds.

Werden die Aktienkurse weiter steigen? Oder folgt bald die Korrektur an der Börse? Finanzspezialisten halten beide Szenarien für etwa gleich wahrscheinlich. So gering wie derzeit war die Volatilität an den Finanzmärkten schon lange nicht mehr. Diese tiefen Schwankungen suggerieren ein geringes Risiko. Die Geldpolitik der Zentralbanken hat massgeblich zu der tiefen Volatilität beitragen. Dieser Effekt dürfte jedoch Schritt für Schritt nachlassen.

Für Anleger ist das eine verzwickte Situation. Sollen Sie nun Aktien kaufen oder bestehende Positionen zu einem guten Preis verkaufen? Gewiss ist nur eines: Bargeld auf dem Konto lohnt sich bei den niedrigen Zinsen, die aktuell gezahlt werden, nicht. Worin sollen also Anleger investieren?

Eine Möglichkeit ist, Geld in Hedge-Fonds anzulegen. Sie sind weniger abhängig von der Marktentwicklung als beispielsweise Aktien. Hedge-Fonds-Manager können Wertpapiere nicht nur kaufen oder verkaufen, sondern mit einer Vielzahl unterschiedlicher Strategien Gewinne erwirtschaften. So können sie selbst bei auf der Stelle tretenden oder gar fallenden Börsenkursen Renditen erzielen. Hedge-Fonds sind deshalb gerade in richtungslosen Märkten oft vielversprechender als andere Anlagen. Zudem tragen sie zur Verbesserung des Risiko-Rendite-Profils des gesamten Portfolios bei.

Zwei Hedge-Fonds-Strategien für mehr Rendite in richtungslosen Märkten

Die Relative-Value-Strategie

Wie die Bezeichnung nahelegt, richtet sich diese Strategie nach dem relativen Wert einer Geldanlage. Manche Wertpapiere werden an verschiedenen Finanzmärkten gehandelt. Doch nicht immer ist der Preis derselbe. Bei der Relative-Value-Strategie sucht der Hedge-Fonds-Manager Preisunterschiede an den Börsen. Er kauft am einen Finanzmarkt ein unterbewertetes Wertpapier und verkauft es andernorts zu einem höheren Preis. Die Preisdifferenz wird dem Hedge-Fonds als Gewinn zugeführt.

Die Aktien Long/Short-Strategie

«Long» respektive «Short» bezeichnen Kauf- beziehungsweise Verkaufspositionen. «Long» geht der Käufer, «Short» der Verkäufer. Bei der Aktien Long/Short-Strategie kauft der Hedge-Fonds-Manager einerseits Titel, von denen er sich eine Wertsteigerung erhofft. Diese verkauft er später zu einem höheren Preis. Andererseits tätigt er Leerverkäufe von Aktien, die er für überbewertet hält. Bei solchen Leerverkäufen besitzt der Hedge-Fonds-Manager das Wertpapier noch gar nicht. Er leiht sich dieses aus und spekuliert darauf, es zu einem späteren Zeitpunkt günstiger kaufen und dem Verleiher zurückgeben zu können. Geht die Strategie auf, resultiert schliesslich ein Gewinn.

Mit Hedge-Fonds gegen Kursverluste absichern

Hedge-Fonds eignen sich aber nicht nur für Anleger, die ihr Renditepotential verbessern wollen. Auch für Personen, die ihr Portfolio für stürmischere Zeiten robuster aufstellen möchten, können Hedge-Fonds ein geeignetes Mittel zur Diversifikation sein. Dadurch, dass sie weniger abhängig von der Börsenentwicklung sind, können sie das Portfolio bis zu einem gewissen Punkt stützen.

Trotz dieser Vorteile werden Hedge-Fonds von vielen Anlegern verschmäht. Einige Hedge-Fonds haben in der Finanzkrise hohe Verluste verbuchen müssen und teilweise Rücknahmen ausgesetzt. Doch die Zeiten haben sich geändert. Die Branche hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Transparenz und Regulierung der Fonds haben stark zugenommen. So haben inzwischen viele Hedge-Fonds ihr Domizil in regulierten Ländern. Längst haben sich anlegerfreundliche Standards etabliert, beispielsweise die Bewertung und Verwahrung der Anlagen durch unabhängige Parteien.

Risiko versus Rendite beim Geld anlegen

Um sich vor schwarzen Schafen zu schützen, ist es aber natürlich weiterhin zwingend, Hedge-Fonds vor dem Investieren sorgfältig bezüglich ihrer Risiken zu prüfen und Käufe nur über einen seriösen Partner zu tätigen. Die Fonds sollten zudem auch nach dem Kauf laufend überwacht werden.

Bezüglich Rendite und Risiken müssen sich Anleger zudem bewusst sein, dass es Hedge-Fonds mit sehr unterschiedlichem Risikoprofil gibt – von risikoarm bis sehr risikoreich mit entsprechenden Rendite-Erwartungen. Das Risiko beim Geld anlegen lässt sich verkleinern, indem es gestreut wird resp. diversifiziert investiert wird. Wie Aktien sind Hedge-Fonds eine langfristige Anlage: Sie können ihre strategische Funktion im Portfolio nur dann ausüben, wenn sie über längere Zeit gehalten werden.