Fixed Income: Rendite und Diversifikation mit Anleihen

Neue Chancen für institutionelle Investoren mit Fixed Income

Welchen Unterschied ein Jahr macht: Die Entwicklungen der vergangenen zwölf Monate sorgten dafür, dass Fixed Income wieder attraktive Renditeaussichten bietet. In welchen Bereichen institutionelle Kunden, die bei festverzinslichen Anleihen untergewichtet sind, ihr Portfolio aufbauen können.

Zeitenwende für festverzinsliche Anleihen

Stefan Meili, Leiter Pension Funds & Corporate Investors Region Zürich, Credit Suisse (Schweiz) AG, beginnt die Institutional Investor Presentation «Regimewechsel für festverzinsliche Anlagen» mit einem Rückblick. «Blenden wir ein Jahr zurück: Die Inflation betrug 1,5 Prozent, der SARON lag bei –0,71 Prozent und eine 10-jährige Bundesanleihe wurde mit 0 Prozent verzinst. Mittlerweile liegt der SARON bei 0,94 Prozent, für eine 10-jährige Bundesanleihe erhält man 1,1 Prozent und die Inflation ist auf 2,8 Prozent gestiegen.»

Das blieb nicht ohne Folgen. Obligationen seien lange Zeit eher unbeliebt gewesen, führte Stefan Meili weiter aus. «Das hat sich geändert. Fixed Income ist für Pensionskassen wieder eine sehr gute Anlagekategorie, auch aus Asset-Liability-Überlegungen.»

Zinsschritte sorgen für höhere Renditen bei Fixed Income

Dem stimmte Agnes Rivas, Strategieberaterin PF&CI der Credit Suisse (Schweiz) AG, zu. «Im vergangenen Jahr hat ein fundamentaler Wandel stattgefunden. Wir haben die Ära der Negativzinsen hinter uns gelassen.» Kurzfristig bedeute das für viele Pensionskassen sinkende Deckungsgrade. Diese dürften sich aber auf längere Frist wieder erholen, da der Wandel auch eine tiefere Bewertung der Verpflichtungen zur Folge habe.

Zugleich sorgen die Leitzinserhöhungen dafür, dass die Renditen im Fixed-Income-Bereich entlang des gesamten Laufzeitenspektrums gestiegen sind. Diese Entwicklung dürfte Bestand haben. «Wir gehen von einer dauerhaften Abkehr der extrem niedrigen Zinsen aus», sagte Anges Rivas. In ihren Prognosen erwarten die Fachleute der Credit Suisse langfristig Erträge im tiefen einstelligen Prozentbereich.

Obligationen gewinnen an Relevanz im Portfolio

Aufgrund der positiven Renditeerwartungen werden Obligationen wieder eine wichtigere Rolle im institutionellen Portfolio einnehmen können. Allerdings spricht nicht nur die Rendite für Fixed Income. Eine Analyse der monatlichen Performance von Aktien und Obligationen seit 1988 zeigt, dass sich Obligationen auch als Hedge gegen schlechte Aktienmonate bewährt haben.

«In 62,5 Prozent der Monate mit negativer Aktienperformance konnten Obligationen diese kompensieren», führte Agnes Rivas aus. «Dieser Hedge hat umso besser funktioniert, je schlechter Aktien abschnitten.» In über 67 Prozent der Monate, in denen die Aktien mehr als 5 Prozent an Wert verloren, zeigten Obligationen eine positive Performance.

Absicherungskosten drücken Renditen festverzinslicher Anlagen in Fremdwährungen

Den positiven Gesamtausblick für Obligationen betonte auch Matthias Rentsch, Senior-Spezialist für Fixed Income der Credit Suisse Asset Management (Schweiz) AG. Bei den globalen Unternehmensanleihen seien die Renditen auf Verfall im Jahr 2022 stark angestiegen, während die Duration abgenommen habe. Die Folge: «Bei der durchschnittlichen Rendite pro Jahr Duration sind wir derzeit auf einem sehr interessanten Niveau», sagt Matthias Rentsch.

Ein wichtiges Thema bleiben jedoch die Absicherungskosten bei Fremdwährungsanleihen. «Speziell im USD-Bereich sind diese markant», erklärt der Fixed-Income-Spezialist. Das drücke auf die Renditen. Institutionelle Kunden, die den Anteil an Obligationen im Portfolio erhöhen möchten, rät er daher, in einem ersten Schritt eher Anleihen in Schweizer Franken in Betracht zu ziehen.

Fixed-Income-Anlagen mit tiefem Risiko sind attraktiv

Der Vergleich der Renditen verschiedener Fixed-Income-Anlagen in den vergangenen zehn Jahren gibt konkrete Anhaltspunkte, welche Anleihen sich derzeit zur Erhöhung des Fixed-Income-Anteils im Portfolio anbieten «Die risikoreichsten Anlagen bieten im aktuellen Umfeld zu wenig Rendite, um die hohen Risiken einzugehen», sagte Matthias Rentsch. Investment-Grade-Unternehmensanleihen und Corporate Short Duration Bonds hingegen würden attraktive Renditechancen bieten.

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