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Fintech: Banken nutzen das Potenzial von Open Banking

Banken kooperieren eng mit Fintechs, um ihren Kunden innovative Dienstleistungen anzubieten. An der Fintech-Konferenz von «Finanz und Wirtschaft» zeigte sich, welches Potenzial Open Banking in der Praxis hat und wohin die Reise bei der Credit Suisse diesbezüglich führen soll.

Im Eiltempo hat die digitale Transformation die Wirtschaft und die Finanzbranche erfasst. Nach der ersten Euphorie um Fintech, Open Banking und Blockchain ist es Zeit für eine Zwischenbilanz: Inwieweit haben diese Trends und Technologien ihr disruptives Potenzial bis heute entfaltet? Was sind künftige Möglichkeiten für eine verstärkte Zusammenarbeit mit Fintechs? Am diesjährigen Fintech-Forum von «Finanz und Wirtschaft» erklärten Anke Bridge Haux, Leiterin Digitalization & Products, und Didier Denat, Leiter Corporate & Investment Banking, wie sich die Credit Suisse digital öffnet.

Fintech und Banken – Zusammenarbeit mit Potenzial

«Open Banking ist bei der Credit Suisse Realität. Wir sind überzeugt von der Relevanz und Wichtigkeit der digitalen Ökosysteme für unsere Kunden», sagt Anke Bridge Haux. «Unsere Kunden sollen die Dienstleistungen immer dann zur Hand haben, wenn sie diese tatsächlich auch benötigen.»

Ein konkretes Beispiel für Open Banking ist die vor kurzem bekannt gegebene Zusammenarbeit zwischen der Credit Suisse und dem Schweizer Software-Anbieter KLARA. Die Credit Suisse und KLARA vereinfachen das Finanzwesen für KMU. Neben einer neuartigen Buchhaltungslösung, die automatisch mit allen Schnittstellen kommuniziert, können KMU online auf KLARA ab sofort unverbindliche Kreditanfragen an die Credit Suisse stellen. Der intuitive Ablauf von KLARA ermöglicht es, relevante Angaben aus der Buchhaltung automatisch auszufüllen. Innerhalb weniger Sekunden erfährt das KMU von der Credit Suisse, zu welchem Zinssatz es wie viel Kredit erhält.

Wenn es um Open Banking geht, wollen wir aggregieren und nicht aggregiert werden.

Didier Denat, Leiter Corporate & Investment Banking

Investitionen in Fintechs – als Engagement für den Schweizer Werkplatz

Als führende Bank für Unternehmer ist es der Credit Suisse ein Anliegen, den Schweizer Wirtschaftsstandort und das Unternehmertum durch vielfältige Massnahmen zu stärken und weiter zu fördern. Als Beispiel dafür steht die 2010 gegründete «Credit Suisse Entrepreneur Capital AG». Diese stellt KMU und Jungunternehmern Kapital in einer Gesamthöhe von rund 200 Millionen Franken zur Verfügung. Ein nicht unwesentlicher Teil soll dabei in Fintechs investiert werden.

Diese Firmen bewegen sich zum Teil in einem ähnlichen Gebiet wie die Credit Suisse selbst oder bieten innovative Lösungen für deren Wertschöpfungskette. Für die Bank ist es somit eine Chance, wenn sie aktiv in der Szene der jungen Finanzfirmen involviert ist. Möglicherweise kann sie die Innovationen der Fintechs auch für sich selbst oder ihre Kunden einsetzen.

Daten nutzen – Bedürfnisse der Kunden identifizieren

Die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden verändern sich stetig. Parallel dazu beschleunigt die Digitalisierung das Innovationstempo technischer Entwicklungen. Besonders viel Potenzial sieht die Credit Suisse bei den Kundendaten. Sie möchte dieses künftig verstärkt ausschöpfen und so den sich verändernden Kundenwünschen nachkommen. Denn in den Kundendaten steckt viel Wissen.

«Wenn wir das Potenzial unserer Daten nutzen, können wir den Kunden helfen, ihre Bedürfnisse frühzeitig zu identifizieren», so Anke Bridge Haux. So könnten Datenanalysen im Anlagebereich dazu dienen, «dem Kunden genau jene Research-Informationen und Produkte anzuzeigen, die seinen Bedürfnissen entsprechen», nennt Didier Denat als Beispiel.

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