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Press Release

Ergebnis für das zweite Quartal 2012: Vorsteuergewinn von CHF 1,1 Mia., den Aktionären zurechenbarer Reingewinn von CHF 0,8 Mia. und Eigenkapitalrendite von 9%

Erfolgreiche Kostenreduktion: Ziel von CHF 2,0 Mia. Kostenreduktion per Ende 2013 bereits per Mitte 2012 erreicht; Anhebung des Kostenreduktionsziels auf CHF 3,0 Mia. per Ende 2013

Zusätzliche CHF 15,3 Mia. Kapital durch eine Reihe von Kapitalmassnahmen, wovon CHF 8,7 Mia. durch sofortige Massnahmen; Bestätigung der branchenführenden Position bezüglich regulatorischem Kapital

- 9,4%* Look-through Swiss Core Capital Ratio per Ende 2012 – im Vergleich zur Anforderung für Ende 2018 von 10%

- 10,8%* Look-through Swiss Total Capital Ratio per Ende 2012 – methodisch vergleichbar mit der SNB-Berechnung von 5,9% per Ende des ersten Quartals 2012 (jüngster Stabilitätsbericht)

- Teil der Kapitalmassnahmen ist die Emission von Pflichtwandelanleihen (Mandatory and contingent convertible securities, MACCS) im Umfang von CHF 3,8 Mia. )

- Nahezu 80% der Kapitalmassnahmen sind nicht verwässernd

* Siehe «Kapitalmassnahmen und Liquiditätsposition» auf Seite 4.

Medienpräsentation (Audio-Webcast) heute, 18. Juli 2012, 09.30 Uhr MESZ; Details auf der letzten Seite dieser Medienmitteilung

Die Credit Suisse Group hat heute ihre Ergebnisse für das zweite Quartal 2012 veröffentlicht. Zudem hat sie Massnahmen zur Verbesserung der Effizienz sowie zur Stärkung der Kapitalbasis im Hinblick auf die regulatorischen Anforderungen unter Basel 3 bekannt gegeben.

Urs Rohner, Präsident des Verwaltungsrats, sagte: «Die unangefochtene Kapitalstärke ist von herausragender Bedeutung für unsere Gruppe. Wir haben uns deshalb im aktuellen Umfeld entschieden, die vorgesehene Umsetzung unserer Kapitalstrategie zu beschleunigen und somit sämtliche allfällige Unsicherheiten nach der Veröffentlichung des SNB-Finanzstabilitätsberichtes zu beseitigen. Unser Geschäft erwirtschaftet auch in einem schwierigen Umfeld auf der Basis einer sehr starken Kapitalausstattung gute Renditen. Das ist die Grundlage dafür, auch in Zukunft langfristigen Wert für Kunden und Aktionäre zu schaffen.»



Brady W. Dougan, Chief Executive Officer, kommentierte das Quartalsergebnis: «Das solide Ergebnis für das zweite Quartal beweist die Stärke unseres Geschäftsmodells. Die Massnahmen, die wir im Hinblick auf das veränderte Branchenumfeld unternommen haben, zeigen ihre Wirkung. Im ersten Quartal hatten wir in einem etwas verbesserten Marktumfeld sehr profitabel gearbeitet. Mit dem Ergebnis im zweiten Quartal verdeutlichen wir, dass unser Modell unter erschwerten Marktbedingungen bestehen kann. Wir sind überzeugt, dass unser Geschäftsmodell über den Zyklus Kapitalrenditen von über 15% erwirtschaften kann.»



Brady Dougan sagte weiter: «Kostenreduktion und Disziplin bei der Verwendung unseres Kapitals sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft. Wir haben unser Ziel, die Kostenbasis per Ende 2013 um CHF 2,0 Mia. zu senken, bereits 18 Monate früher erreicht. Wir erhöhen das Ziel nun auf CHF 3,0 Mia. Damit können wir unsere operative Flexibilität und Kosteneffizienz weiter verbessern, was uns auch den Übergang in die kapitalkostenintensive Welt von Basel 3 erleichtert. Auf diesem Weg sind wir bereits sehr weit, dank der Neuausrichtung des Geschäftsmodells und dem Abbau von risikogewichteten Aktiven um CHF 65 Mia. seit dem Ende des dritten Quartals 2011.»



Zu den heute angekündigten Kapitalmassnahmen sagte Brady Dougan: "Mit diesen Massnahmen beseitigen wir jeden Zweifel bezüglich unserer starken Kapitalausstattung. Eine Look-through Swiss Core Capital Ratio per Ende Jahr von 9,4% sowie die führende Position bezüglich Gesamtkapital, Refinanzierungsstruktur und Bilanzliquidität bestätigen, dass die Credit Suisse eine der stabilsten Banken weltweit ist. Mit einer Berechnungsmethode, die jener der im Stabilitätsbericht 2012 der SNB angewandten vergleichbar ist, dürfte die Look-through Total Capital Ratio der Credit Suisse per Ende Jahr bei 10,8% stehen – und damit den von der SNB per Ende März errechneten Wert von 5,9% nahezu verdoppeln. Die verschiedenen Kapitalmassnahmen sind substanziell und ausgewogen, nahezu 80% davon sind nicht verwässernd. Über die letzten fünf Jahre hatten wir stets eine sehr gute Kapitalausstattung, und dies, bis zu den heute angekündigten Massnahmen, praktisch ohne Verwässerung."

Resultat im zweiten Quartal 2012 - Überblick
Die Credit Suisse Group verzeichnete im zweiten Quartal 2012 einen Vorsteuergewinn von CHF 1,1 Mia., einen den Aktionären zurechenbaren Reingewinn von CHF 0,8 Mia., eine Eigenkapitalrendite von 9% und Netto-Neugelder von CHF 4,4 Mia.

Private Banking im zweiten Quartal 2012 mit einem Nettoertrag von CHF 2‘704 Mio. und einem Vorsteuergewinn von CHF 775 Mio.
- Ergebnis leicht höher gegenüber Vorquartal, hauptsächlich aufgrund von höherem Zinserfolg und höheren wiederkehrenden Kommissions- und Gebührenerträgen
- Leicht rückläufiger Personalaufwand ohne Berücksichtigung der PAF2-Verbuchung im ersten Quartal; der Grossteil der Effizienzmassnahmen wird in der zweiten Jahreshälfte zum Tragen kommen
- Vorsteuergewinn-Marge verbessert auf 29%
- Private Banking mit Netto-Neugeldern von CHF 3,4 Mia.
- Wealth Management mit Netto-Neugeldern von CHF 8,9 Mia., ohne Berücksichtigung der Abflüsse von CHF 3,4 Mia. in Zusammenhang mit der Integration von Clariden Leu
- Corporate & Institutional Clients mit Abflüssen von CHF 2,1 Mia.
- Integration von Clariden Leu zum grössten Teil abgeschlossen; jährlicher Vorsteuerbeitrag zum Ergebnis der Gruppe von CHF 125 Mio. ab 2013

Investment Banking im zweiten Quartal 2012 mit einem Nettoertrag von CHF 2‘909 Mio. und einem Vorsteuergewinn von CHF 383 Mio.
- Bedeutende Fortschritte in der Umsetzung der Strategie haben zu einem ausgewogeneren Ergebnis und anhaltenden Marktanteilsgewinnen geführt
- Ausgewogeneres Geschäftsmodell mit neu ausgerichtetem Anleihengeschäft; weiterhin hohe Disziplin bezüglich Risiko- und Bestandsbewirtschaftung
- Erträge im Aktiengeschäft widerspiegeln die anhaltend geringe Kundenaktivität; marktführende Positionen beibehalten
- Ergebnis im Emissions- und Beratungsgeschäft widerspiegelt die branchenweit tiefen Transaktionsvolumen; Platz 2 bezüglich Volumen von weltweit abgeschlossenen M&A-Transaktionen
- Verbesserte Kosten- und Kapitaleffizienz: Kostenbasis konnte gegenüber dem ersten Halbjahr 2011 um CHF 1,6 Mia. gesenkt werden; die risikogewichteten Aktiven unter Basel 3 wurden seit Ende des zweiten Quartals 2011 um 38% abgebaut
- Rendite (nach Steuern) auf das nach Basel 3 zugeteilte Kapital von12% für das erste Halbjahr 2012, gegenüber 8% in der Vorjahresperiode

Asset Management im zweiten Quartal 2012 mit einem Nettoertrag von CHF 550 Mio. und einem Vorsteuergewinn von CHF 133 Mio.
- Dem Gewinn von CHF 66 Mio. aus dem Teilverkauf der Beteiligung an Aberdeen und den gegenüber dem Vorquartal gestiegenen leistungsabhängigen Erträgen stehen tiefere Anlagegewinne aufgrund der schwierigen Marktsituation gegenüber
- Netto-Neugeldzufluss CHF 0,4 Mia.; Zuflüsse bei Alternative Investments in den Emerging Markets, Abflüsse im Bereich der traditionellen Anlagen
- Am 2. Juli 2012 hat die Credit Suisse den ihr verbliebenen Anteil an Aberdeen Asset Management verkauft; der Gewinn von rund CHF 140 Mio. wird im dritten Quartal 2012 verbucht werden

Massnahmen zur Kosteneffizienz
Die Credit Suisse hat die Reduktion ihrer Kostenbasis erfolgreich vorangetrieben und weist im ersten Halbjahr 2012 eine gegenüber dem ersten Halbjahr 2011 um annualisiert CHF 2,0 Mia. reduzierte Kostenbasis aus. Die Credit Suisse erhöht nun ihr Ziel zur Reduktion der Kostenbasis bis Ende 2013 auf CHF 3,0 Mia.

Im Jahr 2011 hatte die Credit Suisse eine Reihe von Massnahmen zur Verbesserung der Kosteneffizienz ergriffen. Dies mit dem Ziel, bis Ende 2013 die Kostenbasis um jährlich CHF 2,0 Mia. zu senken. Diese Massnahmen wurden rasch umgesetzt, und bereits bis Mitte 2012 wurden Einsparungen von annualisiert CHF 2,0 Mia. realisiert. Kosten für diese Massnahen belasteten das zweite Quartal 2012 mit CHF 183 Mio., welche im Corporate Center verbucht wurden.

Die Credit Suisse erhöht nun ihr für Ende 2013 gesetztes Ziel zur Kostenreduktion auf insgesamt CHF 3,0 Mia. Diese zusätzlichen Kostenmassnahmen im Umfang von CHF 1,0 Mia. betreffen die Shared-Services-Bereiche mit CHF 0,5 Mia. Insgesamt führen die Massnahmen zu Einsparungen im Private Banking von CHF 0,45 Mia. und von CHF 0,55 Mia. im Investment Banking. Die verbleibenden Kosten in Zusammenhang mit der Kostenreduktion dürften sich auf rund CHF 525 Mio. belaufen, wovon CHF 225 Mio. in der zweiten Jahreshälfte 2012 verbucht werden dürften.

Kapitalmassnahmen und Liquiditätsposition
Mit den heute bekannt gegebenen Massnahmen beschleunigt die Credit Suisse, angesichts des regulatorischen Umfelds und der Situation an den Märkten, die Umsetzung ihrer Strategie zum Aufbau von Kapital. Eine Reihe von sofortigen Massnahmen wird das Kapital um CHF 8,7 Mia. erhöhen. Zusätzliche Massnahmen werden bis Ende 2012 das Kapital um weitere CHF 6,6 Mia. erhöhen.



Mit diesen Massnahmen erhöht sich die Look-through Swiss Core Capital Ratio per Ende 2012 auf 9,4%. Die Anforderung für Ende 2018 beträgt 10%.



Das Look-through Swiss Core Capital umfasst das Look-through Common Equity Tier 1 unter Basel 3 (CET1) sowie bestehende Genussscheine («Claudius-Kapitalinstrumente»), die an das harte Kernkapital (CET1) angerechnet werden können zur Erfüllung desjenigen Teils der Schweizer Anforderung, der über die Basel 3 G-SIB-Anforderung an hartem Kernkapital von 8,5% hinausgeht.
Die Look-through Swiss Total Capital Ratio dürfte per Ende 2012 auf 10,8% zu stehen kommen – methodisch vergleichbar mit der SNB-Berechnung von 5,9% für das Ende des ersten Quartals 2012, veröffentlicht im Stabilitätsbericht 2012 im Juni 2012.



Das Look-through Swiss Total Capital umfasst ebenfalls das Look-through CET1 unter Basel 3 und bestehende Genussscheine («Claudius-Kapitalinstrumente») sowie zusätzlich die Buffer Capital Notes der Gruppe («CoCos» mit hohem Trigger).



Das regulatorische Kapital und die sich darauf beziehenden Kapitalquoten sind in dieser Medienmitteilung gemäss der Schweizer Too-big-to-fail-Regulierung und den entsprechenden Vorgaben der Finma definiert.
Die Berechnung der Kapitalquoten erfolgt anhand dieser Kapitaldefinitionen und der für Ende 2012 prognostizierten risikogewichteten Aktiven (RWA) unter Basel 3. Die für Ende 2012 erwarteten Kapitalquoten beruhen auf einer pro-forma Rechnung und setzen die erfolgreiche Durchführung der angekündigten Kapitalmassnahmen voraus. Sie ziehen zudem Gewinnschätzungen von Bloomberg sowie Schätzungen der Credit Suisse mit Bezug auf die risikogewichteten Aktiven unter Basel 3 bei.



Da die Implementierung von Basel 3 erst mit dem Jahresanfang 2013 beginnt, folgt die Berechnung der in dieser Medienmitteilung verwendeten risikogewichteten Aktiven den zurzeit vorgeschlagenen Anforderungen und deren aktueller Interpretation sowie entsprechenden Annahmen. Änderungen in diesen Anforderungen bei Einführung von Basel 3 würden auch die hier verwendeten Zahlen verändern.



Die Kapitalmassnahmen beinhalten unter anderem die Emission von nachrangigen Anleihen mit Wandlungspflicht (Mandatory and contingent convertible securities, MACCS) in der Höhe von CHF 3,8 Mia. Die wandlungspflichtigen MACCS werden zu einem festgelegten Wandlungspreis von CHF 16.29 in Aktien gewandelt. Bestehende strategische Investoren wie die Qatar Holding LLC, die Olayan Group und Norges Bank Investment Management investieren ebenso in MACCS wie neue Grossinvestoren, unter anderem die Temasek Investment Company aus Singapur.



Bezüglich ihrer Liquidität verfolgt die Credit Suisse weiterhin eine sehr konservative Strategie und schätzt ihre Net Stable Funding Ratio (NSFR) per Ende des zweiten Quartals 2012 auf über 100%.

Segmentsergebnisse

Private Banking
Das Private Banking mit dem global ausgerichteten Bereich Wealth Management Clients und dem Bereich Corporate & Institutional Clients in der Schweiz verzeichnete im zweiten Quartal 2012 einen Vorsteuergewinn von CHF 775 Mio. und einen Nettoertrag von CHF 2’704 Mio.

Der Nettoertrag stieg gegenüber dem Vorquartal um CHF 100 Mio., was auf einen leicht höheren Zinsertrag und auf einen höheren Ertrag aus wiederkehrenden Kommissionen und Gebühren zurückzuführen ist, welche die halbjährlich anfallenden Performance Fees beinhalten. Der transaktionsabhängige Ertrag war aufgrund der anhaltend geringen Kundenaktivität tiefer. Dies wurde jedoch mehr als wettgemacht durch Gewinne in Zusammenhang mit der Integration von Clariden Leu, wovon CHF 41 Mio. aus dem Verkauf eines kleineren Geschäftsbereichs stammen. Im Vergleich mit dem Vorjahresquartal ist der Nettoertrag um 2% gesunken. Das Ergebnis im Vorjahresquartal hatte unter anderem von einen Gewinn von CHF 72 Mio. aus einem Immobilienverkauf profitiert.

Der Geschäftsaufwand lag leicht unter demjenigen des Vorquartals und des Vorjahresquartals. Der Personalaufwand ist im Vergleich zum ersten Quartal 2012 um 7% oder CHF 87 Mio. gesunken; im ersten Quartal 2012 waren in Zusammenhang mit dem PAF2-Vergütungsprogramm Ansprüche zugeteilt und vollständig verbucht worden. Im zweiten Quartal 2012 wurden auf dem Kreditbuch von CHF 202 Mia. neue Rückstellungen für Kreditrisiken von CHF 39 Mio. verbucht.

Der Bereich Wealth Management Clients verzeichnete im zweiten Quartal 2012 einen Vorsteuergewinn von CHF 551 Mio., was einem Rückgang von 5% gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Der geringere Geschäftsaufwand und der höhere Zinsertrag standen einem tieferen wiederkehrenden Kommissions- und Gebührenertrag sowie tieferen transaktionsabhängigen Gebühren und höheren Rückstellungen für Kreditrisiken gegenüber. Der Vorsteuergewinn im zweiten Quartal 2012 lag auf dem Niveau des zweiten Quartals 2011 ohne die Berücksichtigung des Gewinns aus Verkäufen im zweiten Quartal 2011. Verglichen mit dem ersten Quartal 2012 hat sich die Bruttomarge um 4 Basispunkte verbessert.

Der Bereich Corporate & Institutional Clients, der Firmen- und institutionellen Kunden in der Schweiz und Banken weltweit umfassende Finanzdienstleistungen anbietet, verzeichnete im zweiten Quartal 2012 einen Vorsteuergewinn von CHF 224 Mio., was 13% unter jenem im zweiten Quartal 2011 liegt. Der Nettoertrag blieb gegenüber dem Vorjahresquartal stabil, stand aber einem Anstieg des Geschäftsaufwands um 5% gegenüber. Im Vergleich zum Vorquartal ist der Vorsteuergewinn um 2% gestiegen.

Investment Banking
Das Investment Banking wies im zweiten Quartal 2012 einen Vorsteuergewinn von CHF 383 Mio. aus, was einem Rückgang um 62% gegenüber dem Vorquartal und einem Anstieg von 84% gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Der Nettoertrag im zweiten Quartal 2012 belief sich auf CHF 2‘909 Mio.

Das neu ausgerichtete und mit markant tieferen Bestandspositionen arbeitende Anleihengeschäft hat sich, angesichts des schwierigen Marktumfelds, mit einem Nettoertrag von CHF 1‘190 Mio. gut gehalten. Die Erträge sind im Vergleich zum starken ersten Quartal 2012 gesunken, dies aufgrund ungünstiger Handelsbedingungen und geringeren Kundenvolumen, insbesondere im Zinsgeschäft. Verglichen mit dem zweiten Quartal 2011 jedoch ist der Ertrag um 96% gestiegen. Dazu beigetragen haben die besseren Marktbedingungen für Verbriefungsprodukte und das bessere Ergebnisse mit Ausleihungen, im Zinsgeschäft, in Emerging Markets und im Kreditgeschäft.

Im Aktiengeschäft lag der Nettoertrag im zweiten Quartal 2012 bei CHF 1‘150 Mio., was einem Rückgang von 18% gegenüber dem Vorquartal, respektive 8% gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Tiefere Kundenvolumen in den wichtigsten Geschäftsbereichen, u.a. im Cash Equities-Geschäft und bei Derivaten, waren dabei massgebend. Der Bereich Prime Services erwirtschaftete auch im zweiten Quartal 2012 ein starkes Ergebnis und konnte die branchenweit geringen Handelsvolumen und Kundenaktivitäten durch hohe Marktanteile wettmachen.

Das Emissions- und Beratungsgeschäft verzeichnete im zweiten Quartal Erträge von CHF 644 Mio., tiefer als im Vor- und Vorjahresquartal, da die Emissionsvolumen global auf tiefem Niveau tief blieben.

Der Personalaufwand sank um 30% gegenüber dem Vorquartal. Dieser Rückgang ist auf einen geringeren Aufwand für aufgeschobene Vergütung zurückzuführen, da zum einen im ersten Quartal Kosten von CHF 418 Mio. in Zusammenhang mit PAF2 verbucht worden waren. Zum andern sah das zweite Quartal 2012 geringere Rückstellungen für leistungsabhängige Vergütung. Der gesamte übrige Geschäftsaufwand ist gegenüber dem Vorquartal und dem Vorjahresquartal gesunken.

Im Zuge der Umsetzung der strategischen Massnahmen im Investment Banking wurden die risikogewichteten Aktiven nach Basel 3 im Berichtsquartal um weitere USD 4 Mia. auf USD 206 Mia. reduziert.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal wurde das Ergebnis im zweiten Quartal 2012 durch den Anstieg des Durchschnittskurses des US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken beeinflusst. Dieser Effekt beeinflusste den Ertrag positiv, den Aufwand aber negativ. In Schweizer Franken ist der Nettoertrag gegenüber dem zweiten Quartal 2011 um 3% gestiegen und der Geschäftsaufwand um 2% gesunken. In US-Dollar ist der Nettoertrag um 6%, der Geschäftsaufwand um 11% gesunken ist.

Asset Management
Das Asset Management verzeichnete im zweiten Quartal 2012 einen Vorsteuergewinn von CHF 133 Mio. Dies entspricht einem Rückgang um 48% gegenüber dem ersten Quartal 2012 und einem Rückgang um 37% gegenüber dem zweiten Quartal 2011. Der Nettoertrag belief sich im Berichtsquartal auf CHF 550 Mio. und war damit um 19% unter dem Vorquartal bzw. um 16% unter dem Vorjahresquartal.

Im zweiten Quartal 2012 führte ein weiterer Teilverkauf einer Beteiligung an Aberdeen Asset Management zu einem Veräusserungsgewinn von CHF 66 Mio. Im ersten Quartal 2012 hatte ein solcher Verkauf zu Veräusserungsgewinnen von CHF 178 Mio. geführt. Ohne Berücksichtigung der Gewinne aus diesen Verkäufen in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres belief sich der Vorsteuergewinn auf CHF 67 Mio. im zweiten Quartal 2012, gegenüber einem Gewinn von CHF 76 Mio. im ersten Quartal 2012 und einem Gewinn von CHF 210 Mio. im zweiten Quartal 2011.

Die Anlagegewinne von CHF 27 Mio. im zweiten Quartal 2012 gingen gegenüber den CHF 101 Mio. im Vorquartal und auch gegenüber den CHF 156 Mio. im Vorjahresquartal stark zurück. Dies ist hauptsächlich auf die schwierigen Marktbedingungen zurückzuführen. Der gebührenabhängige Ertrag von CHF 478 Mio. sank im Vergleich zum zweiten Quartal 2011 um 3%. Dabei standen höhere Performance Fees von Hedging-Griffo tieferen Beteiligungsgewinnen aufgrund des Aberdeen-Verkaufs und tieferer Platzierungsgebühren gegenüber.

Der Geschäftsaufwand von CHF 417 Mio. ist gegenüber dem Vorquartal, welches Kosten in Zusammenhang mit dem oben erwähnten PAF2 beinhaltete, um 2% und gegenüber dem zweiten Quartal 2011 um 6% gesunken.

Corporate Center
Das Corporate Center verzeichnete im zweiten Quartal 2012 einen Vorsteuerverlust von CHF 180 Mio. Darin enthalten waren auch Gewinne auf eigene Verbindlichkeiten von CHF 39 Mio. Im Vorquartal verzeichnete das Corporate Center einen Verlust von CHF 1‘818 Mio. und im Vorjahresquartal einen Verlust von CHF 167 Mio.

Netto-Neugelder
Die Credit Suisse Group wies im zweiten Quartal 2012 Netto-Neugelder von CHF 4,4 Mia. aus. Im Private Banking betrug der Netto-Neugeldzufluss CHF 3,4 Mia. Davon entfielen CHF 8,9 Mia. auf den Bereich Wealth Management Clients, ohne Berücksichtigung der Abflüsse von CHF 3,4 Mia. in Zusammenhang mit der Integration von Clariden Leu. Die Zuflüsse im Bereich Wealth Management Clients stammten vor allem aus dem UHNWI-Kundensegment und aus dem Geschäft in den Emerging Markets. Der Bereich Corporate & Institutional Clients in der Schweiz wies Abflüsse von CHF 2,1 Mia. aus. Im Asset Management betrug der Netto-Neugeldzufluss CHF 0,4 Mia., wobei es zu Zuflüssen bei Alternative Investments in Emerging Markets kam, jedoch zu Abflüssen im Bereich der traditionellen Anlagen.

Aufgrund der Integration von Clariden Leu sowie weiterer organisatorischer Veränderungen wurden die früheren Perioden zwecks Vergleichbarkeit angepasst.

Die Kapitalmassnahmen im Detail

Austausch von Hybrid-Instrumenten
Eine Einigung zum sofortigen Austausch von bestehenden Tier-1- Hybrid-Instrumenten in Tier-1-Buffer Capital Notes (BCNs, «CoCos» mit hohem Trigger) beschleunigt die ursprünglichen Pläne, die einen Austausch im Oktober 2013 vorsahen. Die «CoCos» mit hohem Trigger sind anrechenbar beim Swiss Total Capital. Der Preis, zu dem diese «CoCos» mit hohem Trigger mindestens wandeln, wird dem Wandelpreis der neu emittierten Anleihen mit zwingender und bedingter Wandlungspflicht angeglichen.

Emission von nachrangigen Anleihen mit zwingender und bedingter Wandlungspflicht (Mandatory and contingent convertible securities, MACCS)
Die MACCS werden zu einem festgelegten Wandelpreis von CHF 16.29 pro Aktie im März 2013 in 233,5 Mio. Aktien gewandelt. Eine Tranche (wandelbar in 117 Mio. Aktien) unterliegt einem Vorwegzeichnungsrecht für bestehende Aktionäre und wird von einer Reihe von strategischen Investoren fest übernommen. Eine weitere Tranche (wandelbar in 116,5 Mio. Aktien) konnte bei strategischen Investoren fest platziert werden.

Anrechnung bestehender Tier-1-Genussscheine
Die Gesellschaft Claudius hält Tier-1-Genussscheine, die von der Credit Suisse AG, einer Tochtergesellschaft der Credit Suisse Group AG, emittiert sind. Claudius hat bisher zwei USD-Kapitalinstrumente begeben, einen USD 1,5 Mia. Perpetual 8,25% und einen USD 1,5 Mia. Perpetual 7,875%. Gemäss Finma können unter der Schweizer Too-big-to-fail-Regulierung die ausstehenden Tier-1-Genussscheine im Umfang von USD 3,0 Mia. (mit einem Abschlag von 20%) an das harte Kernkapital (CET1) angerechnet werden zur Erfüllung desjenigen Teils der Schweizer Anforderung, der über die Basel 3 G-SIB-Anforderung an hartem Kernkapital von 8,5% hinausgeht. Diese gemäss Finma bis 2018 laufende vollständige Anrechnung der Tier-1-Genussscheine stärkt die Swiss Core Capital Ratio mit 0,8%.

Verkauf der Beteiligung an Aberdeen Asset Management
Der Kapitalgewinn auf dem am 2. Juli 2012 vollzogenen Verkauf des per Ende des zweiten Quartals 2012 verbleibenden 7%-Anteils an Aberdeen Asset Management beläuft sich auf CHF 0,2 Mia.

APPA-Austausch: Angebot zum Austausch bestehender APPA-Instrumente
APPA (Adjustable Performance Plan Awards) sind bestehende Baranwartschaften aus aufgeschobener Vergütung aus den Jahren 2009 und 2010. Unter diesem Plan sind der zugeteilte Wert bzw. die Zahlungen abhängig vom Vorsteuergewinn der Geschäftsdivision des Mitarbeiters und von der Eigenkapitalrendite der Bank über mehrere Jahre nach Zuteilung. Die Credit Suisse macht ihren Mitarbeitenden nun das Angebot, künftige APPA-Zahlungen statt in bar in Aktien zu beziehen, und zwar zum Aktienpreis, der auch bei der Wandlung der MACCS zur Anwendung kommt. Der positive Kapitaleffekt aus diesem Austausch würde sofort wirksam. Die Lieferung der Aktien würde weiterhin dem bestehenden APPA-Zeitplan folgen, das heisst sich von 2013 bis 2015 erstrecken. Ausgehend vom Umfang der per Ende 2012 ausstehenden APPA von CHF 1,3 Mia. ist aus einem anfänglichen Austauschangebot ein positiver Kapitaleffekt von CHF 0,75 Mia. zu erwarten. Dies unter der Annahme, dass 58% der ausstehenden APPA durch die Mitarbeitenden ausgetauscht werden. Der tatsächliche Kapitaleffekt wird vom tatsächlichen Beteiligungsgrad der Mitarbeitenden und dem Finanzergebnis in der zweiten Jahreshälfte 2012 abhängen.

Strategische Devestitionen
Um das Alternatives-Geschäft im Asset Management beschleunigt auf liquide Anlagen auszurichten, und angesichts einiger verbleibender Unsicherheiten bezüglich der Umsetzung der Volcker-Regeln in USA, hat die Credit Suisse die Absicht, gewisse illiquide Private-Equity-Geschäftsbereiche zu verkaufen. Dabei handelt es sich um Aktivitäten, die mit den anderen Geschäftsbereichen der Bank nur geringe Synergien aufweisen. Die Credit Suisse strebt nach weiterem Wachstum in ihren liquiden alternativen Anlagestrategien , die im neuen regulatorischen Umfeld kapitaleffizienter sind und mit anderen Bereichen der Bank bedeutende Synergien aufweisen.

Verkauf von Immobilien
Die Credit Suisse steht in fortgeschrittenen Verhandlungen über den Verkauf zweier grösserer Immobilien und einer Anzahl kleinerer Gebäude. Ausserdem steht eine Sale-and-Lease-Back-Transaktion bezüglich eines Bürogebäudes an, das die Credit Suisse besitzt und selber nutzt.

Änderungen im Aktienkapital
In den Kapitalsimulationen verwendet die Credit Suisse bei den zu erwartenden Gewinnrückbehalten einen Reingewinn für 2012 gemäss den von Bloomberg zusammengetragenen Analystenschätzungen (Bloomberg Consensus), abzüglich des im ersten Halbjahr 2012 effektiv erzielten Reingewinns. Die daraus resultierende Gewinnschätzung für das zweite Halbjahr 2012 wurde nun adjustiert um die Kosten für die neu angekündigten zusätzlichen Massnahmen zur Kostenreduktion und Transaktionsgebühren für die Kapitalmassnahmen. Ebenfalls berücksichtigt wurde der erwartete Kapitalgewinn aus dem Rückkaufangebot für gewisse Kapitalinstrumente und Obligationen.

Diese Gewinnschätzungen für die Kapitalsimulation sind rein illustrativ. Der tatsächliche Reingewinn für 2012, und entsprechend die tatsächlichen Kapitalquoten per Ende 2012, können von den hier verwendeten deutlich abweichen.

Die Verbuchung von Kosten für aktienbasierte Vergütung umfasst die Gegenbuchung im Eigenkapital aufgrund der Verpflichtung, an Mitarbeitende Aktien zu liefern. Für das zweite Quartal 2012 dürften sich diese Kosten auf CHF 0,6 Mia. belaufen. Unter der Annahme, dass Verpflichtungen aus diesen Vergütungsprogrammen durch Emission von neuen Aktien aus bedingtem Kapital bedient werden, sind positive Kapitaleffekte zu erwarten.**

Der Vorsteuergewinn im zweiten Halbjahr 2012 sowie gewisse der weiteren Massnahmen dürften die aktuelle Höhe der latenten Steuerguthaben auf operativen Verlustvorträgen reduzieren. Ende des zweiten Quartals 2012 beliefen sich die latenten Steuerguthaben aus operativen Verlustvorträgen auf CHF 3,5 Mia. Latente Steuerguthaben, die aus künftiger Profitabilität beruhen, wie beispielsweise latente Steuerguthaben aus operativen Verlustvorträgen, müssen vom harten Kernkapital (CET1) abgezogen werden.

Regulatorische Abzüge
Beträge folgender drei Positionen, um die deren jeweiliger Umfang 10% des harten Kernkapitals (CET1) überschreitet, müssen vom harten Kernkapital abgezogen werden. Zusätzlich abgezogen wird der Betrag, um den die Summe dieser Positionen 15% des harten Kernkapitals (CET1) überschreitet. Bei den Positionen handelt es sich um (i) latente Steuerguthaben auf zeitlich befristeten Wertdifferenzen,
(ii) bedeutende Engagements in Finanzinstituten und (iii) Hypothekenbedienungsrechte. Weil die Kapitalmassnahmen das verfügbare harte Kernkapital (CET1) erheblich erhöhen, sind geringere regulatorische Abzüge erforderlich.

Zusätzliche Massnahme im Hinblick auf eine effizientere Refinanzierungsstruktur:
Angebot zum Rückkauf bestimmter ausstehender Kapitalinstrumente und Obligationen
Zusätzlich zu den heute angekündigten Massnahmen hat die Credit Suisse ein Angebot zum Rückkauf bestimmter im Streubesitz befindlicher Kapitalinstrumente und Obligationen angekündigt. Das Angebot umfasst 11 Instrumente in USD, Euro und GBP sowie 5 Obligationen in USD. Das Angebot beruht auf den Bedingungen des Tender Offer Memorandum vom 18. Juli 2012, das von der Credit Suisse Securities (Europe) Limited herausgegeben wurde und gewissen Angebotsbeschränkungen unterliegt. Im Rahmen des Angebots können Inhaber bestimmter Kapitalinstrumente und Obligationen diese der Credit Suisse verkaufen. Die Bank hat bereits im April 2012 eine ähnliche Transaktion sehr erfolgreich abgeschlossen.

Der Quartalsbericht mit den vollständigen Ergebnissen zum zweiten Quartal 2012 erscheint am 24. Juli 2012 um 06.45 Uhr (MESZ).

** Vorbehältlich der Zustimmung durch die Generalversammlung.