Schweizer Exportwachstum schwächt sich ab, bleibt aber positiv.
Das Exportbarometer ist erneut gesunken, und die Exportstimmung der Schweizer KMU schwächt sich weiter ab. Doch die Schweiz hat ein Ass im Ärmel: «Swissness» steht bei internationalen Kunden hoch im Kurs. Warum die Aussichten insgesamt positiv bleiben.
Wachstum der Exporte aus der Schweiz schwächt sich ab
Die erwartete Normalisierung der Wachstumsaussichten der Schweizer Exporte bestätigt sich: Zwar liegt das Exportbarometer der Credit Suisse erstmals seit zwei Jahren unter dem langfristigen Durchschnitt von 1,0 Punkten. Doch mit 0,6 Punkten ist es noch immer über der Wachstumsschwelle. Daher geht die Credit Suisse weiterhin von einer steigenden Nachfrage nach Schweizer Exportgütern aus.
Aufgrund der gesunkenen Wachstumsaussichten schwächt sich auch die KMU-Exportstimmung ab. Dennoch rechnen 47 Prozent der Schweizer KMU im kommenden Quartal mit steigenden Exporten. 38 Prozent gehen hingegen von einer Stagnation aus.
Das Exportbarometer der Credit Suisse ist leicht gesunken
In Standardabweichungen, Wachstumsschwelle = 0
Quelle: Bloomberg, Datastream, PMIPremium, Credit Suisse/ IDC
KMU der MEM-Industrie verzeichnen weniger Exporte
Einen Rückgang der Exporte verzeichnet besonders die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM-Industrie). Verantwortlich dafür ist das leicht abgeschwächte Wachstum in Europa infolge des Handelsstreits zwischen den USA und China. Vor allem die Exporte der deutschen Autoindustrie sind rückläufig. Das trifft die Schweizer MEM-Industrie als Zulieferbranche. Beim zweitwichtigsten Handelspartner USA zeigt sich die wirtschaftliche Lage momentan stabiler.
Die Schweizer MEM-Industrie bekommt die wirtschaftlich schwache Lage Europas zu spüren
Schweizer Exporte der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie in verschiedene Länder, Wachstum gegenüber Vorjahr in Prozent, 3-Monats-Durchschnitt
Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Credit Suisse
Trotz der gedämpften Exportaussichten können sich die Schweizer KMU auf ihren Erfolgsfaktor «Swissness» verlassen. 69 Prozent der Unternehmen geben an, dass ihre internationalen Kunden Schweizer Qualität schätzen. 37 Prozent der KMU gehen zudem davon aus, dass ihre Kunden bereit sind, mehr dafür zu zahlen. Die Schweiz kann auch als Unternehmensstandort punkten. Das stabile wirtschaftliche und politische Umfeld sowie die gute Infrastruktur sorgen dafür, dass 87 Prozent der KMU am Firmenhauptsitz in der Schweiz festhalten.