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Konjunkturumfrage der Credit Suisse in Zusammenarbeit mit ZEW

Konjunkturerwartungen weiterhin auf Talfahrt

Der Credit Suisse ZEW Indikator für die Konjunkturerwartungen ist im Monat September weiter gefallen und steht nun bei -75,7 Punkten. Der Indikator für die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage setzt ebenfalls seinen Abwärtstrend fort und verzeichnete mit 18,9 Punkten den schlechtesten Wert seit über einem Jahr. Der Index für die Inflationserwartung fiel weiter und steht nun bei -35,1 Punkten. Die Befragung bezüglich einer Veränderung des kurzfristigen Zinsumfelds ergab, dass nahezu alle Teilnehmer ein unverändertes Zinsniveau erwarten. Im Vergleich zum August erwarteten in diesem Monat nur noch 18,9% der Teilnehmer eine Abwertung des Schweizer Franken (Vormonat: 64,7%).

Nachdem der Credit Suisse ZEW Indikator im letzten Monat bereits einen deutlichen Rückgang verzeichnete, setzte er für den Monat September den Abwärtstrend fort und erreichte einen Wert von -75,7 Punkten. Dies ist der schlechteste Wert seit Dezember 2008 und deutet auf eine zunehmend pessimistische Stimmung für die Schweizer Konjunkturerwartungen. Keiner der Befragten gab an, für den Zeitraum von sechs Monaten eine positive Konjunkturdynamik zu erwarten. Mit einem Wert von 75,7 erwartet erneut die Mehrheit der Teilnehmer eine Verschlechterung der Konjunkturdynamik. 24,3% gehen von einer stabilen Entwicklung auf dem gegenwärtigen Niveau aus.

Die Einschätzung der aktuellen Konjunktursituation setzt ihren Abwärtstrend der vergangenen beiden Monate fort. Der entsprechende Saldo steht nun bei 18,9% (-15,4 Prozentpunkte). Nur noch 27,0% der Teilnehmer schätzen die aktuelle konjunkturelle Situation als "gut" ein (-10,1% im Vergleich zum Vormonat). 64,9% der Teilnehmer halten die aktuelle Konjunkturlage für "normal".

Der Anteil der Befragten, die auf 6-Monats-Sicht einen Inflationsanstieg erwarten, fiel auf einen Wert von 10,8% (Vormonat: 14,3 Prozentpunkte) und steht damit auf dem tiefsten Niveau seit April 2009. 43,3% der Teilnehmer erwarten keine Änderung der Inflationsrate (Vormonat: 48,6 Prozentpunkte). Der Wert für eine positive Entwicklung der Inflation steigt erneut von 37,1% im August auf nunmehr 45,9%.

Der Saldo der Erwartungen für die kurzfristigen Zinsen steht im Monat September bei 0,0% (Vormonat: -11,4 Prozentpunkte). Jeweils 2,8% der Befragten erwarten steigende bzw. sinkende kurzfristige Zinsen. Mit 94,4% erwartet der Grossteil ein konstantes Zinsumfeld für das nächste halbe Jahr.

Der Saldo der Erwartungen zur Entwicklung des Schweizer Aktienmarktes verzeichnete einen Rückgang um 11,1% und steht nun bei 34,3%. Der Anteil der Teilnehmer, die eine positive Entwicklung des SMI erwarten, blieb mit 60,0% auf gleichem Niveau wie im Vormonat. Die Aktienmarkterwartung für die Schweiz bleibt also weiterhin positiv, wenn auch etwas pessimistischer als noch im August. Wie schon in den Vormonaten bleiben die Einschätzungen der Teilnehmer in dieser Kategorie jedoch sehr volatil.

Nachdem im August noch die Hälfte der befragten Finanzmarktexperten eine Abwertung des Franken erwartet hatte, steht der Saldo für die Entwicklung des Wechselkurses im September nur noch bei -13,5%.

Ablauf der Umfrage und Methodologie
Eine analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991 durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen Dienstleistungssektor zu entwickeln.

Im Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel, Telekommunikation und gesamthaft.

Die Salden ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile. Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators gegenüber dem Vormonat.