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Schweizer KMU: Erfolgreich durch Innovation

Credit Suisse befragt KMU zu Chancen und Risiken von Megatrends

Die Ökonomen der Credit Suisse haben dieses Jahr erneut 1'800 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu den Chancen und Risiken von sechs ausgewählten Megatrends befragt. Die Einschätzung der KMU fällt dabei im Vergleich zum Vorjahr deutlich optimistischer aus. Am positivsten stehen die KMU dem diesjährigen Schwerpunktthema – dem technologischen Fortschritt – gegenüber. Zwar zwingt sie dieser Megatrend zu kontinuierlichen Veränderungen, die befragten Unternehmen betrachten dies für das Fortbestehen aber fast einstimmig als essentiell. Wichtigste Ideenlieferanten der Schweizer KMU sind das Management und die Mitarbeitenden. Viele Unternehmen pflegen zudem Kooperationen, allen voran mit Kunden und Lieferanten. Die Schweizer KMU setzen nicht auf komplexe Innovationsmechanismen, sondern zählen auf ihre Flexibilität und Offenheit für kontinuierliche Verbesserungen und ein innovationsförderndes Arbeitsklima. Die Marktfähigkeit, die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte, gesetzliche Rahmenbedingungen und die Finanzierung sind die wichtigsten Hemmnisse.

Megatrends fassen die wichtigsten Veränderungen der kommenden Jahre zusammen und wirken sich auf alle Bereiche unserer Lebens- und Arbeitswelt aus. Bereits zum fünften Mal haben die Ökonomen der Credit Suisse speziell kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu den sechs ausgewählten Megatrends Demografie, Globalisierung, Wertewandel, Ressourcenknappheit, Wissensgesellschaft und technologischer Fortschritt befragt. Der technologische Fortschritt oder Innovation im weiteren Sinne bildet das diesjährige Schwerpunktthema. Die Schweizer KMU sind heute stärker denn je zu einem kontinuierlichen Erneuerungsprozess gezwungen. Die internationale Öffnung der Märkte im Zuge der Globalisierung hat die Konkurrenz für die Schweizer KMU verstärkt und die spezifischen Leistungs-merkmale ihrer Produkte und Dienstleistungen respektive den Mehrwert für den Kunden vermehrt ins Zentrum gerückt.

Schweizer KMU sind sich der Bedeutung von Innovation bewusst
Fast alle befragten KMU (94%) sehen den technologischen Fortschritt beziehungsweise Innovation als essenziell für das Fortbestehen ihres Unternehmens an. Die KMU sind sich bewusst, dass sie nur nachhaltig wachsen können, wenn sie der zunehmenden Konkurrenz aus aller Welt stets einen Schritt voraus sind. Allein mit dem Preis zu überzeugen, ist für die meisten Schweizer Unternehmen aufgrund teurer Produktionsfaktoren schwierig. Hans Baumgartner, Leiter KMU-Geschäft Schweiz der Credit Suisse, bestätigt: "In unserem täglichen Austausch mit den KMU erfahren wir, wie wichtig es für die KMU ist, aufkommende Kundenbedürfnisse frühzeitig zu erkennen und überzeugende Lösungen effizient in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umzusetzen. Ständig nach Verbesserungen zu suchen ist ein essentieller Bestandteil des Schweizer Unternehmertums und Grundlage für den Wohlstand der Zukunft."

Innovation zahlt sich aus
Innovation und qualitativ hochstehende Produkte sichern den Geschäftserfolg von morgen. Jedes dritte der befragten Unternehmen erzielt mehr als einen Drittel des Umsatzes mit neuen Produkten. Innovationen sind jedoch nicht nur neue Produkte und Dienstleistungen, auch Prozess-, Marketing- und organisatorische Innovationen werden von durchschnittlich jedem vierten KMU als wichtig empfunden. Eine rasche Reaktion, Lieferbarkeit und Flexibilität können entscheidende Verkaufsargumente sein.

Innovativ sein ist kein Zufall
Wichtige Anregungen zur Innovation stammen vom Management, welches im Zuge strategischer Überlegungen dazu angehalten ist, die Ausrichtung und die interne Organisation des Unternehmens in regelmässigen Abständen systematisch zu überdenken. 53% der befragten KMU nennen daher das Management als eine der wichtigsten Innovationsquellen. Viele KMU pflegen kontinuierliche Verbesserungsprozesse. Komplexe Strukturen ergeben speziell für kleinere Unternehmen aber wenig Sinn. Vielmehr setzen die Schweizer KMU häufig auf flexible Mechanismen der Innovationsförderung mit tiefen Unterhaltskosten – ein betriebliches Vorschlagswesen beispielsweise oder die Förderung der Mitarbeitenden.

Kompetenzen sind wichtig
Die Mitarbeitenden werden mit 56% am häufigsten als wichtige Innovationsquelle genannt. Drei Viertel der befragten Unternehmen fördern deshalb die Innovationsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden. Am häufigsten durch eine motivierende Ausgestaltung des Arbeitsumfelds – zum Beispiel durch flexible Arbeitszeiten oder die Übernahme von Verantwortung – und Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen. Materielle Anreize wie Prämien und Geschenke werden an dritter Stelle genannt. Ihre Bedeutung steigt dabei auffällig mit zunehmender Unternehmensgrösse.

Flexibilität und Kundenorientierung sichern den Erfolg
Kunden sind nebst dem Management und den Mitarbeitenden die dritthäufigsten, aber wichtigsten externen Ideenlieferanten. Flexibilität und ein offenes Ohr für Kundenbedürfnisse und -wünsche sind nicht nur gute Verkaufsargumente, sondern garantieren auch ein nachfragegerechtes Produkt- und Dienstleistungsangebot. Von den befragten Schweizer KMU betreiben 37% gezielt Kooperationen mit Kunden und 45% mit Lieferanten, um neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln beziehungsweise bestehende zu verbessern.

Angriff ist die beste Verteidigung im anhaltenden Wettbewerb
Die Schweizer KMU ruhen sich nicht auf Erfolgen aus. Viele Unternehmen verzichten auf die Anmeldung von Schutzrechten und setzen zum Schutz vor Nachahmern auf fortlaufende Innovation. Die Gründe dafür sind nicht nur die hohen Kosten und komplizierten Verfahren, sondern auch der oftmals ungenügende Schutz von Patenten.

Finanzierung der Innovationstätigkeit erfolgt aus eigener Kraft
Gemäss der Umfrage der Ökonomen der Credit Suisse bilden einbehaltene Gewinne die mit Abstand häufigste Finanzierungsquelle für Innovationsprojekte. 48% der Schweizer KMU investieren jährlich zwischen 1% und 5% des Umsatzes in Innovationsprojekte, jedes fünfte KMU mehr als 10%. Gewinne werden somit häufig gezielt zu Innovationszwecken einbehalten. Gerade bei Umsatzeinbrüchen kann dieses Kapital aber rasch fehlen. Der Zugang zu Risikokapital ist in der Schweiz schwieriger als in vielen anderen Ländern.

Marktfähigkeit als wichtigster Prüfstein
Häufigste Hindernisse für die Innovationstätigkeit der Schweizer KMU sind unternehmensintern ein schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis und unternehmensextern ungünstige Marktbedingungen, sprich eine hohe Sättigung, starke Konkurrenz und damit verbundene geringe Absatzmöglichkeiten. Es folgen die Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeitender, gesetzliche Bestimmungen und Finanzierungsprobleme. Der technologische Fortschritt und die damit verbundene Innovationstätigkeit werden von den Schweizer KMU aber insgesamt als ausgesprochen chancenreich bewertet. Nur für 4% der befragten KMU überwiegen die Risiken.

Optimistischere Zukunftseinschätzung als noch im Vorjahr
Im Vergleich zum Vorjahr fallen die Einschätzungen der Schweizer KMU 2011 wieder optimistischer aus. 51% der befragten Unternehmen bewerten die Auswirkungen der Megatrends insgesamt als chancenreich (Vorjahr 49%). Nur für 26% überwiegen die Risiken. Diese optimistischere Zukunftseinschätzung ist bei nahezu allen Megatrends zu beobachten. Einzig der Megatrend Ressourcenknappheit wird überwiegend negativ eingeschätzt. Während fast 48% der KMU diesen Megatrend als Risiko beurteilen, sehen nur 32% darin eine Chance, was einen negativen Saldo von -16% ergibt. Die Einstellung gegenüber dem Vorjahr (Saldo -4%) hat sich deutlich verschlechtert – die Gründe für diese Veränderung dürften in der zunehmenden Verunsicherung angesichts der steigenden Rohstoffpreise und der aktuellen politischen Unsicherheiten liegen. Mehrheitlich positiv bewertet wird nebst dem technologischen Fortschritt auch die Wissensgesellschaft (Saldo +58%). Unentschlossen sind die KMU in ihrer Einschätzung zu den Auswirkungen der demografischen Alterung (Saldo -1%).