«Die Fremdwährungsstrategien sind vielseitig»
Wie sichern Unternehmen Währungsrisiken ab? Kaum jemand weiss das besser als die Departementssleiter, welche die Firmenkunden aktiv bei der Währungsabsicherung unterstützen. In Kurzinterviews geben sie Einblick in ihre Arbeit.
Währungsrisiko betrifft viele Schweizer Unternehmen
Schweizer Unternehmen sind international eng verflochten. Selbst KMU sind stark exportorientiert. Das zeigt die Studie über Wechselkurse und Währungsabsicherung der Credit Suisse. Denn als kleines Land ist die Schweiz wie kaum ein anderes auf Absatzmärkte ausserhalb des eigenen Binnenmarkts angewiesen.
Entsprechend sind die Unternehmen Währungsrisiken ausgesetzt. Wie sie damit umgehen und vor welche Herausforderungen Wechselkursschwankungen die Unternehmen stellen, hängt allerdings von der jeweiligen Situation ab. Die Departementssleiter der Credit Suisse werden mit unterschiedlichen Anliegen konfrontiert. In Kurz-Interviews berichten Andreas Gerber, Leiter KMU Schweiz, Herbert Plank, Leiter Trade Finance, und Albert Angehrn, Leiter Large Swiss Corporates Schweiz, was ihre Kunden beschäftigt und – in einem zweiten Teil – was die Credit Suisse in den jeweiligen Bereichen bietet.
Welche Ansätze verfolgen KMU in der Regel bei der Absicherung von Währungsrisiken?
Andreas Gerber: Dies hängt insbesondere von der Währungszusammensetzung der Bilanz/Erfolgsrechnung ab. Sofern ein KMU Zahlungsein- und -ausgänge in derselben Währung hat, stellen sich andere Bedürfnisse, als wenn dieses Verhältnis nicht ausgeglichen ist. Die Fremdwährungsstrategien sind somit vielseitig – wir sehen alles von spot-only (Kassageschäften) bis zu sehr individuellen Strategien mit Termin-, Options- oder Swapgeschäften. Eine Währungsabsicherung ist klar von einer Währungsspekulation zu unterscheiden. Die KMU agieren hier eindeutig in Ersterer und schützen mit intelligenten FX-Absicherungen den Erfolg aus ihrem Kerngeschäft.
Welche Rolle spielt das Thema Währungsabsicherung bei Rohstoffhändlern?
Herbert Plank: Währungen sind im Bereich von Trade Finance von zentraler Bedeutung. Die Grosszahl der Rohstoffgeschäfte wird heute immer noch in US-Dollar abgewickelt. Jedoch dürfen wir nicht vergessen, dass der Verkauf der Waren oder der daraus produzierten Produkte in Lokalwährungen geschieht. So kann es vorkommen, dass vor allem für das Distributionsgeschäft die Währungsabsicherung eine grosse Rolle spielt. Nicht unbedingt für jedes einzelne Rohstoffgeschäft, jedoch für das zugrunde liegende Geschäftsmodell.
Für Grossunternehmen sind strategische Transaktionen wie Firmenkäufe und fusionen gerade in Zeiten tiefer Zinsen eine attraktive Option. Wie unterstützt die Credit Suisse ihre Kunden in diesem Bereich bezüglich Währungsrisiko?
Albert Angehrn: Von der Finanzierungsperspektive aus gesehen sind Zeiten mit extrem tiefen Zinsen und einer sehr starken Heimwährung für eine Übernahme optimal. Der Kauf der Fremdwährung und auch die Absicherung eines Wechselkurses in die Zukunft hinaus sind Standardprodukte, die wir in unserem Sortiment haben. Zusätzlich können wir unseren Kunden aber auch einen Deal Contingent Hedge anbieten, bei welchem wir das Währungsrisiko beim Nichtzustandekommen einer Transaktion aufgrund eines regulatorischen Entscheids übernehmen. Ein solches Risiko kann sich auch bei wenig volatilen Märkten sehr rasch auf doppelstellige Millionenbeträge belaufen, wie Beispiele gezeigt haben.
Wie hebt sich die Credit Suisse von der Konkurrenz ab, wenn es darum geht, das Währungsrisiko abzusichern?
Albert Angehrn: Die Kundenorientiertheit und Servicequalität empfinde ich als Konkurrenzvorteil. Wir haben neben den Standardprodukten auch einzigartige Produkte wie den Deal Contingent Hedge. Somit müssen wir nicht nur die Extrameile gehen, wir haben auch noch das Extraprodukt. Damit erarbeiten wir uns einen klaren Konkurrenzvorteil.
Andreas Gerber: Die Schweizer Wirtschaft ist stark von der Dynamik der KMU geprägt – wir unterstützen diese Dynamik wie auch die Wettbewerbsfähigkeit und Innovation der Unternehmen als starker und strategischer Bankenpartner in allen Bereichen. Wir agieren vor Ort beim Unternehmen, greifen aber auf eine globale Organisation zu – dies ist ein klarer Differenzierungsvorteil. Mit der Positionierung als «Bank für Unternehmer» gelingt es uns zudem, die Kunden ganzheitlich und somit optimal zu beraten. Wir können sowohl die geschäftlichen als auch die privaten Bedürfnisse der Kunden erfassen. Des Weiteren haben wir ein starkes Netzwerk an Partnern wie den SVC, der unseren Kunden klare Mehrwerte liefert.
Wir positionieren uns stark als «Bank für Unternehmer» und decken auch die vielseitigen Bedürfnisse des Managements ab.
Herbert Plank, Leiter Trade Finance
Herbert Plank: Die Credit Suisse unterstützt Rohstoffhandelshäuser seit mehr als 30 Jahren und kennt somit die Kundenbedürfnisse sehr gut. Die Credit Suisse bietet unseren Kunden eine Vielzahl von Produkten an, beispielsweise Corporate-Banking-Produkte wie Forex, Kredite und Akkreditive, aber auch Produkte aus dem Investment Banking. Auf diese Weise positionieren wir uns stark als «Bank für Unternehmer» und decken auch die vielseitigen Bedürfnisse des Managements ab. Wir unterstützen unsere Kunden in vielen Bereichen und streben stetig danach, die Qualität unserer Dienstleistungen zu steigern.