Altersvorsorge für junge Leute: Wie Jugendliche am besten vorsorgen
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Früh vorsorgen? Na logo! Die besten Tipps für junge Erwachsene.

Das Credit Suisse Jugendbarometer zeigt jedes Jahr aufs Neue, dass die Altersvorsorge eine anhaltende Sorge von jungen Erwachsenen ist. Und zu Recht: Denn diese befindet sich in gewaltiger Schieflage – mit folgenschweren Auswirkungen für die junge Generation. Was also tun? Clever und so früh wie möglich fürs Alter vorsorgen! Die besten Tipps für die Altersvorsorge von jungen Leuten – quer über alle Säulen.

Vorsorgen statt sich Sorgen machen

Die Pensionierung ist noch Jahrzehnte entfernt, trotzdem fürchten viele junge Erwachsene schon heute um ihre Altersvorsorge. Zu Recht. Denn die Situation sieht alles andere als rosig aus: Um die Rentenansprüche finanzieren zu können, sind die Zinsen auf das Altersguthaben der jungen Generationen seit Jahren tief. Zudem steigt die Lebenserwartung. Das Gesparte muss also für immer mehr Jahre im Alter reichen. Als Konsequenz werden die Umwandlungssätze weiter sinken müssen. Das bedeutet: Sie werden bei gleichem Verdienst weitaus weniger Rente erhalten als ihre Eltern oder Grosseltern.

Das heutige Rentensystem der Schweiz steht vor grossen Herausforderungen. Deswegen ist es umso wichtiger, sich nicht allein auf das System zu verlassen, sondern selbst Verantwortung zu übernehmen. Wir erklären, was Sie schon jetzt für eine bessere Rente tun können.

Die besten Tipps für die Altersvorsorge von jungen Leuten

1. AHV-Beitragslücken vermeiden

Wer lange studiert oder mehrere Jahre reist, muss unter Umständen mit finanziellen Einbussen in der Altersvorsorge rechnen. Denn damit versäumt man schnell mal Einzahlungen in die AHV. Das führt zu Beitragslücken. Sie sind nicht sicher, ob Sie Beitragslücken haben? Einfach einen kostenlosen IK-Auszug bei Ihrer Ausgleichskasse bestellen und nachprüfen. Die gute Nachricht: Fehlende Beiträge können innerhalb von fünf Jahren nachgezahlt werden. Das ist wichtig, damit Sie eines Tages die volle AHV-Rente bekommen.

2. Pensionskassenpflichtiges Einkommen erzielen

Ob Bürojob oder Aushilfe im Café: Ihr Job sollte Ihnen idealerweise mehr als 22’050 Franken pro Jahr an Gehalt einbringen. Denn erst dann zahlen Arbeitnehmer und Arbeitgeber in die zweite Säule ein. Werden Jobs bei mehreren Arbeitgebern kombiniert, zählen die Einkommen einzeln. Die Beträge liegen dann oft unter der BVG-Eintrittsschwelle. Die Lösung: Klären Sie mit Ihren Arbeitgebern ab, ob beide Einkommen bei der gleichen Pensionskasse versichert werden können. Wer als Freelancer arbeitet, kann sich freiwillig einer Pensionskasse anschliessen.

3. Private Vorsorge aufbauen

Save up! Sobald man den ersten Job ergattert hat, sollte eine Säule 3a eröffnet werden. Auf dem Säule-3a-Konto spart man privates Vorsorgevermögen, um die sinkenden Renten aus der ersten und zweiten Säule bestmöglich auszugleichen.

Die Besonderheiten des Säule-3a-Kontos:

  • Man kann den eingezahlten Betrag vom steuerbaren Einkommen abziehen.
  • Es ist zweckgebunden. Sobald man Geld überwiesen hat, kann man darauf erst fünf Jahre vor der Pensionierung wieder zugreifen. Eine vorzeitige Auszahlung ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Beispielsweise wenn man Wohneigentum kauft, sich selbstständig macht oder die Schweiz endgültig verlässt.

Erwerbstätige mit Pensionskassenanschluss dürfen bis zu  7’056 Franken im Jahr 2023 einzahlen. Keine Sorge, wenn Sie zu Beginn Ihres Berufslebens nur kleine Beträge ansparen können. Auch dies rentiert sich. Wichtig ist, dass Sie früh anfangen und jedes Jahr einzahlen. Denn verpasste Einzahlungen können aktuell nicht nachgeholt werden. Am besten richten Sie gleich von Ihrem ersten Gehalt einen Dauerauftrag ein. Damit gehen die Einzahlungen nicht vergessen und Sie merken auch gar nicht, dass dieses Geld von Ihrem Ausgabenbudget weggeht.

What the heck is ... 3a-Sparen?

Einfach erläutert.

4. Vorsorgeguthaben investieren

Start investing! Bis zu Ihrer Pensionierung werden noch Jahrzehnte vergehen. Wahrscheinlich wird das Rentenalter sogar angehoben. Was angesichts der stetig sinkenden Renten wie ein Fluch wirken kann, ist auch Ihr Ass im Ärmel. Denn der lange Zeitraum ist die ideale Voraussetzung, um Ihr Vorsorgeguthaben der Säule 3a in Wertschriften zu investieren. Das birgt zwar Risiken, denn Finanzmärkte unterliegen Schwankungen. Doch wenn Geld über einen langen Zeitraum angelegt wird, ist die Rendite meist höher als die Verluste. Man hat also zum Zeitpunkt der Pensionierung mehr Erspartes, als wenn das Geld nur auf dem Säule-3a-Konto gelegen hätte.

Zudem raten Finanzexperten, Wertschriften mit hohem Aktienanteil in Betracht zu ziehen. Warum? Aktien sind am risikoreichsten, aber auch am rentabelsten. Da Sie schon in jungem Alter investieren, können Sie das Risiko über den langen Anlagehorizont besser tragen als ältere Personen.

What the heck is … Wertschriftenvorsorge?

Hier gibt es die Definition.

Für junge Leute gilt: Altersvorsorge selbst in die Hand nehmen!

Um Ihre Vorsorge zu sichern, braucht es Eigeninitiative. Achten Sie darauf, dass Sie Beitragslücken in der AHV vermeiden und Ihr Einkommen hoch genug ist, um es bei der Pensionskasse zu versichern. Der wichtigste Faktor, um langfristig Vorsorgeguthaben aufzubauen, ist bei Weitem die Säule 3a. Nutzen Sie Ihren langen Anlagehorizont und investieren Sie in 3a-Wertschriften – in Ihrem Alter haben Sie die besten Voraussetzungen dazu.