Die berufliche Vorsorge individualisieren. Mit 1e-Vorsorgeplänen.

Die berufliche Vorsorge in der Schweiz lässt sich auf unterschiedliche Arten auf die persönlichen Bedürfnisse ausrichten. Eine gute Wahl für Gutverdienende sind dabei 1e-Vorsorgepläne.

Berufliche Vorsorge individualisieren mit 1e-Plänen

Pensionskassen investieren das Vorsorgevermögen aller Versicherten gemäss einer einheitlichen Anlagestrategie. Das führt dazu, dass man als Arbeitnehmerin und Arbeitnehmer das Renditepotenzial der eigenen Vorsorgegelder nicht voll nutzen kann. Anders bei 1e-Plänen: Diese sorgen im Unterschied zum traditionellen Vorsorgemodell der zweiten Säule für eine Individualisierung: 1e-Versicherte können ihre Anlagestrategie selbst wählen. Für die Lohnanteile über 132,300 Schweizer Franken dürfen Vorsorgeeinrichtungen ihren Versicherten innerhalb eines Vorsorgeplans bis zu zehn unterschiedliche Anlagestrategien zur Auswahl anbieten. Mindestens eine davon muss ein risikoarmes Profil haben.
 

Eine Analyse von anonymisierten Daten der Pensionskasse der Credit Suisse Group (Schweiz) zeigt auf, dass die Bedürfnisse der Versicherten deutlich variieren. So wurde zum Beispiel die Strategie mit dem höchsten Risiko mit einem Aktienanteil von 75 Prozent am zweithäufigsten gewählt. Auch zeigt sich ein deutlicher Unterschied im Anlageverhalten, differenziert nach dem Vermögen in der 1e-Vorsorge. Personen mit einem hohen Vermögen wählten deutlich häufiger einen höheren Aktienanteil, während Personen mit sehr wenig Vermögen im 1e häufig keine Entscheidung fällten, was automatisch zu einer risikoarmen Anlagestrategie führt. 1e-Pläne erlauben es den Versicherten, ihre individuellen Präferenzen entsprechend umzusetzen. Die Risikotoleranz variiert je nach individueller Vermögenssituation, Anlagehorizont und auch nach Geschlecht. So entscheiden sich Frauen seltener für eine Anlagestrategie, die ein hohes Risiko enthält. Hingegen ist bei Männern ein Trend hin zur Wahl von Strategien mit einem höheren Risikoprofil beobachtbar.

Schweizer Vorsorgestudie 2022

Wie gehen Teilnehmende einer zunehmend alternden Gesellschaft mit den Hürden der beruflichen Altersvorsorge um? Die Schweizer Vorsorgestudie 2022 hat dazu erstmals anonymisierte Daten der Pensionskasse der Credit Suisse Group (Schweiz) analysiert.

03/08/2023

1e-Vorsorgepläne bieten Vorteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Der Vorteil von 1e-Vorsorgeplänen zeigt sich – nebst der individuellen Wahl der Anlagestrategie – daran, dass die Versicherten eins zu eins an der Vermögensanlage partizipieren. Damit verfügen sie bei langfristig steigenden Finanzmärkten über ein weitaus höheres Renditepotenzial. Doch das heisst auch, dass Versicherte die Anlagerisiken selbst tragen.
 

Aber nicht nur 1e-Versicherte, sondern auch Unternehmen profitieren: Da der Versicherte die Risiken selbst trägt, ist keine Unterdeckung des ausserobligatorischen Vorsorgewerks möglich. Damit reduzieren sich für Unternehmen (gemäss IAS 19) Risikorückstellungen, die das Eigenkapital belasten. Durch die Einführung eines 1e-Vorsorgeplans können sie sich für im 1e-Plan versicherte Lohnanteile der Sanierungsverpflichtung entledigen und dadurch bei Einführung eines solchen Vorsorgeplans gegebenenfalls Eigenkapital freisetzen. 1e-Vorsorgepläne eignen sich insbesondere auch für Firmeninhaberinnen und -inhaber, die die eigene Vorsorge im Rahmen einer Bezugsstrategie nutzen wollen. Sie profitieren von den steuerlichen Privilegien der Vorsorge, ohne dass sie die Flexibilität über die Anlagen verlieren.

1e-Vorsorgepläne erfreuen sich zunehmender Beliebtheit

Eine individuelle berufliche Vorsorge mit einem 1e-Vorsorgeplan wird zunehmend beliebter. Das in 1e-Plänen versicherte Vorsorgekapital hat sich zwischen 2015 und 2020 vervierfacht1 . Umfragen von PwC aus dem Jahr 2021 bei Schweizer 1e-Stiftungen deuten darauf hin, dass sich diese Entwicklung auch in Zukunft fortsetzen dürfte. Konkret erwarten sie ein jährliches Wachstum von 17 Prozent und einen Anstieg des Anlagevermögens in 1e-Plänen auf rund 9,3 Milliarden Schweizer Franken bis ins Jahr 2026.

Langfristig sollte der 1e-Markt jedoch noch weiter zulegen. Das Gesamtpotenzial für 1e-Vorsorgepläne wird derzeit auf rund 65 Milliarden Schweizer Franken geschätzt2 . Die aktuellen Herausforderungen der beruflichen Vorsorge dürften 1e-Vorsorgeplänen auch nicht im Wege stehen. Ganz im Gegenteil: 1e-Pläne dürften aufgrund ihres individuellen Charakters sogar davon profitieren.