«Zum Mitnehmen», aber nachhaltig

Das Start-up kooky rüttelt mit seinem digitalen Mehrwegsystem die Take-away-Branche auf. Mit einer ausgeklügelten Rückgabeinfrastruktur erobert das Zürcher Unternehmen nach der Schweiz nun auch Deutschland und Österreich.

Die Rückgabe muss möglichst einfach sein

Mit der Fragestellung, wie man ein analoges Mehrwegsystem smarter machen könnte, konsultierte Max Zott, einer der anderen beiden Mitgründer von kooky, Anfang 2021 seinen Kollegen Torge Barkholtz. Dieser kannte sich als Experte mit den Themen Kreislaufwirtschaft und Elektromobilität aus und brachte weitreichende Erfahrung als Start-up-Gründer mit. Kurz darauf holten die beiden Dmytro Bogus-lavskyy an Bord, der sich als CTO seither zu-sammen mit einem eingespielten Team um die technische Seite im Unternehmen kümmert.


Im Gegensatz zu anderen Mehrwegsystemen liegt der Fokus von kooky auf der Rückgabe-infrastruktur. «Denn das Zurückbringen der Becher funktioniert nur, wenn es ‹convenient› ist», erklärt Torge Barkholtz. Die Boxen müssen einfach verfügbar sein und auch an stark fre-quentierten Orten wie Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen stehen. Derzeit können die Becher bei über 220 Betrieben bezogen und an 190 Standorten schweizweit zurückgegeben werden.


kooky überzeugte innert kurzer Zeit Investierende und grosse Unternehmen wie die SBB, Valora und Coop. Im April 2022 sicherte sich das Start-up zudem eine Finanzierung von sechs Millionen Euro, um nach Deutschland und Österreich zu expandieren. Momentan werden die Standorte München und Wien aufgebaut, wobei kooky sowohl neue Talente als auch erfahrene Fachkräfte rekrutiert. In der der Schweiz kommen eben-falls laufend neue Partner hinzu und selbst mit Gastroriesen wie Starbucks sind Torge Barkholtz und seine Geschäftspartner im Gespräch. Künftig soll es möglich sein, bei Starbucks einen Kaffee zu kaufen und den gebrandeten Starbucks- Becher via Boxen in die Rückgabelogistik von kooky einzuspeisen. «Unser System ist bewusst offengehalten, damit sich andere Anbieter anschliessen und unsere Logistik nutzen können», erläutert der CEO. «So wollen wir Insellösungen vermeiden.» Das bedeutet, dass die Partner weiterhin ihre eigenen Produkte anbieten, aber die ganze Logistik mit Rückgabe, Einsammeln und Reinigung der Becher über kooky läuft.

«Wir sind kein neuer Becherlieferant»

Dass kooky aus der Gastrobranche, von In-vestoren und seitens Kundschaft Zuspruch erhält, liegt für Torge Barkholtz primär am Zeit-geist. Einweggeschirr und riesige Abfallberge seien nicht mehr zeitgemäss, findet er. «Viele Firmen, aber auch Städte, Hochschulen und andere Institutionen erkennen, dass sie etwas dagegen tun müssen, doch ohne ganzheitliche Lösung mit entsprechender Infrastruktur ist das nicht möglich.»

 

Ökologische Überlegungen spielten auch bei der Entwicklung der kooky-Becher eine zentrale Rolle. Die Produkte werden in Deutschland aus einem schadstofffreien PP (Polypropylen) gefertigt und können bis zu 500-mal wiederverwendet werden. «Damit ist ihre Ökobilanz deutlich besser als jene von Einwegbechern», betont Torge Barkholtz. Wenn die Cups ausgedient haben, werden sie granuliert und das Material wird in den Stoffkreislauf zurückgeführt. Darüber hinaus setzt kooky beim Einsammeln und Ausliefern der Becher auf Cargo-Velos, um die CO2-Emissionen tief zu halten.

 

Mit seinem Konzept geht kooky ganz bewusst einen anderen Weg als andere Anbieter. «Wir sind kein neuer Becherlieferant, sondern bieten eine einfache, zirkuläre Alternative zu bestehenden Einwegsystemen», erklärt der Co-Gründer. Denn: «Solange es Einweg gibt, wird es Mehr-weg immer schwer haben.» Laut Torge Barkholtz richtet sich kooky an alle, von der Bankerin über Studierende bis zu den Berufspendlern. «Auch wenn es pathetisch klingt, wir alle können zur Verbesserung der Welt beitragen.» kooky mache das möglich, ohne dass die Konsumentinnen und Konsumenten ihren gewohnten Lifestyle mit Take-away-Getränken aufgeben müssten.

 

kooky überzeugte innert kurzer Zeit Investierende und grosse Unternehmen wie die SBB, Valora und Coop. Im April 2022 sicherte sich das Start-up zudem eine Finanzierung von sechs Millionen Euro, um nach Deutschland und Österreich zu expandieren. Momentan werden die Standorte München und Wien aufgebaut, wobei kooky sowohl neue Talente als auch erfahrene Fachkräfte rekrutiert. In der der Schweiz kommen eben-falls laufend neue Partner hinzu und selbst mit Gastroriesen wie Starbucks sind Torge Barkholtz und seine Geschäftspartner im Gespräch. Künftig soll es möglich sein, bei Starbucks einen Kaffee zu kaufen und den gebrandeten Starbucks- Becher via Boxen in die Rückgabelogistik von kooky einzuspeisen. «Unser System ist bewusst offengehalten, damit sich andere Anbieter anschliessen und unsere Logistik nutzen können», erläutert der CEO. «So wollen wir Insellösungen vermeiden.» Das bedeutet, dass die Partner weiterhin ihre eigenen Produkte anbieten, aber die ganze Logistik mit Rückgabe, Einsammeln und Reinigung der Becher über kooky läuft.

«Umsetzungsstärke» und neue Ideen

Ein Grund für den Erfolg von kooky ist, dass sich das Start-up von Anfang an auf seine Kernkompetenz fokussiert und andere Geschäftsbereiche wie das HR oder die Buchhaltung ausgelagert hat. Torge Barkholtz erklärt: «Bei früheren Unternehmensgründungen habe ich gelernt, wie wichtig es ist, sich frühzeitig um das Team-building zu kümmern.» Mit mittlerweile 30 Mitarbeitenden an sieben Standorten – Zürich, Bern, Basel, St. Gallen, Berlin, München und Wien – ist das Unternehmen nach wie vor verhältnismässig klein. Angesichts des herausfordernden Marktumfelds ist die Grösse für den CEO jedoch ein Vorteil. Als kleine Firma könne kooky schnell auf Veränderungen reagieren. Ein Beispiel ist der Fachkräftemangel in der Gastronomie. Diesem hat kooky mit einem Selbstbe-dienungsautomaten für kooky-Becher entgegengewirkt, damit Konsumentinnen und Konsumenten ihre Cups jederzeit beziehen können.


«Das kooky-Team zeichnet sich durch eine grosse Umsetzungsstärke aus», betont Torge Barkholtz, «so haben wir in kurzer Zeit bereits sehr viel erreicht.» Überhaupt hätten seine Kollegen und er «unzählige weitere Ideen» im Kopf, wie die Reise von kooky weitergehen könnte. Es sei die Neugierde nach neuen Lösungen, die das Unternehmen immer wieder antreibe, sagt der CEO – und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: «Getreu dem Motto ‹Stay hungry, stay foolish, stay kooky›.»

CEBS AG

Anzahl Mitarbeitende: 30
Gründungsjahr: 2021
Firmensitz: Zürich
Tätigkeitsbereich: kooky bietet ein digitales Mehrweg-system für Take-away-Getränke mit eigener Rückgabeinfrastruktur
kooky2go.com