«Curaden revolutioniert die Mundpflege»

Knallbunte Zahnbürsten und Zahnpasta mit Brombeer oder Gin-Tonic-Geschmack – das Angebot von Curaden springt ins Auge. Ueli Breitschmid und seine Tochter Christine positionieren ihr Unternehmen aber nicht in erster Linie als Produktlieferant. Sie haben die Mission, die Mundgesundheit weltweit zu verbessern.

Was ist Ihre Aufgabe als Unternehmer?

Ueli Breitschmid Viele meinen, Unternehmer sein heisse Geld verdienen. Klar verdienen Unternehmer Geld, wenn sie ihre Arbeit richtig machen. Aber wer sie nur deshalb tut, braucht gar nicht erst anzufangen. Wir bieten mehr als Produkte. Die Menschheit mit Zahnbürsten beliefern, das können viele. Wir haben die Mission, weltweit dafür zu sorgen, dass Menschen sich selbst und kompetent um ihre Mundgesundheit kümmern.

 

Was macht Curaden anders als die Konkurrenz?

U. Breitschmid Ich bin sehr neugierig auf die Welt gekommen. Ich habe nie jemandem etwas geglaubt, nur weil er eine bestimmte Position hatte. Curaden revolutioniert die Mundpflege. Dies tun wir nicht in erster Linie durch die Produkte. Sie sind das Einfachste und dadurch auch kopierbar. Die Kunst ist, die Leute davon zu überzeugen, die Produkte richtig zu benutzen. Wir verstehen uns als Wissenslieferant. Dass die Mundpflege heute eine bessere Stellung hat als noch vor 30 Jahren, hat mit unserer Wissensvermittlung zu tun. 
 

C. Breitschmid Grundsätzlich wäre viel Produkt-Know-how vorhanden, leider wird dieses Wissen nur bei sehr wenigen Zahnpflegeprodukten auch tatsächlich bei der Entwicklung berücksichtigt. Das machen wir anders.
 

U. Breitschmid Wir haben als Erste gesagt, dass «weiche» Zahnbürsten besser sind. Unsere Bürsten sind sehr dicht beborstet, dies wird als weich empfunden. Die Borsten sind flexibel und bleiben vor Ort, scheuern also nicht über den Zahn. Zudem sehen unsere Produkte auch attraktiv aus. Das ist gewissermassen ein trojanisches Pferd. Es sorgt dafür, dass das Putzen Spass macht und natürlich auch dafür, dass wir unsere Zahnbürsten und Zahnpasten besser verkaufen.

"Ich bin sehr neugierig auf die Welt gekommen. Ich habe nie jemandem etwas geglaubt, nur weil er eine bestimmte Position hat."

Ueli Breitschmid

Von der Gründung als Dentalhändler zum umfassenden Angebot für die Zahngesundheit. Können Sie diesen Weg skizzieren?

U. Breitschmid Dieser Weg hat 50 Jahre gedauert. Es ist ein Glücksfall, dass wir nicht vom Consumer-Markt, sondern aus dem Dentalhandel kommen. Die Zahnärztinnen und Zahnärzte kannten uns und wussten, dass unsere Produkte Hand und Fuss haben. Sie sind unsere wichtigsten Partner. Denn sie vermitteln, wie man die Zähne korrekt putzt. Wir allein können das nicht.

 

Was ist das wichtigste Produkt von Curaden?

C. Breitschmid Bezüglich Umsatz ist es die Zahnbürste. Für den Wert unserer Firma die Interdentalbürste. Hier liegt unsere Kernkompetenz. Und hier gibt es noch viel zu tun.


U. Breitschmid Die Studienlage zeigt es: Wenn du deine Interdentalräume nicht reinigst, kannst du das Zähneputzen gleich lassen.

 

Sie produzieren in der Schweiz. Ist das mit Mehrkosten verbunden?

C. Breitschmid Bei einer Vollautomatisierung können Unternehmen in der Schweiz zu absolut vernünftigen Kosten produzieren. Unterstützend nutzen wir für die Finanzierung unserer Maschinen das Angebot von Credit Suisse Leasing. Mehrkosten entstehen bei Curaden nicht bei der eigentlichen Produktion, sondern in der Qualitätskontrolle. Hier gehen wir bei jedem Schritt sehr weit.

 

Was sind die Vorteile von Swiss Made?

C. Breitschmid Es ist für viele Menschen ein Qualitätsgarant und verspricht einen Mehrwert.


U. Breitschmid Swiss Made macht in vielen Ländern den Grossteil unseres Erfolgs aus.

 

Welche Herausforderungen beschäftigen Sie zurzeit?

U. Breitschmid Bei den mechanischen Produkten sind wir auf dem richtigen Weg und haben vorgesorgt. Sie funktionieren auch die nächsten 30 Jahre. Das ist auch keine Raketenwissenschaft. Die Wissensvermittlung ist unsere zentrale Aufgabe.


C. Breitschmid Wir haben den Anspruch, über unsere Mission zu reden. Wir wollen nicht einfach Zahnbürstenverkäufer sein. Wir wollen helfen, die Welt zu verändern. Das heisst auch Investment in den einzelnen Märkten, ohne sofort damit Geld zu verdienen.


Gleichzeitig sind wir aber keine NGO, die nur auf Ausbildung setzt. Das ist eine Herausforderung in der Kommunikation. Dazu kommt, dass wir überall ein Nischenplayer sind. Egal ob Zahnbürsten, Elektrozahnbürsten oder Zahnpasta. Unsere Konkurrenz sind in jedem Bereich Grossfirmen.

 

Wie sieht die Zukunft aus?

C. Breitschmid Self-Learning und die Nutzung von künstlicher Intelligenz bei der Wissensvermittlung sind Werkzeuge, die wir stärker nutzen wollen.


U. Breitschmid Wir überlegen ständig, was die nächste Innovation in der Mundpflege sein könnte. Chemie ist ein viel diskutiertes Thema. Es ist nicht einfach, ein Produkt zu finden, das neben den Bakterien nicht auch die Zähne angreift. Enzyme sind beispielsweise ein spannendes Forschungsfeld. Aber ohne Mechanik wird es meiner Meinung nach nicht gehen. Wir gehen bald mit einem neuen Produkt auf den Markt, das von einer israelischen Firma entwickelt wurde. Es putzt die Zähne automatisch, wenn man draufbeisst. Solche Produkte gibt es längst, aber dieses ist wirklich überzeugend. Das könnte ein Durchbruch werden.

Curaden AG

Anzahl Mitarbeitende: über 150
Gründungsjahr: 1954
Firmensitz: Kriens (Luzern)
Tätigkeitsbereich: Mundpflege und Aufklärung zur Prophylaxe
Aufgefallen: Die Schweiz ist das Innovationszentrum, Polen das Rückgrat und Rumänien der Entwicklungsmarkt.
curaden.com