Wohnlage Eigenheim. So finden Sie den passenden Immobilienstandort.
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Wo soll Ihr Eigenheim liegen? So finden Sie den passenden Immobilienstandort.

Bei der Wahl des zukünftigen Wohneigentums ist neben dem Objekt selber auch der Immobilienstandort entscheidend. Objekte an attraktiver Wohnlage haben aber ihren Preis. Umso wichtiger ist es, die eigenen Bedürfnisse und Präferenzen genau zu kennen. Das weiss Felix Thurnheer. Er ist Immobilienschätzer des Schweizer Immobilienschätzer-Verbands und seit 20 Jahren in der Immobilienbranche tätig. Was der Experte sonst noch zu berichten hat und wie Sie den richtigen Immobilienstandort für Ihr Eigenheim finden.

Was ist die Wohnlage?

Die Wohnlage einer Immobilie bezieht sich auf ihre geografische Umgebung in Zusammenhang mit der Qualität des Wohnstandorts. Sie zeichnet sich unter anderem durch eine ruhige Nachbarschaft, eine gute Infrastruktur und eine angenehme Wohnumgebung aus.

Bei der Immobiliensuche sollte die Wohnlage sorgfältig geprüft werden, da sie einen massgeblichen Einfluss auf die Wohn- und damit Lebensqualität hat und den Wiederverkaufswert des Eigenheims steigern kann.

Die beste Wohnlage ist individuell

«Bei der Entscheidung für einen Wohnort spielt der persönliche Nutzwert eine wichtige Rolle – und der ist sehr individuell. Er hängt ab von den persönlichen Bedürfnissen und der Lebenssituation», erklärt Felix Thurnheer. «Ist zum Beispiel für jemanden ein grosses gastronomisches Angebot wichtig, bietet ein urbaner Standort viele Vorteile. Geht jemand hingegen gerne mit dem Hund in der Natur spazieren, eignet sich die Agglomeration besser.»

Suchen Sie nach Wohneigentum, sollten Sie in einem ersten Schritt Ihre Anforderungen an die Wohnlage definieren: Was ist Ihnen an Ihrem Zuhause wichtig? Ruhe und Natur? Zentralität? Eine schöne Aussicht? Die Nähe zu den öffentlichen Verkehrsmitteln? Denken Sie dabei auch an die Zukunft und daran, wie sich Ihre Bedürfnisse verändern könnten, beispielsweise durch Kinder oder das Älterwerden.

Der Immobilienstandort beeinflusst den Preis

Stellen Sie sich vor, wir bauen drei identische Häuser an unterschiedlichen Wohnlagen: eines zentral in der Stadt Zürich, eines am Genfersee und eines in einem Bergdorf im Wallis. Uns allen dürfte klar sein, dass wir beim anschliessenden Verkauf drei völlig unterschiedliche Preise erzielen werden – obwohl die Objekte genau dieselben sind. Denn der Wert einer Immobilie setzt sich grundsätzlich aus zwei Komponenten zusammen: aus dem Wert des Gebäudes und aus dem Wert des Landes. Und der Wert von Land variiert je nach Standort stark.

Die Suche nach dem Wohnort mit dem Budget abgleichen

Der nächste Schritt auf dem Weg zum Eigenheim ist folglich, Ihre Anforderungen daraufhin zu prüfen, ob sie im Rahmen des Möglichen liegen. Hierfür müssen Sie Ihre finanziellen Möglichkeiten kennen, die Sie am besten in einem persönlichen Gespräch mit Ihrer Bank klären. Einen Richtwert können Sie auch online mithilfe eines Hypothekenrechners ermitteln.

Vergleichen Sie danach Ihr Budget mit den Preisen der Objekte in Ihrer Wunschgegend. Wer sich einen kurzen Weg in die Stadt ebenso wünscht wie eine wunderbare Aussicht und wenig Lärm, wird wahrscheinlich enttäuscht. «Die Preisbildung entsteht über Angebot und Nachfrage. Deshalb haben Immobilien an attraktiven Standorten ihren Preis», erklärt Felix Thurnheer. In diesem Fall sollten Sie überlegen, welche Faktoren Ihnen am wichtigsten sind – und worauf Sie verzichten können.

Folgende drei Punkte helfen bei der Entscheidung:

1. Die Zentralität

Die grösste Nachfrage nach Wohneigentum gibt es an zentralen Lagen. Auch Standorte im Einzugsgebiet mehrerer Arbeitsmarktzentren präsentieren sich attraktiv. Für Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer heisst das: Zentralität hat ihren Preis. Wer weitere Pendelstrecken in Kauf nimmt, kann günstiger wohnen. Stellen Sie sich folgende Fragen: Wie wichtig ist Ihnen ein kurzer Arbeitsweg? Wie viel sind Sie bereit, dafür zu bezahlen? Wie lange möchten Sie maximal pendeln?

2. Die Höhe der Steuern

Als Faustregel gilt: Wo die Steuern niedrig sind, ist die Nachfrage nach Wohneigentum gross und das Niveau der Immobilienpreise hoch. Wer also die stolzen Preise für ein Eigenheim in einer Gemeinde mit tiefem Steuerfuss in Kauf nimmt, spart später Steuern. Informieren Sie sich vor dem Kauf Ihrer Traumimmobilie über die Steuersätze in den Gemeinden. Rechnen Sie die jährlichen Steuerdifferenzen aus und setzen Sie sie in Relation zu den Kaufpreisen.

3. Faktoren der Mikrolage

Die Attraktivität der Wohnlage ist nicht nur von der Makrolage abhängig, die sich auf die Region oder die Stadt bezieht. Sondern sie hängt auch von der Mikrolage, also von der unmittelbaren Umgebung wie dem Quartier und dem Stadtteil ab. Besonders attraktiv sind Berg- oder Seesicht sowie die Nähe zu einem See, einer Schule oder einem Kindergarten, zu Einkaufsmöglichkeiten, zum Nahverkehr und zu Grünflächen. Einen negativen Einfluss haben hingegen Lärmquellen wie Strassen oder Zuglinien. «Die Faktoren unterscheiden sich jedoch nach Region: Bergsicht beispielsweise lässt im Kanton Zürich die Immobilienpreise steigen, während man in Glarus aus fast jedem Haus die Berge sieht», präzisiert Felix Thurnheer.

Für Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer heisst das: Auch innerhalb eines Ortes unterscheiden sich die Preise von Immobilien. Überlegen Sie sich, welche Faktoren Ihnen in der nahen Umgebung wichtig sind. Macht einer Ihrer Wunschfaktoren die Wohnobjekte deutlich teurer, gilt es abzuwägen, wie viel er Ihnen wert ist. Gefällt Ihnen ein Objekt, sollten Sie sich zudem genau über die nahe Umgebung, die Infrastruktur und die Nachbarschaft informieren. Felix Thurnheer empfiehlt: «Am besten besuchen Sie die Strasse und das Quartier zu verschiedenen Tageszeiten, um die Nachbarschaft, den Lärmpegel und die Lage der Sonne einschätzen zu können.»

Der Immobilienstandort erklärt nicht alle Preisschwankungen

Nicht alle Preisdifferenzen lassen sich durch objektive Standortfaktoren erklären. So erzielen gemäss Felix Thurnheer Immobilien an vermeintlich unattraktiven Standorten manchmal hohe Preise, und solche an als positiv eingestuften Wohnlagen werden teilweise günstig verkauft. «Denn Modelle für Standortattraktivität berücksichtigen messbare Faktoren, wie etwa den Lärmpegel oder die Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Doch wir messen nur, was wir messen können. So gibt ein Modell zum Beispiel die Distanz zum Kindergarten an – nicht aber, ob sich auf dem Weg eine viel befahrene Strasse befindet», erklärt der Immobilienexperte. «Zudem leben über 60 Prozent der Interessenten bereits in der Region ihres Wunschobjekts. Sie sind dort verwurzelt, haben dort ihr Netzwerk und ihren Alltag. Standortfaktoren sind für sie nicht wirklich relevant.»

Den Kaufpreis an jeder Wohnlage prüfen lassen

Bevor Sie den Kaufvertrag für ein Wohnobjekt unterschreiben, sollten Sie prüfen, ob der Preis dem Marktwert entspricht. «Denn neben dem Nutzungsaspekt ist auch der Werterhalt einer Immobilie wichtig. Man will schliesslich bei einem Wiederverkauf mindestens so viel bekommen, wie man bezahlt hat», erklärt Felix Thurnheer. Hierfür ist es sinnvoll, eine Expertin oder einen Experten aus der Region zurate zu ziehen. Sie oder er sollte eine Besichtigung vor Ort vornehmen, um auch den Zustand der Immobilie einschätzen zu können. Sollten in naher Zukunft grössere Kosten für Renovationen anfallen, lässt sich dieses Wissen für die Preisverhandlung nutzen.

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