Schneller, besser, weiter – was technischer Fortschritt für Anleger bedeutet
Die zunehmende Digitalisierung ist ein wichtiger Antrieb für den technischen Fortschritt. Daraus ergeben sich interessante Möglichkeiten, Geld zu investieren. Jedoch sollten Anleger dabei einiges beachten.
Technischem Fortschritt wohnt viel Kreatives und Deflationäres inne. Es ist die unsichtbare Kraft, die Altes überwindet und Neues schafft. Für Unternehmen, Konsumenten und Anleger schafft sie Vorteile und Chancen, aber auch Risiken:
höhere Produktivität für Unternehmen (welche in den letzten Jahrzehnten nur geringfügig wuchs), tiefere Preise oder bessere Qualität für Konsumenten. Anleger werden hingegen bemerken, dass von den zehn grössten Unternehmen der Welt 1980 heute nur noch ein einziges (ExxonMobile) unter den Top 10 rangiert, während die heutigen Top 3 (Apple, Alphabet, Amazon) erst durch den technischen Fortschritt der Digitalisierung entstanden.
Digitalisierung fördert Verbreitung des technischen Fortschritts
Weil sich Ideen immer rascher verbreiten, beschleunigen sich auch Netzwerkeffekte, sobald gewisse Nutzerzahlen überschritten werden. Das Telefon benötigte beispielsweise circa 75 Jahre, um 50 Millionen Nutzer zu gewinnen. Das Flugzeug brauchte dafür 68 Jahre, das Auto 62 Jahre, die Glühbirne 46 Jahre und das Fernsehen nur noch 22 Jahre.
Youtube, Facebook und Twitter schafften das Gleiche sogar in nur vier, drei und zwei Jahren – und die «Pokémon Go»-Smartphone-App gerade einmal in 19 Tagen1. Das scheint vielleicht trivial. Jedoch waren all diese Entwicklungen, auf unterschiedliche Weise Steigbügelhalter sowie Sinnbild der Digitalisierung und einer globalisierten, technischen Entwicklung, wie wir sie heute täglich erleben.
1 Manche dieser Daten sind zitiert von Barry Ritzholtz, «The World is about to change even faster» auf Bloomberg, 06.07.2017
Drei Gedanken sollten Anleger zum technischen Fortschritt mitnehmen
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Erstens befinden wir uns am Anfang eines akzelerierenden, technischen Fortschritts. Er findet globalisiert in allen Branchen statt. Die Verbreitung neuer Ideen emanzipiert sich durch die Digitalisierung zunehmend von politischen Entwicklungen, doch Handel und Produktion nicht. In vielen Bereichen profitieren besonders Eigentümer von Netzwerken. Sie können natürliche Monopolrenten abschöpfen, genauso wie Unternehmen, die echte Innovationen vermarkten («The winner takes it all»). |
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Zweitens wirkt technologischer Fortschritt oft, aber nicht immer, deflationär. Anleger müssen ganzheitlich denken. Die aktuell global tiefe Inflation ist zu einem guten Teil dem technischen Fortschritt zu verdanken. Doch langfristig ist sie auch ein monetäres Phänomen und könnte wieder ansteigen. An den Märkten gibt es eben keine Einbahnstrassen. |
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Drittens wächst die Schere zwischen Gewinnern und Verlierern. Konsumenten bleiben mehrheitlich Gewinner. Anleger hingegen müssen mehr tun, um sich vor Verlusten zu schützen. Dabei sollten sie aber nicht den Mut verlieren, in Neues zu investieren. Spezialisierte Kollektivanlagen helfen ebenso, wie eine ganzheitliche, aktive Vermögensverwaltung. Mit unseren Supertrend-Studien offerieren wir Anlegern spezialisierte Analysen und Anlageempfehlungen, welche professionell verwaltet werden. |