Vorsorgeplanung: Pensionierung frühzeitig planen
Artikel

Vorsorgeplanung für jede Lebensphase.

Frühzeitig vorzusorgen, zahlt sich im Alter aus. Wer sich regelmässig um die Vorsorgeplanung kümmert und allenfalls Anpassungen vornimmt, muss sich weniger Sorgen um die finanzielle Absicherung im Alter machen. Auf diese Punkte sollten Sie achten, damit Sie später den Ruhestand in vollen Zügen geniessen können.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, sich um die Altersvorsorge zu kümmern?

Die Altersvorsorge ist für die kommenden Generationen eines der drängendsten Probleme. Dennoch setzen sich viele erst dann detailliert mit dem Thema auseinander, wenn sie das Pensionierungsalter fast schon erreicht haben. Dann kann es aber bereits zu spät sein, um etwaige Vorsorgelücken zu schliessen und den bestehenden Lebensstandard für das Alter zu sichern.

Wir empfehlen, sich in jedem wichtigen Lebensabschnitt ein paar Minuten Zeit zu nehmen, um die eigene Finanzplanung zu prüfen und zu optimieren. Mindestens jedoch alle fünf Jahre und bei grossen persönlichen oder beruflichen Veränderungen. Denn wer sich regel­mässig Gedanken über die eigene Vorsorge macht, kann bereits mit wenigen einfachen Massnahmen vieles für das Alter erreichen.

Vorsorgeplanung der Lebensphase anpassen

In jeder Lebensphase die Vorsorgeplanung anpassen zahlt sich aus

Quelle: Credit Suisse

1. Gute Vorsorgeplanung in den ersten Arbeitsjahren zahlt sich mehrfach aus

Beim Einstieg ins Arbeitsleben ist die Pensionierung noch weit weg. Nichtsdestotrotz können junge Erwachsene mit wenig Aufwand schon die Weichen für eine optimale Vorsorge stellen. Mit dem ersten regelmässigen Einkommen lassen sich allenfalls im Studium oder durch Auslandsaufenthalte entstandene AHV-Beitragslücken innerhalb von fünf Jahren noch schliessen. Zudem ist es ein guter Zeitpunkt, um sich eine Liquiditätsreserve für Notfälle aufzubauen.

Zentral für die Vorsorge bereits in jungen Jahren sind frühzeitige und regelmässige Einzahlungen in die Säule 3a – auch wenn noch nicht der Maximalbeitrag eingezahlt werden kann. Denn die Vorsorge in der 3. Säule zahlt sich im Alter dank des Zinseszinseffekts auch bei kleinen Beträgen mehrfach aus. Zudem können Versicherte mit Beiträgen in die freiwillige Vorsorge Steuern sparen.

2. Bei der Familiengründung die Vorsorgeplanung neu ausrichten

die je nach Form der Partnerschaft sehr unterschiedlich sein können. Entsprechend ist jetzt ein wichtiger Zeitpunkt, um die Vorsorgeplanung anzupassen.

Insbesondere für Frauen ist dies zentral, da sie oft mehr Zeit in die Familie investieren und eine Erwerbspause einlegen oder das Arbeitspensum reduzieren. Das zieht Lücken in der AHV und der Pensionskasse nach sich. Die Verringerung der obligatorischen Vorsorgebeiträge lässt sich in der Regel durch freiwillige Massnahmen wie Einzahlungen in die 3. Säule kompensieren. Damit die Vorsorge bis zur Pensionierung aber dasselbe Niveau wie bei einer durchgehenden Vollzeitbeschäftigung erreicht, sollten diese Massnahmen so früh wie möglich eingeleitet werden.

Ein unangenehmes Thema für Ehepaare, über das sich beide Partner dennoch gut informieren sollten, ist die Aufteilung des Vorsorgekapitals im Falle einer Scheidung und ob deswegen individuelle Vorsorgelücken entstehen könnten. Wird dies frühzeitig geregelt, lassen sich unangenehme Überraschungen im Hinblick auf die Pensionierung vermeiden.

3. Vorsorge beim Hauskauf beachten

Der Kauf des Eigenheims ist für viele ein grosser Traum. Oft greifen Käufer dafür auf einen Vorbezug der eigenen Vorsorgegelder zurück oder verpfänden diese. Wichtig ist in einem solchen Fall, dass sie die daraus entstandene Vorsorgelücke noch vor der Pensionierung unbedingt wieder schliessen.

Das Eigenheim selbst wird oft auch als Teil der Vorsorge angesehen, da mit dem Besitz häufig Wohnkosten gespart werden. Steuerlich interessant ist für Eigenheimbesitzer die indirekte Amortisation der Hypothek über ein Säule-3a-Konto oder -Depot. Hierbei kann nicht nur die volle Hypothekenschuld während der gesamten Laufzeit vom steuerbaren Vermögen abgezogen werden, auch die Hypothekenzinsen und die Einzahlungen in die 3. Säule lassen sich vom steuerbaren Einkommen abziehen. Somit können Hausbesitzer gleich doppelt Steuern sparen.

4. Vorsorgeplanung bei Selbstständigkeit oder einem Karrieresprung anpassen

Das Erreichen einer neuen Gehaltsstufe, ein Arbeitgeberwechsel oder der Schritt in die Selbstständigkeit: grosse Veränderungen im Berufsleben sind Schlüsselmomente in der Vorsorge. Umso wichtiger ist es, die Auswirkungen auf die Finanzplanung genau zu ver­stehen, damit der Lebensstandard auch nach der Pensionierung möglichst beibehalten werden kann.

Falls sich die Möglichkeit bietet, kann sich ein Einkauf in die Pensionskasse gleich doppelt lohnen: durch die Aufstockung des eigenen Vorsorgekapitals und eine Optimierung der Einkommenssteuern. Für Unternehmensgründer bieten sich zudem mit 1e-Vorsorgeplänen und Pensionskassenlösungen grosse Spielräume, um die eigene Vorsorge und die Steuerbelastung zu optimieren. So können Selbstständige ihre Vorsorgeplanung genau auf ihre Einkommenssituation abstimmen und gegebenenfalls zusätzlich von höheren Steuerabzügen profitieren.

5. Vorsorgeplanung mit 50 neu justieren

Mit 50 kommt der Zeitpunkt, um die Vorsorgeplanung noch einmal genau zu prüfen und abzuklären, ob das Kapital fürs Alter reicht. Denn 10 bis 15 Jahre vor dem Pensionierungszeitpunkt wird langsam erkennbar, welche Bedürfnisse im Alter bestehen und wie viel Kapital zu deren Erfüllung benötigt wird. Jetzt sind auch noch allfällige Anpassungen bei der Vorsorgeplanung möglich, um die Rente zu erhöhen. Dann steht dem Lebensabend nach den eigenen Vorstellungen nichts mehr im Weg.