Neun zentrale Begriffe rund um die Vorsorge. Kurz und bündig in Videos erklärt.
Was zum Kuckuck ist … Altersvorsorge? Das System der Vorsorge beruht in der Schweiz auf drei Säulen: der staatlichen, beruflichen und privaten Vorsorge. Die wichtigsten Begriffe rund um AHV, BVG und die Säule 3a in neun Kurzvideos erklärt.
Vorsorge in der Schweiz
Die Altersvorsorge betrifft alle. Umso wichtiger ist es, sich frühzeitig mit AHV, BVG und der privaten Vorsorge auseinanderzusetzen. Doch können das komplexe System und die vielen Fachbegriffe verwirren. In neun Videos erklären junge Erwachsene die wichtigsten Begriffe zum Thema Vorsorge kurz und knapp.
Umlageverfahren
Das Umlageverfahren ist eine Art der Finanzierung von Leistungen und wird in der Schweiz beispielsweise bei der AHV angewandt. Dabei werden die in einem Jahr ausgezahlten Leistungen an Rentenberechtigte direkt durch im gleichen Jahr eingenommene Beiträge der Erwerbstätigen finanziert. Die Beiträge werden «umgelegt». Damit finanziert die junge Generation die Vorsorge der älteren und wird später selbst durch die nächste Generation unterstützt.
Splitting
Splitting oder Einkommensteilung dient dazu, die AHV-Rente von verheirateten, verwitweten oder geschiedenen Personen festzulegen. Dazu werden die Einkommen, welche die beiden Ehegatten während der Ehejahre erzielt haben, aufgeteilt und je zur Hälfte den Ehegatten angerechnet. Dasselbe Prinzip kommt auch bei Personen in eingetragener Partnerschaft zur Anwendung.
BVG
Das Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG) regelt die obligatorische berufliche Vorsorge und damit die 2. Säule im Schweizer Vorsorgesystem. Zusammen mit der 1. Säule sollen die Leistungen rund 60 Prozent des letzten Lohnes ausmachen. Um den gewohnten Lebensstandard im Alter aufrechtzuerhalten, braucht es in der Regel noch die private Vorsorge 3. Säule.
Pensionskasse
Die Pensionskasse ist eine Einrichtung zur beruflichen Altersvorsorge und gehört im 3-Säulen-System zur 2. Säule. Grundsätzlich wird Erwerbstätigen ab dem 25. Lebensjahr monatlich ein Beitrag vom Einkommen abgezogen, um Altersguthaben aufzubauen. Dieses kann im Alter als monatliche Rente, einmalig als Kapital oder als Mischform aus beidem ausgezahlt werden.
Umwandlungssatz
Der Umwandlungssatz oder Umrechnungsfaktor ist der Prozentsatz, mit dem Pensionskassen die Höhe der jährlichen Rente berechnen. Der Satz wird beim Renteneintritt mit dem Altersguthaben multipliziert, das eine Person angespart hat. Die Höhe des Umwandlungssatzes für die obligatorische berufliche Vorsorge wird im BVG festgelegt. Im überobligatorischen Bereich bestimmen die Pensionskassen diesen nach eigenem Ermessen.
Vorsorgelücke
Im Ruhestand ist in den meisten Fällen die Rente niedriger als das (Netto-)Einkommen vor der Pensionierung. Man spricht von einer Vorsorgelücke, wenn die Leistungen aus der staatlichen und beruflichen Vorsorge nach der Pensionierung nicht ausreichen, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Dieser Lücke kann unter anderem mit freiwilligem Sparen in der 3. Säule vorgebeugt werden.
3a-Sparen
Einzahlungen in die Säule 3a dienen der privaten Altersvorsorge. Man kann entweder auf einem 3. Säule Vorsorgekonto sparen oder aber in Wertschriften investieren mit einem 3. Säule Vorsorgedepot. Die Einzahlungen können bis zu einem gesetzlich festgelegten Maximalbetrag vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden, was je nach Steuerbelastung mehrere Hundert Franken pro Jahr an Steuereinsparung ausmachen kann.
Wertschriftenvorsorge
In der Regel bieten die Vorsorgestiftungen in der Säule 3a (private Vorsorge) neben dem bekannten Vorsorgekonto auch die Möglichkeit, die Einzahlungen und das bereits angesparte Kapital in Wertschriften zu investieren – in die sogenannte 3. Säule Wertschriftenvorsorge. Das Vorsorgekapital kann in eines oder mehrere Anlageprodukte investiert werden. Wertschriften bieten in der Regel ein höheres Renditepotenzial, unterliegen aber auch Kursschwankungen. Geeignet ist die Wertschriftenvorsorge daher vor allem für einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont.