Nachbarschaftsstreit: Vorgehen bei Lärmbelästigung und Co.
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Nachbarschaftsstreit bewältigen. Das richtige Vorgehen im Konflikt.

Ob wegen Lärmbelästigung oder sonstiger Unannehmlichkeiten: Konflikte zwischen Nachbarn lassen sich trotz der Bestimmungen im Nachbarrecht nicht immer vermeiden. Doch wer lösungsorientiert vorgeht und seine Rechte und Pflichten kennt, kann in fast jedem Nachbarschaftsstreit einen guten Kompromiss finden.

Nachbarschaftsstreit macht Eigentümern das Leben schwer

Mit dem Kauf des Eigenheims lockt die grosse Freiheit: Wer besitzt statt mietet, kann im Rahmen der Gesetze im und um das eigene Haus oder die eigene Wohnung nach Gutdünken seine Regeln aufstellen. Ein Traum, der in Erfüllung geht. Es sei denn, es kommt zu einem Konflikt mit den Nachbarn. Dieser kann sich an den verschiedensten Themen entfachen – vom Lärm von Kindern und Haustieren über die Höhe der Hecke im Garten bis hin zum Einhalten von Grenzabständen auf dem Grundstück. Und wenn unter Nachbarn Streit herrscht, kann sich der Traum vom Wohneigentum rasch zu einem Albtraum entwickeln.

Nachbarschaftsstreit mit zielgerichtetem Vorgehen lösen

Für ein gutes und angenehmes Zusammenleben unter Nachbarn spielen neben Kommunikation und gegenseitiger Rücksichtnahme auch klare Regeln eine wichtige Rolle. Nicht jede (vermeintliche) Übertretung endet im Streit. Dennoch sind nicht alle Konflikte vermeidbar. Etwa wenn ein Stockwerkeigentümer mit Gartenparzelle einen Baum pflanzt, der an Sommerabenden den Sitzplatz des Nachbarn beschattet. Wichtig ist in solchen Fällen immer ein konstruktives und lösungsorientiertes Vorgehen.

1. Klärendes Gespräch beim Nachbarschaftsstreit suchen

Ein unaufgeregtes Gespräch sollte immer der erste Schritt sein. So kann oft rasch eine Lösung gefunden werden. Im Stockwerkeigentum kann zusätzlich das Reglement zurate gezogen werden, unter Umständen ist der Streitpunkt dort bereits klar festgelegt. Sollte das nicht der Fall sein, lässt sich das Problem auch als offizielles Traktandum an einer Stockwerkeigentümerversammlung besprechen und gegebenenfalls direkt in diesem Rahmen lösen.

2. Neutrale Drittpartei aufbieten

Im nächsten Schritt kann, sofern alle Beteiligten einverstanden sind, eine neutrale Drittpartei als Schlichter im Nachbarschaftsstreit aufgeboten werden. Unbeteiligte können die Situation aus einem ganz anderen Blickwinkel beurteilen und neue Lösungsvorschläge einbringen. Dafür können sich die Streitparteien beispielsweise an nicht direkt betroffene Nachbarn, externe Fachkräfte oder im Stockwerkeigentum auch an die Hausverwaltung wenden.

3. Professionelle Mediation in Anspruch nehmen

Konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Lösung gefunden werden, ist eine Mediation der nächste gangbare Schritt. In einer Mediation verhandeln die Konfliktparteien unter Leitung einer professionellen Mediatorin bzw. eines professionellen Mediators über eine einvernehmliche Lösung. So lässt sich einem verfahrenen Konflikt eine neue Struktur geben. In diesem Rahmen können sämtliche Parteien einen Neuanfang machen und alle ihre Bedürfnisse und Argumente vorbringen.

Mediatoren ergreifen keine Partei und bringen keine eigenen Lösungsvorschläge ein, sondern bieten durch spezifische Fragestellungen und gezielte Gesprächsführung einen Leitfaden für die Konfliktparteien. Ziel ist es, dass diese eigenständig eine gemeinsame und selbstverantwortliche Lösung finden, mit der alle langfristig leben können.

Besonders im Kontext von Stockwerkeigentum sind Mediatorinnen und Mediatoren besonders gefragt. Diese besitzen die erforderlichen Fähigkeiten, um in einer konstruktiven Weise mit den unterschiedlichen Standpunkten der Konfliktparteien umzugehen. Bei der Auswahl einer Mediatorin bzw. eines Mediators ist die Expertise im Bereich Streitbeilegung in sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Angelegenheiten besonders von Vorteil. Es gibt jedoch Situationen, in denen sich eine solche Fachperson gerade durch eine gewisse Distanz zum Thema auszeichnet.

Mehr zur Mediation erfahren Sie unter diesem Link: www.mediation-ch.org

4. Rechtliche Schritte gegen Nachbarn einleiten

Sind jegliche Versuche und Massnahmen zur Schlichtung erfolglos, bleibt nur noch der Gang vor Gericht. Unter Umständen kann auch eine Behörde intervenieren. Bevor man den Rechtsweg beschreitet, sollte man sich allerdings Rat von einer Anwältin bzw. einem Anwalt holen. Dieser Schritt muss gut überlegt sein, denn finanzielle Kosten und zeitlicher Aufwand für einen Rechtsstreit sind in jedem Fall immens und übersteigen den möglichen Nutzen eines Gerichtsentschlusses rasch. Zudem ist die Grundlage für eine gute Nachbarschaft im Anschluss oft nachhaltig gestört. Daher sollte dies immer die letzte Alternative sein, wenn kein anderer Ausweg mehr ersichtlich ist.

Eskalationsstufen und Lösungsstrategien beim Nachbarschaftsstreit

Mit der richtigen Lösungsstrategie den Nachbarschaftsstreit entschärfen

Erfolgsversprechende Ansätze in verschiedenen Stadien des Konflikts

Im Nachbarschaftsstreit die Ruhe bewahren

Wichtig ist, den Streitpunkt frühzeitig direkt anzugehen. Denn viele Konflikte zwischen Nachbarn fangen im Kleinen an und wachsen erst mit der Zeit. Eskaliert der Streit in einen Kleinkrieg, ist an ein friedliches Leben in der Gemeinschaft nicht mehr zu denken. Wer aber zielgerichtet vorgeht und versucht, sich in die Position der anderen Partei hineinzuversetzen, hat die Chance, einen gelungenen Kompromiss zu finden.

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