Mit Indexfonds und ETFs kostengünstig investieren
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Mit Indexfonds und ETFs kostengünstig investieren

Gebühren können die Rendite einer Anlage wegfressen. Bei Fonds sind deshalb passive Produkte wie ETFs und Indexfonds eine interessante Alternative zu klassischen Fonds, um kostengünstig zu investieren. Der Unterschied von ETFs und Indexfonds im Überblick.

Niedrige Kosten für Indexfonds und ETFs als entscheidender Vorteil

Die Bedürfnisse beim Investieren können sich unterscheiden. Weil sich das auf die Anlagestrategie auswirkt, lohnt sich ein erläuternder Blick auf aktiv und passiv geführte Geldanlagen.

Aktiv verwaltete Fonds haben zum Ziel, ihren Vergleichsindex zu schlagen und somit für Anleger eine Überrendite, ein sogenanntes Alpha, zu generieren. Dafür müssen Portfoliomanager regelmässig Transaktionen tätigen und auf ihre Analysten zurückgreifen, die ihnen die nötigen Informationen beschaffen. Das bedeutet aber auch, dass aktive Fonds mit höheren Kosten verbunden sind: Die Personalkosten und die Gebühren für das Handeln der Wertpapiere tragen in der Regel die Anleger.

Wer am Markt zu einem jeweiligen Thema, Land, Sektor oder einer Branche ausschliesslich in die bestmöglichen Wertpapiere und in die potenziellen Gewinner von morgen investieren möchte, sollte sich für einen aktiven Fonds entscheiden.

Demgegenüber bieten Exchange Traded Funds (ETFs) und Indexfonds Anlegern die Möglichkeit, kostengünstig zu investieren. Diese werden im Gegensatz zu herkömmlichen Fonds anstatt aktiv passiv geführt – das spart Kosten.

Denn passiv gelenkte Geldanlagen folgen einem Index als Basiswert. Das kann ein Index für Aktien, Rohstoffe oder Zinsprodukte sein. Sie bilden diesen eins zu eins ab, entweder physisch oder synthetisch. Die geringen Research-Ausgaben sowie der hohe Automatisierungsgrad halten die Verwaltungskosten tief. Das bedeutet, dass Anleger äusserst günstig im Markt investieren können, dafür aber auf eine mögliche Überrendite verzichten. Je nach Bedürfnis sind ETFs und Indexfonds eine interessante Alternative zu klassischen Anlagefonds. 

ETFs oder Indexfonds?

Ein ETF bildet einen zugrunde liegenden Index nach

Unter Privatanlegern am meisten verbreitet sind Exchange Traded Funds. Diese werden an der Börse gehandelt, ihr Handel ist deswegen transparent und liquide. Doch was ist ein ETF eigentlich genau? Das Wertpapier bildet die Wertentwicklung eines Index wie zum Beispiel des SMI entweder physisch oder synthetisch nach.

Bei einer physischen oder direkten Nachbildung handelt es sich ausschliesslich um Titel, aus denen der Referenzindex selbst besteht – stets im Einklang mit der jeweiligen Gewichtung.

Der Referenzindex kann aber auch synthetisch nachgebildet werden. Bei dieser indirekten Variante enthält das Portfolio des Fonds auch Vermögenswerte, die nicht dem Referenzindex entsprechen. Die Nachbildung gelingt hier über ein Tauschgeschäft (Swap) mit einer Bank.

Obwohl für beide Formen dieselben Schutzvorschriften gelten, geniessen direkte ETFs bei Anlegern und Anlegerinnen eine grössere Beliebtheit. Und zwar, weil das Emittentenrisiko der Bank wegfällt, die die Swaps hält.

Indexfonds werden einmal täglich gehandelt

Praktisch gleich funktionieren nicht börsengehandelte Indexfonds, die von Finanzinstituten angeboten werden. Oft sind sie sogar noch etwas günstiger als ETFs, weil eine Kotierung an der Börse mit Kosten verbunden ist. Für Privatanleger ist es erst seit 2017 möglich, in Indexfonds der Credit Suisse zu investieren – zuvor waren diese institutionellen Anlegern vorbehalten.

Diese Indexfonds bilden den Index immer physisch nach, das heisst, sie kaufen Aktien oder Anleihen entsprechend ihrem Gewicht im Index. Im Unterschied zu ETFs handeln Indexfonds nur einmal täglich an der Börse zum Nettoinventarwert.

Unterschied zwischen ETF und Indexfonds

Indexfonds sowie ETFs verfolgen beide das Ziel, einen Index so exakt wie möglich abzubilden. Ihre feinen Unterschiede im Vergleich:

 

ETF

Indexfonds

Verwaltungsart

passiv

passiv oder aktiv

Börsenkotierung

ja

nein

Kauf und Verkauf

zu Handelszeiten jederzeit möglich

einmal täglich über Fondsanbieter

Replikationsart

physisch und synthetisch

meist nur physisch

Credit Suisse

Investieren nach Index schränkt ein

Anleger müssen sich bewusst sein, dass sie mit indexorientiertem Anlegen ihre Möglichkeiten einschränken. Es ist nicht möglich, einzelne Unternehmen zu bevorzugen oder wegzulassen. So kann beispielsweise nicht korrigierend eingegriffen werden, sollte ein Titel oder eine Branche überbewertet sein. Die zumeist kapitalisierungsgewichteten Indizes akzentuieren diesen Umstand zusätzlich. Zudem decken Aktienindizes oft nur einen Teil des Markts ab, weil in den Hauptindizes eines Landes, wie beispielsweise im SMI oder Dax, nur Bluechip-Titel vertreten sind.

Auch Indexfonds und ETFs sind nicht vor Risiken gefeit. Geht es an den Märkten abwärts, trifft dies die Indizes ebenfalls. Ein aktives Fondsmanagement könnte versuchen, die Abwärtstendenz zu brechen. Bei einem passiven Fonds ist dies nicht möglich. Aufgrund der Koppelung an den Index ist es ebenso unmöglich, den Markt bezüglich Rendite zu übertreffen.

Kostengünstig investieren: Tracker-Zertifikate als dritte Alternative

Die dritte Möglichkeit für passives Anlegen via Indexlösung sind Tracker-Zertifikate. Auch sie bilden einen Basisindex eins zu eins nach, allerdings indirekt. Bezüglich Gebühren sind sie oft die günstigste Alternative, da in der Regel keine Verwaltungskosten anfallen. Auch der Kauf der Produkte ist teilweise noch günstiger als bei den passiven Fonds.

Sie unterscheiden sich dagegen bei der Rendite. Dividenden von Aktien werden anders als bei Exchange Traded Funds und Indexfonds nicht immer an die Anleger weitergegeben. Dies kann zu geringeren Einnahmen führen. Zudem ist das Risiko bei Zertifikaten etwas höher. Denn bei Insolvenz des Produktherausgebers droht der Totalausfall.

Welche der drei Varianten aber die passende Anlagestrategie ist und wo Vorteile sowie Nachteile überwiegen, müssen Anleger für ihr Portfolio selber entscheiden. Sowohl Indexfonds als auch ETF-Fonds und Tracker-Zertifikate sind interessante Alternativen für Investoren, die passives Anlegen wählen.

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