Investment Outlook: Aktien im Jahr 2020 als attraktive Anlage
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Investment Outlook: Geht der Höhenflug an den Aktienmärkten weiter?

Die Aktienmärkte dürften sich weiterhin positiv entwickeln. Warum Aktien 2020 vermutlich aber nicht ganz so stark performen werden wie noch im vergangenen Jahr, zeigt der Investment Outlook der Credit Suisse.

Ausblick für die Aktienmärkte bleibt positiv

2019 war trotz zahlreicher Gegenwinde ein äusserst erfolgreiches Börsenjahr. Der MSCI World Index bescherte Anlegern in den ersten zehn Monaten eine Gesamt­rendite von mehr als 20 Prozent. Im Jahr 2020 dürfte die Performance der Aktien­märkte verhaltener sein, wobei sich das Wirtschaftswachstum stabilisieren sollte. Die Liquiditätsbedingungen werden aber trotz nur beschränkter Unterstützung durch die Zentralbanken entgegenkommend bleiben. Darüber hinaus wird der Margendruck voraussichtlich zunehmen. Folglich dürften sich die Aktienrenditen im Rahmen eines durchschnittlichen Jahres bewegen.

Dennoch ist das Basisszenario für Aktien auch 2020 positiv, denn die geopolitischen Spannungen lassen nach, und der Handelskrieg beruhigt sich etwas. Das Geschäfts­klima dürfte sich daher verbessern und zu einer Erholung der Industrieproduktion beitragen. Bei wachstumsorientierten Sektoren und Aktien, die von anhaltenden langfristigen gesellschaftlichen Veränderungen profitieren, ist zudem eine fortgesetzte Outperformance wahrscheinlich. Auch Titel, die stabile Dividenden liefern, bieten gute Chancen.

Steigende Arbeitskosten können Aktienmärkte bremsen

Seit der Finanzkrise haben relativ niedrige Kosten den Unternehmensgewinnen gene­rell Auftrieb verliehen. Die Zinskosten werden voraussichtlich auch in absehbarer Zukunft sehr gering ausfallen. Hingegen steigen die Löhne in Industrieländern inzwi­schen schneller, insbesondere in den USA. Zwar hat sich das Produktivitätswachstum ebenfalls verbessert, es dürfte aber kaum ausreichen, um diese zusätzlichen Kosten in vollem Umfang zu kompensieren. Steigende Arbeitskosten könnten somit zu niedri­geren Cashflows führen. In Verbindung mit einem ohnehin hohen Verschuldungsgrad könnte dies Aktienrückkäufe begrenzen.

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Höhere Löhne dürften Aktienmärkte künftig belasten

Anteile der Gewinne nach Steuern und der Löhne am US-Sozialprodukt in %, gleitender Durchschnitt über vier Quartale

Letzter Datenpunkt: 2. Quartal 2019
Quelle: Datastream, Credit Suisse

Aktienmärkte bieten 2020 bessere Rendite als Anleihen

Für dieses Jahr prognostizieren die Experten der Credit Suisse zwar nur verhaltene Aktienrenditen im mittleren einstelligen Bereich, trotzdem dürften sie deutlich höher ausfallen als bei Investment-Grade-Anleihen. Aktien von Unternehmen, die nachhal­tige Dividendenausschüttungen bieten, sollten gut unterstützt sein. Ausgehend von den derzeitigen Aktienkursen sind für den MSCI World im Jahr 2020 Dividenden­renditen von rund 2,5 Prozent zu erwarten. Vor allem Finanz-, Energie- und Versor­gungsunternehmen sollten weiterhin überdurchschnittliche Dividenden ausschütten.

Eher wachstumsorientierte Anleger könnten vielversprechende Sektoren oder Themen in Betracht ziehen, bei denen von einem starken Gewinnwachstum ausgegangen werden kann. Dazu gehört vor allem die Bildungstechnologie. Abgesehen davon gewinnt das Thema Nachhaltigkeit nicht nur bei Konsumenten und Unternehmen, sondern auch bei Anlegern immer mehr an Bedeutung. Einige Unter­nehmen und Sektoren könnten dadurch unter Druck geraten, für andere werden sich dagegen ganz neue, wichtige Chancen und Möglichkeiten eröffnen.

In den USA stehen Aktien 2020 vor guter Performance

Insbesondere der US-Markt dürfte aufgrund eines stärkeren Wirtschaftswachstums und der hohen Bedeutung des Informatiksektors auch 2020 eine gute Performance aufweisen. Begrenzt wird sein Potenzial allerdings durch steigende Löhne, die nach­lassende Wirkung der Steuersenkungen aus dem Jahr 2018, eine weniger akkommo­dierende Geldpolitik und die Unsicherheit rund um die Präsident­schaftswahl.

Etwas weniger rosig sind die Aussichten in der Schweiz. Schweizer Aktien dürften sich nach einer sehr starken Performance 2019 aber trotzdem weiter stetig, wenn auch unspektakulär entwickeln. Falls die SNB eine Aufwertung des Schweizer Frankens verhindern kann, sollte sich dies positiv auswirken. Denn ein schwächerer Franken würde in Verbindung mit einer steileren Renditekurve insbesondere Finanztitel stützen.

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