Pre-IPO Investment: Chancen und Risiken in Private Markets

Investitionen in private Unternehmen. Anlagechancen richtig nutzen.

Wer in private Unternehmen investiert, kann dabei versteckte Perlen mit hohen Renditen finden. Doch diese Investments bergen auch Risiken. Worauf Anlegerinnen und Anleger bei Investitionen in private Unternehmen achten sollten.

Starke Performance bei Investitionen in privaten Märkten

Private Märkte bieten in jüngster Zeit attraktive Anlagemöglichkeiten. Mit einem Wert von mehr als fünf Billionen Dollar im Jahr 2020 hat beispielsweise die Anlageklasse Private Equity alle anderen privaten Anlageklassen und die meisten Äquivalente des öffentlichen Marktes übertroffen.1 Dazu kommt, dass nicht kotierte Unternehmen in den letzten zehn Jahren in vielen Märkten insgesamt besser performt haben als Firmen, die an der Börse gehandelt werden.

Bei den grösseren Renditechancen von Privatmarktanlagen dürfen aber auch die Risiken nicht ausser Acht gelassen werden. So sind beispielsweise bei nicht kotierten Unternehmen viel weniger Informationen verfügbar, was die korrekte Bewertung der Anlage erschwert. Zum anderen sind Investitionen in private Märkte illiquid. Ein rechtzeitiger Ausstieg in schlechten Zeiten, wie wir es im Jahr 2022 erleben, ist entsprechend schwierig oder im schlimmsten Fall gar unmöglich.

Timing kann entscheidend sein

Neben der bevorzugten Anlageklasse müssen sich Investoren auch entscheiden, in welchem Lebenszyklus eines Unternehmens sie einsteigen möchten. Denn ein Einstieg kurz vor dem Börsengang unterscheidet sich beim Risiko/Rendite-Profil klar von einer Investition in der frühen Wachstumsphase eines Unternehmens. Da es nach der Gründungsphase noch unsicher ist, ob eine Firma den Test der Zeit besteht, birgt ein frühes Investment zwar ein tendenziell höheres Risiko, stellt bei einem erfolgreichen Verkauf oder Börsengang dafür eine hohe Rendite in Aussicht.

Anders ist die Lage bei Investitionen in der letzten Finanzierungsrunde vor einem Börsengang. Bei solchen Pre-IPO-Investments ist der Anlagehorizont in der Regel kürzer. In dieser Phase empfiehlt es sich, genau zu prüfen, wie viel in Vorzugsaktien während vorheriger Wachstumsrunden investiert wurde. Denn bei einem allfälligen Börsengang oder Verkauf des Unternehmens mit einer Bewertung unter der letzten Finanzierungsrunde werden diese bevorzugt behandelt.

Hinzu kommt die sogenannte Lock-up-Periode. In der Regel müssen sich Investoren verpflichten, die Pre-IPO investierten Anteile für normalerweise sechs Monate nach dem Börsengang zu halten. Während diese Sperrfrist für Unternehmen eine Stabilität in der heiklen Phase nach dem IPO bietet, kann sie für Anleger unberechenbar sein. Denn der Lock-up verhindert, dass sie unmittelbar von einem positiven Kursverlauf profitieren oder die Aktien bei einem drohenden Kurseinbruch kurzfristig verkaufen können.

Bewertung von Unternehmen ist komplex

Um in privaten Märkten interessante Unternehmen ausfindig zu machen, bieten die Bewertungen von Unternehmen eine gewisse Orientierungshilfe. Jedoch ist die Frage, ob ein privat gehaltenes Unternehmen attraktiv bewertet oder zu teuer ist, nicht immer einfach zu beantworten. Die geringe Informationsmenge, die über den Geschäftsgang verfügbar ist, erschwert die Einschätzung.

Um keine vielversprechende Investitionsmöglichkeit zu verpassen, müssen Investoren deshalb Vergleichswerte heranziehen: Wie entwickelt sich das Unternehmen im Vergleich mit der Konkurrenz in derselben Branche? Welche Preise wurden in jüngster Vergangenheit für die Anteile vergleichbarer Unternehmen bezahlt?

Risikodiversifikation durch Investitionen in Fonds

Mit der Wahl von Fondslösungen können Investoren die Risiken in privaten Märkten minimieren. Denn Fonds bieten nicht nur eine breite Diversifikation des Portfolios, sondern sind auch Bestandteil eines professionellen Anlageprozesses, bei dem ein Team von Spezialisten die investierten Vermögenswerte verwaltet. Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass der Anlagehorizont und die Kapitalbindung tendenziell länger sind als bei Direktinvestitionen in private Unternehmen.

Darüber hinaus gilt es auch das breitere Marktumfeld stets im Auge zu behalten. Wie jüngst erlebt, können fallende Börsen einen Börsengang oder Verkauf verzögern oder den erzielbaren Kurs beim IPO in die Tiefe stürzen lassen. Das kann für Anleger zu schmerzhaften Verlusten oder einer unerwartet langen Kapitalbindung führen.

«McKinsey’s Private Markets Annual Review» (McKinsey & Company), April 2021

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