Inflation auf dem Höhepunkt? Optimal durch turbulente Märkte steuern.
Die hohen Inflationsraten verursachen bei Investorinnen und Investoren tiefe Sorgenfalten. Die gute Nachricht ist, dass die Inflation ihren Höhepunkt bald erreicht haben dürfte. Doch die Volatilität in den Märkten bleibt bestehen. Wie Anlegerinnen und Anleger auf diese Situation reagieren können.
Inflation dürfte bald ihren Höhepunkt erreichen
Die Frage, ob die derzeitigen Inflationsraten vorübergehender Natur sind oder einen strukturellen Wendepunkt darstellen, treibt auch hochvermögende Anlegerinnen und Anleger um. In der ersten Hälfte des Jahres 2022 sorgte eine Vielzahl von Faktoren dafür, dass sich die Marktstimmung eintrübte: Zum einen schwächte sich das globale Wachstum stark ab, hauptsächlich aufgrund des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine und der Lockdowns in China.
Zum anderen erhöhten steigende Energiepreise und verschärfte Lieferkettenprobleme den Preisdruck zusätzlich. Entsprechend haben die jährlichen Inflationsraten in sämtlichen grossen Volkswirtschaften Rekordhochs erreicht. Die Inflation ist aber gemäss Analystinnen und Analysten der Credit Suisse dabei, ihren Höhepunkt zu erreichen. Zwar dürften die Preise hoch bleiben, die Preisänderungsrate dürfte sich jedoch nicht im gleichen Tempo fortsetzen. Bis 2023 wird erwartet, dass die Inflation wieder sinkt.
Die Gesamt- und Kerninflationsraten stiegen auf Rekordniveau
Quelle: OECD
Letzter Datenpunkt: Mai 2022
Volatilität an den Märkten setzt sich fort
Die erhöhte Volatilität, die die globalen Märkte im bisherigen Jahresverlauf geprägt hat, scheint nicht abzuklingen. Nicht nur die hartnäckige Inflation, sondern auch das Wirtschaftswachstum, die geldpolitische Straffung und die geopolitische Lage bereiten den Anlegerinnen und Anlegern weiterhin Sorgen. Das spiegelt sich in der enttäuschenden Performance verschiedener wichtiger Anlageklassen seit Jahresbeginn wider.
Wenn China im dritten Quartal seine verarbeitende Wirtschaft wieder öffnet, ist eine Erholung der globalen Industrieproduktion wahrscheinlich, doch selbst das wird möglicherweise nur für wenig Entlastung sorgen. Das zugrunde liegende globale Wachstum bei Waren dürfte sich aufgrund einer Verlagerung hin zu Dienstleistungen, der höheren Energiekosten und der Verschärfung der Finanzierungsbedingungen abschwächen. Der Dienstleistungssektor hingegen wird durch die gute Arbeitsmarktsituation und die überschüssigen Ersparnisse der Haushalte weiter stimuliert.
Volatilität der Märkte trägt zu enttäuschender Performance vieler Anlagen bei
Jahresgesamtrenditen der Indizes in % (bei Wiederanlage von Erträgen oder Dividenden) in USD; Indizes unterliegen keinen Gebühren
Quelle: BlackRock, Refinitiv, Credit Suisse
Letzter Datenpunkt: Juni 2022
Wie Anleger sich gegen die Marktvolatilität behaupten können
Die steigende Inflation beeinträchtigt sowohl die Aktien- als auch die Anleihenmärkte, was die traditionelle Diversifikation zwischen Aktien und Anleihen erschwert. Die Marktvolatilität bleibt gleichzeitig erhöht, und die kommende Zeit könnte weitere heftige Ausschläge mit sich bringen – sowohl nach oben als auch nach unten. Aufgrund der hohen Inflationsraten hätten ein Ausstieg aus den Finanzmärkten und das Halten von Barmitteln zum jetzigen Zeitpunkt einen garantierten Kaufkraftverlust zur Folge. Panikverkäufe während des derzeitigen Markttiefs sind entsprechend nicht ratsam.
Eine Strategie im Umgang mit der hohen Volatilität besteht darin, Investments über Aktien und Anleihen hinaus zu diversifizieren. Alternative Anlagen wie Private Equity, Hedge-Fonds und Rohstoffe haben sich dieses Jahr wesentlich besser behauptet als Aktien und Anleihen. Sofern diese Anlageklassen für die Aufnahme in Portfolios geeignet sind, können sie das Gesamtrisiko mindern und das Renditepotenzial steigern.
In Zeiten erhöhter Unsicherheit ist häufig eine längerfristige Perspektive hilfreich. Thematische Anlageansätze wie die jüngst aktualisierten Credit Suisse Supertrends bieten wertvolle Orientierung in Bezug auf langfristige Anlagechancen.
Inflation und Wachstum: Wie sich Anlageklassen verhalten
Quelle: Credit Suisse