Kind hält Geschenk in der Hand.
Finanzwissen

Geldgeschenke: Wie gehe ich damit um?

Für Paten und Grosseltern ist es oft eine Herausforderung, ein passendes Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk zu finden. Viele entscheiden sich deshalb für ein Geldgeschenk. Dann stellt sich die Frage: Darf mein Kind alles behalten? Hier finden Sie die Empfehlungen von Pro Juventute und dem Kinder- und Jugendpsychologen Urs Kiener.

Kinder und Jugendliche verfügen normalerweise über kleine, eigene Geldbeträge, die sie von den Eltern als Sackgeld bekommen. Geldgeschenke zu besonderen Anlässen wie Geburts- oder Feiertagen können diese Summen aber schnell vervielfachen. Höhere Beträge zu einmaligen Ereignissen wie der Konfirmation sind keine Seltenheit. Hinzu kommen Geldgeschenke, die ohne konkreten Anlass gegeben werden: So manche Grosseltern stecken den Enkeln bei jedem Besuch ein «Nötli» zu.

Wie kann man damit umgehen?

10

Jahre ist das Durchschnittsalter, in dem Kinder selbst über Geldgeschenke verfügen dürfen.

Quelle: Credit Suisse Taschengeld-Studie

Kinder selbst entscheiden lassen

Grundsätzlich rät Pro Juventute: Wenn möglich sollten Sie Ihr Kind selbst entscheiden lassen, was es mit seinem Geld kauft. Natürlich hängt der richtige Umgang aber entscheidend von der Höhe des Betrags ab. Sie können zusammen mit Ihrem Kind überlegen, wofür es sein Geldgeschenk verwenden möchte – grössere Anschaffungen zum Beispiel planen Sie am besten gemeinsam.

Geldgeschenke sind eine gute Gelegenheit, um über grössere Wünsche und Sparziele zu sprechen. Am besten ist es, wenn Sie Ihr Kind nicht drängen, sondern ihm die Möglichkeit geben, selbst zu entscheiden. Ausnahme: Wenn der Götti das Geld für einen bestimmten Zweck geschenkt hat – zum Beispiel für ein neues Fahrrad –, sollte es auch dafür verwendet werden. Eine Möglichkeit: Vereinbaren Sie zum Beispiel mit Ihrem Kind, ein grosses Geldgeschenk direkt auf sein Viva Kids Sparkonto einzuzahlen.

Tipp: Um Ihrem Kind den Wert eines Geldgeschenks nahezubringen, ist ein individuelles «Merci» eine schöne Idee. Besonders die Grosseltern freuen sich meistens über ein selbst gemaltes Bild oder ein Foto des gekauften Gegenstands, einen Brief oder eine kleine Bastelei, wie beispielsweise einen selbst gemachten Kronkorken-Anhänger.

Geldgeschenke mit Sackgeld vergleichen

Kinder- und Jugendpsychologe Urs Kiener erklärt, dass die richtige Einordnung des Geldes zählt. Dazu hilft ein Vergleich mit dem Sackgeld: Hat Ihr Kind einmalig ein paar Franken mehr zur Verfügung, können Sie ihm diesen «Luxus» einfach gönnen. Vielleicht hat es aber durch ein Geldgeschenk plötzlich die zehn- oder zwanzigfache Summe dessen im Portemonnaie, was es normalerweise monatlich bekommt. Das kann Ihr Kind überfordern, denn es weiss möglicherweise gar nicht, was es damit anfangen soll. Dies ist die perfekte Gelegenheit, um mit ihm über längerfristige Wünsche und das Sparen zu sprechen.

Computer, Lego und Töffli sind die häufigsten Sparziele von Kindern.

Das sind die Sparziele der Kinder.

Geldgeschenke mit den Paten und Grosseltern abstimmen

Pro Juventute rät: Wichtig ist, dass Sie als Eltern Bescheid wissen, wann Ihr Kind von wem welche Geldgeschenke bekommt. Treffen Sie deshalb mit den Paten oder Grosseltern Abmachungen bezüglich Geldgeschenken – im Optimalfall vorab. Vereinbaren Sie auch mit Ihren Kindern, dass diese Ihnen die Überreichung von Geldgeschenken mitteilen.

Wenn Sie als Eltern das Gefühl haben, dass zum Beispiel die Grosseltern Ihrem Kind zu oft Geld schenken oder dass die Beträge zu hoch sind, können Sie das Gespräch mit den Schenkenden suchen. Gerade regelmässige Geldgeschenke kommen einem erhöhten Sackgeld gleich und untergraben so vielleicht sogar Ihr Erziehungskonzept.

Tipp Geschenk-Sparkonto: Wer beispielsweise dem Patenkind regelmässig einen Geldbetrag zukommen lassen möchte, für den empfiehlt sich das Geschenk-Sparkonto der Credit Suisse. Das Kind weiss in der Regel nichts davon, erhält das Geld aber zu einem späteren Zeitpunkt, den die Paten frei bestimmen. Oft ist das der 18. Geburtstag des Kindes.