Energiekrise eröffnet vielversprechende Anlagechancen
Artikel

Energiekrise eröffnet vielversprechende Anlagechancen

Die Dringlichkeit der jüngsten Energiekrise rückt die Priorität der Energiewende global in den Vordergrund. Nebst der Mobilisierung von Kapital hat der Wettlauf um die besten Ideen weltweit begonnen. Die vielversprechende Aussicht auf Innovationen eröffnet dabei auch Anlagechancen – was Anleger und Anlegerinnen wissen müssen.

Die Energiekrise beschleunigt die Transformation der Energieinfrastruktur

Die derzeit vorherrschende Energiekrise ist die grösste globale Krise dieser Art seit 1973 und 1979. Damals war primär der globale Westen tangiert, heute betrifft es die ganze Welt. Dies verleiht der Energiewende frischen Aufwind. Es geht aber nicht nur um den Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energiequellen, sondern auch um die vollständige Elektrifizierung der Welt und den Ausbau der Infrastruktur. Im bescheidensten Fall dürfte sich im Zuge dessen die Stromnachfrage verdoppeln.

Um diese Transformation im gewünschten Tempo voranzutreiben, ist bis 2050 eine immense Kapitalmobilisierung notwendig: Das Beratungsunternehmen McKinsey schätzt den kumulierten Kapitalbedarf auf umgerechnet 255 Billionen Schweizer Franken – die bis dato getätigten Investitionen erscheinen dagegen verschwindend gering.

Energiewende bedingt massive Investitionen

Bevorstehende Investitionen in die Energiewende stellen bisherige in den Schatten

Quelle: Internationale Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA), Clocktower Credit Suisse

Die Dringlichkeit der Energiewende eröffnet den Wettlauf um die besten Ideen

Ebenso zentral wie die finanziellen Mittel – wenn nicht sogar matchentscheidend – ist die Qualität der entwickelten Ideen. Gesucht werden Antworten auf die Frage, woher, für welchen Zweck und wie in Zukunft Energie bezogen wird. Das Potenzial von disruptiven Innovationen ist hoch – denn das neue «Leitmotiv» Energiewende gilt global. Die Bandbreite der Optionen erstreckt sich von neuen Materialien, künstlicher Intelligenz, Hardware und Software, über Rohstoffe und Effizienzsteigerungen.

Das ist auch aus Anlegersicht interessant, denn erfolgreiche Innovation schaffen meist exponentielles Wachstum. Die Kapitalkosten und Kapitalmärkte sind – auch nach den jüngsten Zinsanstiegen – immer noch historisch tief. Solche Investitionen sind aber nicht einfach, sie erfordern Mut, Voraussicht und Risikofähigkeit.

Was Anleger und Anlegerinnen hinsichtlich potenzieller Anlagechancen bedenken sollten

  1. Die Potenziale, die im Energiebedarf einerseits und in der Transformation von Energiegewinnung andererseits liegen, scheinen bei der Bewertung noch nicht eingepreist zu sein. So handelt zum Beispiel der MSCI World Energy Index zu einem Bewertungsabschlag von 49 Prozent zum MSCI World.
  2. Es geht um mehr als nur um Energie: Der Ausbau von Infrastruktur wird ein kompetitiver Prozess. Baumaterialien werden nicht günstiger, Arbeitsmärkte dürften sich kaum entspannen, und als Reaktion auf Engpässe in den Lieferketten wird sich der Trend zur strategischen Regionalisierung und Industriepolitik fortsetzen. Die Umsetzung des Supertrends Infrastruktur mit regionalen Instrumenten dürfte zielführend sein – in China werden andere Unternehmen profitieren als in den USA oder Europa.
  3. Auch Rohstoffe könnten längerfristig zu hohen und steigenden Preisen handeln. Doch im Vergleich scheinen Aktien attraktiver. Sie sind meist bewertungstechnisch günstiger und offerieren jährliche Cash-Dividenden. Unternehmen besitzen oft Preissetzungsmacht und schaffen Mehrwert dank der Kraft der besseren Ideen. Alles gute Gründe, Aktien – insbesondere in den USA und auch in China – wieder auf «Übergewichten» zu setzen.

Haben Sie Fragen zu diesem Thema?

Wir helfen Ihnen gerne weiter. Rufen Sie uns unter der Telefonnummer 0844 844 001 an.