Unternehmensnachfolge: die optimale Nachfolgelösung finden

Bei der Unternehmensnachfolge auf Unvorhergesehenes vorbereitet sein

Die Nachfolgeregelung ist besonders bei Familienunternehmen ein wichtiges und sehr persönliches Unterfangen. Gleichzeitig können viele Faktoren die Entscheidung beeinflussen, etwa wenn die Kinder die Nachfolge gar nicht antreten möchten. Die Unternehmensnachfolge sollte daher langfristig geplant werden.

Die Unternehmensnachfolge vorbereiten

Die Unternehmensnachfolge bringt verschiedene Fragen mit sich. Beispielweise, wann das Unternehmen übergeben werden soll und wer die Geschäftsführung und das Eigentum erhält. Es ist empfehlenswert, sich frühzeitig, mindestens fünf bis zehn Jahre vor der geplanten Übergabe, mit diesen Fragen auseinanderzusetzen und unterschiedliche Nachfolgeoptionen zu prüfen. Denn die gewünschte Nachfolgeoption lässt sich nicht immer realisieren. Und unvorhergesehene Ereignisse können die Übergabe beeinflussen.

Was die Unternehmensnachfolge beeinflussen kann

Die rechtzeitige Planung erhöht den Handlungsspielraum. So können Veränderungen und Unsicherheiten im regulatorischen, wirtschaftlichen und persönlichen Umfeld einen Einfluss auf den Zeitpunkt der Übergabe haben. So ergab eine Umfrage im Rahmen der Credit Suisse Nachfolgestudie, dass die pandemiebedingten Veränderungen des wirtschaftlichen Umfelds bei 6 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer ein Vorziehen und bei 7 Prozent ein Aufschieben der Betriebsübergabe zur Folge hatte.

Etwas klarer scheint die Tendenz in Bezug darauf, wie Konkurrenzdruck den Zeitpunkt der Betriebsübergabe beeinflusst: Während 13 Prozent aufgrund des Drucks von Konkurrenten die Betriebsübergabe vorziehen, liegt der Anteil derjenigen, die sie aus diesem Grund aufschieben, lediglich bei 2 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch beim Druck seitens der Geschäftspartner und der eigenen Familie. Und auch gesundheitliche Probleme können eine Beschleunigung des Nachfolgeprozesses erfordern.

Der Zeitpunkt der Unternehmensnachfolge wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst

Welche Faktoren den Zeitpunkt der Unternehmensnachfolge beeinflussen

Anteil der Antworten* auf Frage, inwiefern folgende Faktoren einen Einfluss auf den Zeitpunkt der Betriebsübergabe haben, in %
* Nur Unternehmer, die sich bereits Gedanken über die eigene Betriebsübergabe gemacht haben.

Quelle: Credit Suisse Umfrage zur Unternehmensnachfolge 2022

Familienunternehmen setzen auf Nachfolgelösungen innerhalb der Familie

Bei der angestrebten Nachfolgeoption zeigen sich zwischen Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen deutliche Unterschiede. Gemäss der Umfrage streben die meisten Nicht-Familienunternehmen den Verkauf des Eigentums am Unternehmen an. Oftmals wird dabei der Verkauf an ein anderes Unternehmen ins Auge gefasst noch vor dem Verkauf an (leitende) Mitarbeitende.

Bei Familienunternehmen sieht die Lage anders aus: Aus naheliegenden Gründen bevorzugen sie in den meisten Fällen eine familieninterne Lösung. Dies nicht zuletzt, weil das eigene Unternehmen oft eine über Generationen aufgebaute Familientradition darstellt. Gleichzeitig zeigt die Praxis allerdings, dass viele Unternehmerkinder nicht ins Unternehmen der Eltern einsteigen möchten: Gemäss dem Global University Entrepreneurial Spirit Students’ Survey können sich nur 20 Prozent vorstellen, in die Fussstapfen der Eltern zu treten.

Familienunternehmen bevorzugen eine Unternehmensnachfolge aus der Familie

Familienunternehmen bevorzugen eine Unternehmensnachfolge aus der Familie

Anteil der Antworten auf Frage, was primär mit dem Eigentum am Unternehmen geschehen soll,* nach Unternehmensstatus, in %
* Nur Unternehmer, die sich bereits Gedanken über die eigene Betriebsübergabe gemacht haben.

Quelle: Credit Suisse Umfrage zur Unternehmensnachfolge 2022

Herausfordernde Nachfolgelösung in Familienunternehmen

Bei einer familieninternen Nachfolge stellt sich auch die Frage, an welche Nachkommen die Geschäftsleitung und das Eigentum übertragen werden sollen. Die Nachfolgestudie aus dem Jahr 2016 ergab, dass die Mehrheit die Geschäftsleitung an den unternehmerisch fähigsten Nachkommen übergeben will, während das Eigentum zu gleichen Teilen unter allen Nachkommen verteilt wird. Jedoch birgt auch diese Variante Konfliktpotenzial, wenn sich einige Kinder in der Führung einsetzen, während alle Nachkommen gleichmässig profitieren. Eine Möglichkeit, diesen Konflikt zu besänftigen, ist die Abspaltung des betrieblichen und des nichtbetrieblichen Vermögens. In diesem Fall können sich die nichtoperativen Nachkommen nur am nichtbetrieblichen Vermögen beteiligen.

Zudem ist eine Unternehmensnachfolge bei einer familieninternen Übergabe auch aus juristischer Sicht eine Herausforderung. Hat der Erblasser oder die Erblasserin das Erbe nicht geregelt, kann das Unternehmen in finanzielle Schieflage geraten. Denn die Pflichtansprüche von Nachkommen und Ehegatten werden in der Regel umgehend fällig.

Die Unternehmensnachfolge über Unternehmensbörsen sichern

Vor der Wahl der Nachfolgelösung lohnt es sich, auch andere Optionen zu prüfen, beispielsweise Unternehmensbörsen. Solche Plattformen vermitteln potenzielle Verkäufer von Unternehmen an Käufer – und umgekehrt. Der Weg über eine solche Plattform ist vergleichsweise günstig und bietet teilnehmenden Unternehmen die Möglichkeit, vom Kundennetzwerk und vom Know-how der Betreiber zu profitieren. Gleichzeitig erhöht diese Variante einerseits die Flexibilität bei der Suche nach der Nachfolgelösung und andererseits die Sichtbarkeit des Unternehmens.

Trotz dieser Vorteile zeigt eine Analyse nach Unternehmensgrösse, dass Unternehmensbörsen vor allem für kleinere Unternehmen wenig attraktiv scheinen. Einerseits fallen die Vermittlungsgebühren bei kleinen Unternehmen stärker ins Gewicht. Andererseits hat die Geschäftsleitung von Kleinunternehmen oft genaue Vorstellungen davon, an wen sie das Unternehmen verkaufen möchte.

Unsere Beratung für Sie

In der heutigen Zeit entscheidet auch eine fundierte Beratung über die erfolgreiche Vermögensverwaltung. Bei der Credit Suisse ist Ihre Kundenberaterin oder Ihr Kundenberater die direkte Ansprechperson für Sie. So stehen Ihnen unsere weitreichenden Vermögensverwaltungskapazitäten sowie unsere Expertise im Bereich Unternehmensnachfolge und Investment Banking offen. Wie Sie ganz konkret von unserer Erfahrung profitieren können, erfahren Sie in einem persönlichen Gespräch. Rufen Sie uns unter der Telefonnummer 0848 880 840 an.