Haus bauen in der Schweiz
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Haus bauen. Das müssen Sie wissen.

Ein eigenes Haus bauen – ein Traum, den viele Schweizerinnen und Schweizer haben. Dennoch erweist sich das eigens geplante Wohnglück oft als schwieriges Unterfangen. Mit der richtigen Planung rückt dieser Traum aber in greifbare Nähe. Dabei gibt es zahlreiche Optionen, vom Fertighaus bis zum Einfamilienhaus mit massivem Mauerwerk. Welche Punkte wichtig sind und woran gedacht werden muss, wenn man ein individuelles Eigenheim bauen möchte.

Beim Hausbau gibt es zahlreiche Faktoren, die berücksichtigt werden müssen, um ein einwandfreies Ergebnis zu erzielen. Dazu gehören die richtige Planung, eine solide Finanzierung oder auch die richtigen Baumaterialien. Im Folgenden werden die wichtigsten Punkte aufgeführt.

Haus bauen in der Schweiz erfordert eine gute Planung

Ob es nun ein Fertighaus oder ein Werk aus der Feder eines Top-Architekten sein soll: Die Planung des Hausbaus ist elementar und braucht Zeit.

Wichtig ist, die Bauvorschriften zu kennen und einzuhalten. Wie hoch das Gebäude in der entsprechenden Bauzone sein darf, lässt sich beispielsweise im Bau- und Zonenreglement der örtlichen Gemeinde herausfinden. Darin stehen auch weitere Informationen: so etwa Angaben zu den erlaubten Grenzabständen oder Vorschriften bezüglich Fassade oder Dach.

Auch darf das Nachbarrecht hierbei nicht vergessen gehen. Darum sollten entsprechende Dienstbarkeiten berücksichtigt und je nach Vereinbarung ins Grundbuch eingetragen werden. Das führt nicht nur zu einem reibungslosen Ablauf des Hausbaus, sondern verhindert auch, dass die Beziehung zu den Nachbarn bereits zu Beginn unter einem schlechten Stern steht.

Hat man den rechtlichen Rahmen einmal festgelegt, sollte der Hausbau an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Möchte man beispielsweise die eigene Familie vergrössern, dann macht es durchaus Sinn, die Hausgrösse darauf abzustimmen. Hat man vor, auch nach der Pensionierung im Eigenheim zu wohnen, dann lohnt es sich ausserdem, beim Hausbau die Barrierefreiheit zu berücksichtigen.

Bauland für das Eigenheim finden

Eine grosse Hürde beim Hausbau in der Schweiz kann das Finden des passenden Baulands sein. Das gilt besonders in urbanen Gebieten. Glück hat dort, wer Baulandreserven innerhalb der Familie besitzt. Unbebaute Flächen gibt es sonst vor allem nur noch in ländlichen Regionen, abseits von grösseren Zentren und der Agglomeration. Eine weitere Möglichkeit, um Bauland zu erstehen, ist der Kauf einer Altliegenschaft. Diese lässt sich abreissen, um einen Neubau zu erstellen.

Lesen Sie in diesem Artikel, wie Sie die richtige Parzelle für Ihr Bauvorhaben finden.

Für das Eigenheim ein Grundstück erschliessen

Wichtige Voraussetzung, um ein Haus bauen zu dürfen, ist das Erschliessen des Grundstücks. Dabei gilt es, die Zufahrt auch für öffentliche Dienste wie Kehrichtabfuhr, Sanität und Feuerwehr zu gewährleisten. Falls die Zufahrt über ein Nachbargrundstück erfolgt, müssen entsprechende Dienstbarkeiten berücksichtigt werden. Auch an die Verbindung zur öffentlichen Strasse sowie an die Anschlüsse für Wasser, Abwasser und Elektrizität muss gedacht werden. Die Erschliessung ausserhalb des Grundstücks liegt für Bauzonen grundsätzlich in der Verantwortung der Gemeinde. Um die innere Erschliessung innerhalb der Parzelle muss sich die Bauherrin oder der Bauherr jedoch selbst kümmern. Lesen Sie in folgendem Artikel, wie ein guter Grundriss aussieht.

Baubewilligungen berücksichtigen

Der Neubau eines Hauses – wie auch der Umbau – erfordert eine Baubewilligung. Dafür muss ein Baugesuch eingereicht werden, wobei durchaus Einsprachen möglich sind, die den Bau verzögern können. Zudem wird nur dann eine Baubewilligung erteilt, wenn eine ausreichend breite Zufahrt zum Grundstück vorhanden ist. Und erst wenn eine Baubewilligung für den Neubau vorliegt, darf der Spatenstich erfolgen. Wichtig ist dabei: Die Bewilligung eines Baugesuchs nimmt Zeit in Anspruch. Aus diesem Grund muss das Gesuch früh genug eingereicht werden. Erfahren Sie in unserem Artikel, was der Weg zum Baugesuch mit sich bringt.

   

Eigenheim mit dem richtigen Versicherungsschutz bauen

Ein Hausbau verläuft nicht immer reibungslos. Beispielsweise kann während des Bauens eine Leiter kippen und die Fensterscheiben zerkratzen oder Baumaterialien können gestohlen werden. Deswegen ist es sinnvoll, sich mit einer Bauwesenversicherung gegen mögliche Baurisiken abzusichern. Obligatorisch ist in den meisten Kantonen die Bauzeitversicherung. Sie versichert Neubauten gegen Feuer- und Elementarschäden – analog der Gebäudeversicherung bei bestehenden Gebäuden. Weil die Bauherrin oder der Bauherr auch bei Schäden gegenüber Dritten haftet, sollte ebenfalls eine Bauherren-Haftpflichtversicherung mit genügend hoher Deckung abgeschlossen werden. Allenfalls können weitere Versicherungen wie eine Garantieversicherung oder eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll sein.

Bautechnologien und Baumaterialien weitsichtig wählen

Neben der Grösse spielt auch die richtige Bautechnologie eine entscheidende Rolle für ein komfortables Wohnambiente. Beispielsweise herrscht in einem Minergie-Haus dank einem kontrollierten Luftwechsel ein angenehmes Klima ohne Zugluft. Ein Passivhaus kann ebenfalls mit einem angenehmen Wohnklima punkten, etwa mit einer konstanten Innentemperatur.

Wichtig: Wer baut, sollte bereits bei der Planung Vorkehrungen hinsichtlich Baumaterialien und Bautechnologien treffen. So lassen sich zukünftige Erweiterungen leichter umsetzen. Das kann beispielsweise mittels einer modularen Bauweise geschehen, wodurch sich später weitere Module einfacher ergänzen lassen.

Nachhaltigkeit beim Hausbau berücksichtigen

Wer nachhaltig baut, der tut nicht nur der Umwelt Gutes – auch die Wohnqualität steigt durch ökologische Vorgehensweisen oder umweltfreundliche Baumaterialien. Mehr Nachhaltigkeit beim Bauen bietet die Option, die Energieeffizienz des Eigenheims zu verbessern. Es viele Möglichkeiten, um energieeffizient zu bauen: beispielsweise durch eine umfassende Wärmedämmung oder nachhaltige Herstellungsverfahren. Manche Baumaterialien sorgen zudem zusätzlich für eine bessere Luftqualität im Innenraum, unter anderem durch die Regulierung der Luftfeuchtigkeit. Je nach Budget sind unter Umständen günstigere Materialien zu wählen.

Generell rentieren sich Investitionen ins nachhaltige Bauen und Sanieren auf lange Sicht. Beispielsweise sorgt eine gute Wärmedämmung mit Holzfasern oder Steinwolle langfristig für weniger Heizkosten. Eine Solarthermie- oder Fotovoltaikanlage trägt ebenfalls zu einer geringeren finanziellen Belastung durch Energiekosten bei.

Dauer des Hausbaus – so lange kann es dauern

Es braucht Zeit, ein Einfamilienhaus zu bauen. Je nachdem, ob ein Fertighaus oder ein Massivhaus gebaut wird, dauert der eigentliche Hausbau vom Spatenstich bis zur Schlüsselübergabe von einigen Monaten bis zu einem Jahr oder länger. Eine seriöse Bauabnahme, bei der sichtbare Mängel sofort beanstandet werden, ist genauso wichtig. Neu entstandene offene Mängel können bis zu zwei Jahre nach Bauabnahme gerügt werden. Für verdeckte Mängel beträgt die Garantiefrist gemäss Schweizer Obligationenrecht fünf Jahre. Bei einem schwerwiegenden Mangel inklusive arglistiger Täuschung beträgt diese Frist sogar das Doppelte: zehn Jahre. Zwingend ist, dass Mängel sofort und schriftlich gemeldet werden.

Alles selbst bauen oder doch ein fertiges Haus kaufen?

Die Möglichkeiten, ein eigenes Einfamilienhaus zu bauen, sind heute deutlich vielfältiger als noch vor einigen Jahren. Neben dem klassischen Massivhaus aus Beton gibt es Häuser aus Holz wie auch Fertighäuser. Im Vergleich zeigen sich unterschiedliche Vor- und Nachteile:

Ein Fertighaus aus vorgefertigten Modulen ist schnell gebaut. In der Schweiz kann man zudem aus vielen Angeboten wählen und das Gebäude trotz einigen Begrenzungen nach den eigenen Wünschen ausbauen. Lesen Sie hier, was das Fertighaus bietet.

Ein von Grund auf selbst gebautes Haus kann individueller gestaltet und so den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Dazu gehört auch die genaue Kontrolle von Bauqualität und verwendeten Materialien. Jedoch dauert diese Art des Hausbaus länger und kann aufgrund der investierten Zeit, der Ressourcen und weiterer Verantwortlichkeiten höhere Kosten verursachen. Erfahren Sie in diesem Artikel weitere Gründe für oder gegen den Neubau.

Finanzierung des Baus – ohne Fremdfinanzierung geht’s nicht

Meist kann ein Hausbau nicht ohne Fremdfinanzierung gestemmt werden. Wer ein Haus bauen will, nimmt aber nicht wie beim Hauskauf eine Hypothek, sondern einen Baukredit auf. Dieser ist flexibler als eine Hypothek. Anders als bei einer Hypothek wird beim Baukredit lediglich eine Limite definiert. Bis diese ausgeschöpft ist, können laufende Rechnungen mit dem Kredit bezahlt werden. Der Baukredit kann später in eine Hypothek umgewandelt werden. Das ist ab einer Tranche von 100’000 Schweizer Franken möglich. Die Zinsen für den Baukredit sind etwas höher als bei einer Hypothek, gelten aber nur für den tatsächlich genutzten Betrag und nicht für den ganzen Kreditrahmen. Erfahren Sie, wie genau Sie Ihr Traumhaus mit einem Baukredit finanzieren. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite Eigenheim finanzieren.

Kosten sparen – flächeneffizientes Bauen bevorzugen

Beim Hausbau können durch ein flächeneffizientes Bauen Material und vor allem Kosten gespart werden. Mittels intelligenter Grundrisse und Raumkonzepte verringern sich damit die Kosten für Baumaterialien. Die Schaffung von Mehrzweck- oder Stauräumen führt ebenfalls zu einer idealen Nutzung der bewohnten Fläche. Wichtig ist es auch, nur so gross wie nötig zu bauen und die Nutzungsdichte zu berücksichtigen. Denn: Ein grösseres Haus kostet nicht nur beim Bauen mehr, sondern auch im Unterhalt. Je grösser der Wohnraum, desto grösser ist auch der Heizbedarf. Lesen Sie in diesem Artikel weitere Informationen zum flächeneffizienten Bauen.

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