Portfolio-Check durchführen
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Portfolio-Check anlässlich turbulenter Finanzmarktlage

Ein turbulentes Jahr neigt sich dem Ende zu: Die Inflation ist gestiegen, die Zentralbanken haben die Zinsen erhöht und an den Finanzmärkten kam es bei Anleihen, Aktien und Immobilien auf breiter Front zu einer Korrektur. Ein guter Zeitpunkt also, um das eigene Portfolio einem Check zu unterziehen.

Aktuelle Finanzmarktlage verstehen

Um fundierte Anlageentscheide treffen zu können, gilt es die aktuelle Marktlage etwas besser zu verstehen. In Bezug auf die hohe Inflation gibt es dabei zwei Hauptfaktoren: Einerseits kam es durch die Lockerung der Coronavirusmassnahmen und Lieferkettenprobleme zu einer hohen Nachfrage nach Konsumgütern. Parallel dazu sind die Folgen des Angriffs auf die Ukraine mittlerweile in verschiedenen Sektoren spürbar, unter anderem bei der Energie und in der landwirtschaftlichen Produktion. Um der Inflation entgegenzuwirken, erhöhen die Zentralbanken die Zinsen. Absicht dahinter ist die Reduktion der Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen.

Überprüfung des Portfolios in drei Schritten

Angesichts der turbulenten Marktlage und der erwarteten Verschärfung der aktuellen Baisse lohnt sich eine Prüfung des Portfolios. 

1. Aktienpositionen überprüfen:

  • Das Investment Committee der Credit Suisse behält bei Aktien eine Untergewichtung bei. Grund dafür ist die Kombination aus stagnierendem Wirtschaftswachstum, hoher Inflation und schwierigen Finanzierungsbedingungen, welche die Anlageklasse weiter belasten dürfte.
  • Schweizer Aktien werden inzwischen übergewichtet, da das Investment Committee erwartet, dass sich der Markt während des zyklischen Abschwungs als defensiver erweisen wird. Dies dank der robusten Sektorzusammensetzung, in der Titel aus dem Gesundheits- und Konsumgütersektor überwiegen.
  • Aufgrund des stabilen Gewinnwachstums und der relativ attraktiven Bewertung dürfte das Gesundheitswesen widerstandsfähiger sein als andere Sektoren.

Sollten Anleger jetzt Aktien kaufen?

  • Der Markt ist vorwärtsgerichtet, aber noch scheinen nicht alle negativen Nachrichten eingepreist zu sein. In den kommenden Monaten sind weitere Abwärtsrisiken zu erwarten.
  • Die Credit Suisse empfiehlt Anlegerinnen und Anleger das Risiko zu verringern, indem sie ihre Aktien untergewichten, ohne ganz aus den Märkten auszusteigen.

2. Anleihen-Engagement ausbauen: 

  • Angesichts der gipfelnden Inflationsrisiken und des global abflachenden Wachstums dürfte sich der Renditeanstieg abschwächen und dazu beitragen, dass Staatsanleihen barmittelähnliche Renditen erzielen.
  • Hartwährungsanleihen aus Schwellenländern sind angesichts hoher Renditen und angemessener Spread-Kompensation aus taktischer Sicht attraktiv.
  • Das Credit Suisse Investment Committe hält die Duration in den USA, der Eurozone, Grossbritannien und der Schweiz nahe am Benchmark.
  • Das Investment Committe bleibt neutral in Bezug auf Investment-Grade- und High-Yield-Anleihen.

Sollten Anleger jetzt Anleihen kaufen?

  • Die Renditen und Aufschläge sind gestiegen und bilden allmählich einen Puffer gegen weitere Zinserhöhungen.
  • Dennoch notieren die Renditen längerfristiger Anleihen oft unter den kurzfristigen Zinsen. Das bedeutet, dass es noch nicht attraktiv ist, ein grosses Durationsrisiko einzugehen. Trotzdem erscheinen ausgewählte Segmente attraktiv.

3. Mit alternativen Anlagen diversifizieren

  • Vorsichtige Haltung zu Rohstoffen angesichts zunehmenden makroökonomischen Gegenwinds.
  • Energie geht mit zweiseitigem Risiko in den Winter, Metalle zeigen sich anfällig, die Landwirtschaft dagegen resilient.
  • Bei Hedge-Fonds bleiben Low-Beta-Strategien bevorzugt.
  • Die Bewertungen an den privaten Märkten dürften unter Druck bleiben bis die Inflation dauerhaft gedämpft wird – wenn auch weniger als an den öffentlichen Märkten.
  • In einem Wirtschaftsabschwung entwickeln sich kotierte Immobilien tendenziell besser als globale Aktien.

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