Wann investieren? Abwarten als Anlagestrategie bringt keine Rendite.
Artikel

Wann investieren? Auf den perfekten Tag warten lohnt sich nicht.

Wann ist der richtige Tag, um zu investieren? Die Suche nach dem Zeitpunkt, an dem eine Anlage attraktive Renditen abwirft, treibt viele Anleger um. Die Antwort auf die Frage «Wann investieren?» ist aber eindeutig «Jetzt». Denn Abwarten als Anlagestrategie lohnt sich langfristig nicht.

Wann investieren? Wer abwartet, verpasst gute Anlagechancen

Es ist ein häufiges Dilemma für Anleger. Während sie einerseits strategisch ihre Aktienquote erhöhen möchten, wollen sie andererseits taktisch noch auf einen «besseren Tag» warten. Auch im schwierigen Börsenjahr 2019 haben unterinvestierte Anleger vielerorts monatelang auf einen günstigen Moment für den Einstieg gewartet. Doch so verpassten sie oft wertvolle Anlagechancen.

Denn die Antwort auf die Frage nach dem besten Tag für ein Investment hängt – anders als viele Anleger glauben – nicht so sehr von den jeweils aktuellen Marktumständen ab. Sie ist in erster Linie prinzipieller Natur. Die Frage nach dem idealen Zeitpunkt zum Investieren gleicht der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Es ist nicht unmöglich, sie zu finden, aber doch sehr unwahrscheinlich.

Für langfristige Anlagestrategien ist der Anlagezeitpunkt unbedeutend

Folgendes ist jedoch sicher: Erfolgreiche Anleger investieren langfristig. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass sich die Preisschwankungen von Wertpapieren über die Zeit glätten. Je langfristiger die Gesamtbetrachtung ist, desto unbedeutender wird also die Wahl des Einstiegs­zeitpunkts für die durchschnittliche Performance einer Anlagestrategie. Daher ist, aufs Ganze betrachtet, die Suche nach dem «besten Tag» streng genommen irrelevant.

Die Wahl des passenden Risikoprofils ist jedenfalls für den Erfolg einer Anlagestrategie viel wichtiger als der Anfangszeitpunkt. Wenn die mit der Strategie verbundenen Schwankungen nicht dem persönlichen Anlageprofil entsprechen, kann auf Dauer kein Erfolg entstehen. Passen Strategie und Temperament hingegen zusammen, so ist der Erfolg in erster Linie eine Frage des Anlageprinzips und eben nicht des Zufalls oder des Einstiegszeitpunkts.

Wie Risiko und Rendite zusammenhängen

Ein Blick in die Geschichte zeigt, wie erfolgreich strategisch langfristige Anlagen sind. Schweizer Aktien erzielten seit 1900 eine jährliche Durchschnittsperformance von 6,7 Prozent pro Jahr. Schweizer Wertpapiere zählen trotz des starken Frankens zu den erfolgreichsten der Welt. Das dürfte auch in Zukunft gelten. Aber: Wer die Geschichte der Märkte kennt, kann ihre Risiken und Chancen besser abschätzen. Die folgenden sechs Punkte sollten Anleger über Risiko und Rendite von Anlagen unbedingt wissen.

1. Renditen steigen, Marktschwankungen nehmen ab Im langfristigen Durchschnitt sind die risikobereinigten Renditen von Aktien seit der Finanzkrise gestiegen, während die Börsenschwankungen gesunken sind.

2. Märkte sind stabiler denn je 14 der 20 grössten Börsenkrisen erschütterten die Märkte vor 1940. Der Hauptgrund für die aktuelle Stabilität liegt darin, dass die Märkte heute wesentlich grösser, tiefer und liquider sind.

3. Volatilität ist normal Zwischen 1935 und 2018 betrug die durchschnittliche Volatilität des S&P 500 für jede Handelswoche 1 Prozent und für jeden Handelsmonat 2 Prozent. Doch die kumulierte Rendite betrug 25’290 Prozent.

4. Kursstürze sollte man immer auch mit Distanz beurteilen Die Tagesvolatilität an den Aktienmärkten kann kurzfristig enorm sein, doch über längere Frist sind solche Bewegungen vernachlässigbar.

kurzfristige-schwankungen-sind-fuer-langfristige-rendite-unbedeutend

Kurzfristige Schwankungen sind für die langfristige Rendite unerheblich

Entwicklung des S&P 500 zwischen August 1990 und Februar 1991 (links) sowie in der 10-Jahres-Periode zwischen 1988 und 1998 (rechts)

Letzter Datenpunkt: Januar 2019

Historische Wertentwicklungen und Finanzmarktszenarien sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Ergebnisse.

Quelle: stockcharts.com, visualcapitalist.com, Credit Suisse

5. Um Volatilität auszuhalten, sollten Anleger wirkungsvoll diversifizieren 
Die Märkte stehen nie still, und an den Börsen ist selten ein Jahr wie das andere – doch Diversifikation schafft Stehvermögen, auch für turbulente Zeiten.

6. Rendite und Risiko sind zwei Seiten derselben Medaille
Ohne Risiko erhalten Anleger auch keine Prämie. So betrugen die realen Renditen für US-Anlagen zwischen 1925 und 2014 bei Aktien 6,7 Prozent, während es bei Staatsanleihen lediglich 2,6 Prozent und bei Cash sogar nur 0,5 Prozent waren.

Eine erfolgreiche Anlagestrategie ist kein Zufall

Es zeigt sich: Erfolgreiches Investieren ist keine Frage des Glücks oder des Zufalls. Es lohnt sich nicht, auf einen «besseren Tag» zu warten. Denn der «bessere Tag» trifft nicht ein. Erfolgreiches Investieren ist vielmehr ein Handwerk, das durch regelmässige Beachtung seiner Regeln zu besseren Resultaten führt.

Haben Sie Fragen zu diesem Thema?

Wir helfen Ihnen gerne weiter. Rufen Sie uns unter der Telefonnummer 0844 844 001 an.