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Ein IPO ist eine bedeutsame Gelegenheit. So sind Sie dabei.

Läutet die IPO-Glocke am ersten Handelstag, ist es schon zu spät, um neu kotierte Aktien zu kaufen. Erfahren Sie, wie Sie als privater Anleger bei einem Börsengang Wertpapiere ergattern und wie ein IPO in der Schweiz vonstatten geht.

IPO ist eine Win-win-Situation

Stadler Rail, Galenica, Facebook und Alibaba – sie alle wagten in den letzten Jahren den Börsengang. Zwar ist das öffentliche Interesse nicht bei allen IPOs so gross wie bei den genannten. Doch etwas haben alle Unternehmen, die an die Börse gehen, gemeinsam: Sie lassen ihre Aktien an einer Börse kotieren, was ihnen ermöglicht, von einer breiten Basis an Investoren neues Kapital zu beschaffen.

Mit frischem Kapital können Unternehmen wachsen und das Eigenkapital stärken. Doch auch für Investoren ist ein Börsengang attraktiv: Nicht nur können sie vom ersten Handelstag an dabei sein. Oftmals steigt der Wert der neuen Aktien in kurzer Zeit stärker als der Gesamtmarkt. Unter Umständen lässt sich also eine ansehnliche Rendite erzielen.

Private Anleger kaufen Anteile via Kundenberater

Vor der öffentlichen Ankündigung eines Börsengangs laufen im Hintergrund viele Vorbereitungen. So wird auch mit potenziellen institutionellen Investoren gesprochen. Sie sind die Hauptinvestoren bei einem IPO. Nur wenn der Gang an die Börse vielversprechend erscheint, kommt das Vorhaben überhaupt an die Öffentlichkeit.

Wer bei einem IPO erfolgreich mitmischen möchte, muss sich jedoch beeilen. Denn von der offiziellen öffentlichen Ankündigung bis zum Börsengang vergehen nur wenige Wochen. «Private Anleger sollten daher frühzeitig Kontakt mit ihrem Kundenberater aufnehmen und Interesse signalisieren», rät Philippe Lutz. Er koordiniert im Private Banking der Credit Suisse die Distribution von Kapitalmarkttransaktionen. Den Interessenten werden dann der IPO-Prospekt und Informationen zur Preisspanne sobald verfügbar zugestellt. Dank dieser Unterlagen können sie qualifiziert beurteilen, ob der Börsengang eine Investition Wert ist.

Börsengang ist meist überzeichnet

Oftmals ist die Nachfrage nach Aktien bei einem Börsengang gross. Deshalb ist er in der Regel überzeichnet. Das heisst, die Käuferschaft will mehr Anteile erwerben, als überhaupt auf den Markt kommen. Je nachdem, wie hoch ein IPO überzeichnet ist, erhalten die Investoren einen grösseren oder kleineren Prozentsatz der gewünschten Aktien zugesprochen. Wie hoch dieser ist, weiss bis zuletzt aber niemand.

Wer schnell entscheidet und via Kundenberater eine Order platziert, hat unter Umständen Vorteile: «Die Zeichnungen der ersten Tage sind für ein Unternehmen wertvoll. Sie zeigen, dass die Aktie begehrt ist. Das kann Signalwirkung haben», weiss Philippe Lutz. Daher kommt es vor, dass ein Unternehmen solche Käufer bevorzugt berücksichtigt und sie etwas mehr Anteilscheine bekommen als spätere Interessenten.

Chancen und Risiken eines Börsengangs

Der Preis der neuen Aktien soll grundsätzlich immer etwas tiefer sein als die faire Bewertung. Dieser IPO-Discount macht den Börsengang für die Investoren attraktiv. Schliesslich ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs steigt, damit grösser. Auch eine starke Überzeichnung weist darauf hin, dass die Aktie gefragt sein wird und Kurssteigerungspotenzial besteht.

Eine Garantie, dass der Kurs aber tatsächlich steigt, gibt es trotz tieferem Emissionspreis nicht. Möglicherweise ist die Aktie am Markt weniger gefragt als gedacht. Auch kann sich die Börsenstimmung generell verschlechtern. «Aus persönlicher Beobachtung kann ich sagen, dass IPO-Aktien grundsätzlich volatiler sind als der Gesamtmarkt», sagt Philippe Lutz. Das heisst, sie fallen bei einer Marktkorrektur stärker, steigen aber auch schneller in einem positiven Marktumfeld.

Emotionale Aspekte spielen eine Rolle beim IPO

Auch das Klumpenrisiko sollten private Anleger nicht ausser Acht lassen. Bei wenig Kapital ist es meist nicht sinnvoll, in einzelne Aktien zu investieren. Fonds bieten die bessere Diversifikation. «Ich persönlich würde erst ab einem Kapital von einer Million Franken dazu raten, bei einem IPO mitzumachen», sagt Philippe Lutz. Allerdings gibt er dem emotionalen Aspekt durchaus eine Berechtigung, auch bei tieferem Budget. «Stadler Rail war verständlicherweise bei Privaten sehr beliebt.»

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