Pizza wird belegt.
Finanzwissen

So entsteht ein Preis: Wir spielen Restaurant

Wie entsteht eigentlich der Preis einer Ware? Und wie erklärt man das am besten seinen Kindern? Eine Idee: Spielen Sie mit Ihrem Kind Restaurant. Backen Sie gemeinsam eine Pizza, und berechnen Sie Schritt für Schritt den Verkaufspreis. Hier gibt es die Anleitung.

Schritt eins: einkaufen

Zum Pizzabacken brauchen Sie Zutaten. Bereits beim Einkaufen kann Ihr Kind den Material- und damit den späteren Verkaufspreis beeinflussen: Nimmt es das teure Markenmehl oder das günstige No-Name-Produkt?
Ihr Kind kann sich hier schon bewusst Gedanken machen, welche Produkte es kaufen und wie viel Geld es dafür ausgeben möchte.

Tipp: Kaufen Sie bei dieser Gelegenheit nur die Zutaten für die Pizza, nichts anderes. An der Kasse bekommt Ihr Kind einen groben Eindruck von den Kosten. Auf dem Heimweg können Sie darüber diskutieren: Hatte Ihr Kind diesen Preis erwartet?

Schritt zwei: Teig vorbereiten

Bevor Sie den Preis der einzelnen Zutaten berechnen, geht es jetzt ans Pizzabacken. Laden Sie sich unser Pizzarezept herunter, und legen Sie zusammen los. Kneten Sie als Erstes den Teig, und lassen Sie ihn ruhen. Das dauert einige Zeit: Diese können Sie nutzen, um gemeinsam die Kosten der Pizza zu berechnen.

Schritt drei: Preis berechnen

Sicher hat Ihr Kind bemerkt: Für ein einzelnes Blech Pizza brauchen Sie nicht die gesamte Packung Mehl und nicht die ganze Flasche Olivenöl. Damit Sie den Preis pro Pizza berechnen können, brechen Sie die Packungskosten auf die benötigte Menge herunter.
Das ist für Ihr Kind erst einmal sehr abstrakt, und sicher fehlen ihm auch die mathematischen Kenntnisse, um den Preis zu berechnen. So können Sie helfen:

  1. Nehmen Sie wieder die Einkaufsliste zur Hand.
  2. Gehen Sie Zutat für Zutat durch, und überlegen Sie gemeinsam, wie viel davon sie für Ihre Pizza verbrauchen. Das muss nicht grammgenau sein, eine grobe Schätzung reicht.
  3. Berechnen Sie jetzt den Preis: Sie haben eine halbe Packung Mehl verbraucht? Dann tragen Sie den halben Packungspreis in die Spalte «Preis pro Pizza» ein. Manche Zutaten machen es Ihnen nicht leicht, zum Beispiel das Olivenöl. Ein Rechenbeispiel finden Sie im Infokasten.

Ihr Kind wird feststellen: Manche Preise sind sehr niedrig. Aber bei den vielen Pizzen, die eine Pizzeria jeden Tag verkauft, summieren sich auch die Kleinmengen.
Rechnen Sie dann alle Posten in der Spalte «Preis pro Pizza» zusammen. Jetzt wissen Sie, wie viel Ihre Pizza im Einkauf gekostet hat.

Kind greift nach Pizza

Schritt vier: Pizza backen

Nach dem komplexen Preisberechnen ist es jetzt wieder Zeit fürs Pizzabacken: Holen Sie Ihren Pizzateig, rollen Sie ihn aus, und belegen Sie zusammen die Pizza. Dabei hilft Ihnen das Pizzarezept.

Schritt fünf: Verkaufspreis berechnen

Nutzen Sie die Backzeit, um Ihrem Kind den Unterschied zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis zu erklären. Fragen Sie Ihr Kind: Warum verkauft eine Pizzeria ihre Pizza viel teurer als zu dem Preis, den Sie berechnet haben? Vielleicht hat Ihr Kind erste Ideen. Regen Sie es an, über folgende Punkte nachzudenken:

  • Ausstattung:
    Um Pizza backen zu können, braucht es mehr als nur die Zutaten: Ein Backofen, Töpfe, ein Backblech, Wasser, Strom und vieles mehr sind dazu nötig. Der Wirt in der Pizzeria muss ausserdem beispielsweise den Gastraum heizen und beleuchten. All diese Kosten fliessen in die Pizza ein.
  • Personal:
    Der Wirt braucht einen Pizzabäcker, einen Kellner, eine Abwaschhilfe, eine Putzkraft und viele andere Angestellte. Er muss alle bezahlen.
  • Gewinn:
    Machen Sie Ihrem Kind jetzt klar: Wenn der Wirt all die genannten Kosten bedacht und einberechnet hat, weiss er, welchen Preis er für seine Pizza verlangen muss, um keinen Verlust zu machen. Aber: Der Wirt muss mit den Einnahmen auch zum Beispiel die Miete für seine eigene Wohnung bezahlen und seine Ferien finanzieren. Vielleicht möchte er auch selbst mal essen gehen. Um sich das leisten zu können, muss er mit der Pizza mehr Geld einnehmen, als er vorher ausgegeben hat. Dann macht der Wirt Gewinn.
    An dieser Stelle können Sie Ihr Kind auf die Ähnlichkeit zum Sparen aufmerksam machen: Wenn man weniger ausgibt, als man einnimmt, bleibt Geld übrig. Im Geschäft ist das der Gewinn; bei Ihrem Kind sind es die Ersparnisse.
Tipp: Ihr Kind darf die Kosten für Ausstattung, Personal und Gewinn schätzen – es geht nicht darum, dass die Zahlen exakt die Realität abbilden. Dann kann es ein Preisschild malen und vorschlagen, zu welchem Preis es die Pizza in seiner eigenen Pizzeria verkaufen würde. Anschliessend können Sie gemeinsam diskutieren.

Schritt sechs: essen!

Wahrscheinlich haben Sie nach dem vielen Rechnen Lust auf ein Stück Pizza. Während des Essens können Sie gemeinsam überlegen, ob es sich lohnt, in die Pizzeria zu gehen, oder ob sie in Zukunft wieder besser selbst backen. Guten Appetit!