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Center for Sustainability der Credit Suisse veröffentlicht Studie zur Plastikverschmutzung

Derzeit findet die zweite Sitzung des zwischenstaatlichen UN-Verhandlungsausschusses statt, der ein internationales und rechtsverbindliches Instrument zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung entwickeln soll. Die Verhandlungen für ein globales Plastikabkommen könnten den bedeutendsten auf Nachhaltigkeit ausgerichteten multilateralen Vorschlag seit dem Pariser Abkommen von 2015 hervorbringen. Die Schlussbemerkungen und die Annahme des Berichts dieser Sitzung werden für den 02. Juni 2023 erwartet. Um einen konstruktiven Beitrag zu diesem wichtigen Dialog zu leisten, veröffentlicht das Center for Sustainability der Credit Suisse heute einen entsprechenden Bericht zu Plastikverschmutzung. Darin werden sowohl der Nutzen als auch die Kosten von Plastik in den Bereichen Umwelt, Biodiversität und Soziales untersucht.

Wichtigste Erkenntnisse

  • Über einen Zeitraum von 60 Jahren übertraf der Plastikverbrauch sowohl das BIP- als auch das Bevölkerungswachstum dramatisch, wobei immer mehr Plastik benötigt wird, um jeden zusätzlichen Dollar zum BIP beizutragen, wie Untersuchungen des Credit Suisse Research Institute und des Global Sustainability Teams der Bank ergeben haben.
  • Die Kunststoffintensität des BIP stieg zwischen 1960 und 2020 sprunghaft an: Der Kunststoffverbrauch nahm um fast 5'000% zu, während das reale BIP um rund 650% und die Weltbevölkerung um rund 160% wuchsen.
  • Die Studie der Credit Suisse hat das Kaya-Identity-Modell, mit dem die demografischen, wirtschaftlichen und sozialen Faktoren für die Treibhausgasemissionen ermittelt werden, erstmals auf die Kunststoffnutzung angewendet. Das Kaya-Identity-Modell zur Kunststoffverwendung der Credit Suisse zeigt eindeutig, dass das globale Wirtschaftswachstum stark von Kunststoffen abhängig ist.
  • In einem Basisszenario, das die aktuellen Trends fortschreibt und keine zusätzlichen politischen Massnahmen vorsieht, erwarten wir, dass sich der jährliche Kunststoffabfall bis 2060 von rund 350 Millionen Tonnen auf etwa 670 Millionen Tonnen fast verdoppeln wird. Die jährliche Menge an Plastikverschmutzung (nicht fachgerecht entsorgter Plastikmüll) steigt jedoch in geringerem Masse - von etwa 80 Millionen Tonnen auf knapp über 100 Millionen Tonnen.
  • Wir können die entscheidenden Faktoren dieser Entwicklung anhand der Plastik-Kaya-Identity veranschaulichen, die bei diesem Modell zeigen, dass das Pro-Kopf-BIP der wichtigste Parameter für den prognostizierten Anstieg der Plastikverschmutzung ist.
  • Wir aktualisieren die bekannte Aussage eines Papiers der Ellen MacArthur Foundation aus dem Jahr 2016, dass es im Jahr 2050 mehr Plastik als Fische im Meer geben wird: Mit unserem überarbeiteten Datensatz stellen wir die interessante - wenn auch weniger sensationelle - These auf, dass es ohne zusätzliche politische Massnahmen bis 2060 mehr Tonnen Plastik als Biomasse an Walen im Meer geben könnte.

Center for Sustainability

Das Center for Sustainability (CfS) ist eine Säule des Credit Suisse Research Institute (CSRI), unseres internen Think Tanks, der langfristige wirtschaftliche Entwicklungen mit globalen Auswirkungen auf die Finanzdienstleistungsbranche und darüber hinaus untersucht. Das CfS soll unseren Kundinnen und Kunden sowie Stakeholdern ein tieferes Verständnis für aufkommende Nachhaltigkeitsthemen vermitteln. Wir führen hierzu Perspektiven von Nachhaltigkeitsexpertinnen und -experten aus allen Bereichen der Credit Suisse zusammen, um die Herausforderungen und Chancen unseres Planeten und unserer Gesellschaft anzugehen. Wir arbeiten auch mit führenden externen Nachhaltigkeitsexpertinnen und -experten zusammen, um die CfS-Inhalte zu ergänzen und uns produktiver in das breitere Konzept von Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen einzubringen.

Der Bericht «Plastic pollution: Pathways to net zero» ist verfügbar unter:
Center for Sustainability 

Falls Sie weitere Informationen oder ein Interview mit den Autorinnen und Autoren der Studie auf Englisch oder Deutsch wünschen, wenden Sie sich bitte an uns.