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Credit Suisse Investment Outlook 2023: Fixed Income bietet Anlagechancen in einer neuen Weltordnung

Das globale Wirtschaftswachstum wird 2023 generell niedrig bleiben. Da die Straffung der Geldpolitik nächstes Jahr jedoch nachlassen oder enden dürfte, sollten Fixed-Income-Anlagen aus Sicht der Credit Suisse attraktiver werden.


Die Credit Suisse prognostiziert in ihrem heute veröffentlichten Investment Outlook 2023 ein geringes Wachstum der Weltwirtschaft von lediglich 1.6 % für das kommende Jahr. Zwar werden die Zentralbanken die Straffung der Geldpolitik 2023 voraussichtlich verlangsamen oder beenden, doch die Credit Suisse rechnet in keiner der grossen Volkswirtschaften mit Zinssenkungen. Vor diesem Hintergrund dürften festverzinsliche Anlagen attraktive Opportunitäten bieten, während sich Aktien zumindest in der ersten Jahreshälfte wahrscheinlich weiterhin verhalten entwickeln werden.

Im Jahr 2022 sahen sich Anlegerinnen und Anleger mit einem herausfordernden Umfeld konfrontiert: Die Inflation war anhaltend hoch, die Zentralbanken verfolgten eine aggressive Straffungspolitik und das Wachstum verlangsamte sich. Mit Blick auf das kommende Jahr erwartet die Credit Suisse eine Rezession in der Eurozone und Grossbritannien sowie eine Wachstumsverlangsamung in China. Diese Volkswirtschaften dürften bis Mitte 2023 die Talsohle erreichen und sich dann langsam wieder erholen – vorausgesetzt, die USA können eine Rezession abwenden. Angesichts der restriktiven Geldpolitik und der geopolitischen Neuordnung sollte das Wirtschaftswachstum 2023 allgemein schwach bleiben.

Michael Strobaek, Global Chief Investment Officer bei der Credit Suisse, führt aus: «Wir rechnen mit anhaltend erhöhter Volatilität an den Finanzmärkten, da die Risiken und die restriktiven Finanzierungsbedingungen weltweit bestehen bleiben. Dies dürfte das Wachstum und somit Risikoanlagen weiterhin belasten. Um die schwierigen Anlagebedingungen zu bewältigen, ist es von entscheidender Bedeutung, an soliden Anlagegrundsätzen festzuhalten, einen disziplinierten Anlageprozess zu verfolgen, der auf die langfristigen finanziellen Ziele der Anleger ausgerichtet ist, und eine breite Diversifizierung unter Einbezug alternativer Anlagen anzustreben.»

Nannette Hechler-Fayd’herbe, Chief Investment Officer, EMEA und Leiterin Global Economics & Research bei der Credit Suisse, ergänzt: «Wir denken, dass die Weltwirtschaft in den letzten Jahren aufgrund der Pandemie, des demografischen Wandels und der nachlassenden Unternehmensinvestitionen infolge der geopolitischen Umbrüche und des Klimawandels einen grundlegenden Wandel durchlaufen hat. Die Auswirkungen zeigen sich in unseren längerfristigen Prognosen für die Weltwirtschaft, die ein deutlich langsameres Wachstum vorhersehen. Wir erwarten, dass die Inflation in den meisten grossen Industrieländern auch 2023 über den Zielwerten der Zentralbanken verharren wird.»

Ausblick für die wichtigsten Volkswirtschaften und Währungen

  • USA: Für die USA prognostiziert die Credit Suisse für 2023 ein durchschnittliches Wachstum von 0.8 %. Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession ist mit über 40 % hoch, aber weiterhin nicht das Basisszenario der Bank. Der Preisauftrieb geht allmählich zurück, die Kernrate der persönlichen Konsumausgaben (PCE) dürfte jedoch mit rund 3 % per Jahresende 2023 hartnäckig hoch bleiben. Daher rechnet die Credit Suisse damit, dass die US-Notenbank (Fed) weiter aggressiv straffen wird, bis letztlich ein Zinssatz von 4.75 % bis 5.00 % erreicht ist.
  • Eurozone: Die Credit Suisse geht davon aus, dass die Rezession im Euroraum bis zum Ende des zweiten Quartals 2023 andauern wird und sich das Wachstum 2023 insgesamt auf -0.2 % belaufen wird. Die Gesamtinflation könnte ihren Zenit erreichen, dürfte aber nur allmählich sinken. Die Bank erwartet, dass die Europäische Zentralbank die Leitzinsen aufgrund der anhaltend hohen Inflation und des schwachen Euros bis Anfang 2023 aggressiv auf letztlich 3 % anheben wird.
  • Schweiz: Die Credit Suisse glaubt, dass die Schweizer Wirtschaft dank des weiterhin soliden Konsums einer Rezession entgehen und 2023 um 1 % wachsen wird. Die Inflation dürfte sich nächstes Jahr weiter verlangsamen. Nach ihrer Einschätzung wird die Schweizerische Nationalbank ihren Leitzins bis März 2023 um weitere 0.5 % anheben und ihn anschliessend für den Rest des Jahres bei 1 % belassen.
  • China: Die Prognose der Credit Suisse für das Wachstum Chinas im Jahr 2023 liegt mit 4.5 % unter der Konsensschätzung. Gebremst werden dürfte die Konjunktur durch das geringere Wachstumspotenzial, die Haushaltskonsolidierung sowie die zögerliche Abkehr von der Null-COVID-Politik. Eine umfassende Wiedereröffnung erwartet die Credit Suisse erst gegen Ende des ersten Quartals 2023.
  • Japan: Die japanische Wirtschaft dürfte 2023 ein schwaches Wachstum von 0.5 % verzeichnen. Die Inflation wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2023 über 2 % bleiben. Dies und der Abwärtsdruck auf den Yen, infolge der restriktiven Fed, dürften die Bank of Japan dazu veranlassen, ihre Zinskurvensteuerung Anfang 2023 anzupassen und einen leichten Renditeanstieg zuzulassen.
  • Grossbritannien: Grossbritannien geriet im dritten Quartal 2022 in eine Rezession. Die Wirtschaft dürfte im ersten Halbjahr 2023 grösstenteils schrumpfen. Die Credit Suisse rechnet mit einem BIP-Rückgang um 0.7 % vom Höchst- zum Tiefstwert.

Einschätzungen zu den wichtigsten Anlageklassen

  • Aktien dürften sich in der ersten Hälfte des Jahres 2023 verhalten entwickeln, da der Fokus weiterhin auf den über längere Zeit höheren Zinsen liegen wird. Sektoren und Regionen mit stabilen Gewinnen, geringer Verschuldung und Preissetzungsmacht werden besser abschneiden. Sobald sich einer Kehrtwende in der Zentralbankpolitik abzeichnet, könnten zinssensible, wachstumsstarke Sektoren wieder attraktiv werden.
  • Da sich die Inflation 2023 voraussichtlich normalisieren wird, dürften Fixed-Income-Anlagen attraktiver werden und wieder Diversifizierungsvorteile für Portfolios bieten. Versteilerungspositionen auf der US-Kurve, Long-Engagements in US- gegenüber EU-Staatsanleihen, Schwellenländeranleihen in Hartwährung, Investment-Grade-Unternehmensanleihen und Crossover-Papiere dürften im nächsten Jahr interessante Chancen eröffnen.
  • Anfang 2023 könnte die Nachfrage nach zyklischen Rohstoffen schwach ausfallen, während der erhöhte Druck an den Energiemärkten dazu beitragen dürfte, die Energiewende in Europa voranzutreiben. Die Credit Suisse glaubt, dass sich das Umfeld für Gold verbessern wird, sobald sich die geldpolitische Normalisierung ihrem Ende nähert.
  • In Bezug auf alternative Anlagen erwartet die Bank, dass sich das Umfeld für Immobilien im Jahr 2023 schwieriger gestalten wird, da die Anlageklasse sowohl durch höhere Zinsen als auch ein schwächeres Wirtschaftswachstum belastet wird. Darüber hinaus erkennt die Credit Suisse Opportunitäten, durch aktives Management Mehrwert zu generieren, insbesondere mittels Secondary Managern, Private-Yield-Anlagen und Hedge-Fonds-Strategien mit niedrigem Beta.

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