Frauen-Fussball; Frauen-Nationalteam; Fussball; Ramona Bachmann; Credit Suisse Academy
Insights und Stories

Ramona Bachmann

Ramona Bachmann, 25, stürmt für den VfL Wolfsburg und die Schweizer Nationalmannschaft. Sie wurde ins All-Star-Team der WM 2015 gewählt und schaffte es auf die Shortlist bei der Wahl der Weltfussballerin des Jahres 2015.

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Ramona Bachmann, wann verdienten Sie mit Fussball das erste Geld?
Mit acht Jahren. Mein Vater setzte zu Beginn der Sommerferien eine Prämie aus, sollte ich bis zum Ferienende hundertmal jonglieren können. Fünf Wochen später hatte ich es geschafft.

Talentierte Kinder sind häufig zum Erfolg verdammt. Spürten Sie diesen Druck?
Gar nicht. Meine Eltern haben mich immer unterstützt, aber nie gepusht. Das war auch gar nicht nötig. Ich brannte vor Ehrgeiz und kickte jede freie Minute Fussball. Der Antrieb muss von den Kindern kommen, alles andere hat gar keinen Sinn.

Wann realisierten Sie, dass es bei Ihnen zum Profi reichen könnte?
Als ich mit zwölf in die Credit Suisse Academy in Huttwil aufgenommen wurde. Ich konnte dort zwei Jahre lang mit den grössten Talenten trainieren und mich fussballerisch enorm entwickeln. Zudem wohnte ich bei einer Gastfamilie und lernte früh, ­selbstständig zu sein. Es war die beste Zeit meiner Karriere.

Mit gerade einmal 15 erhielten Sie ein Angebot von Umea IK in Schweden, dem damals besten Verein Europas. Wie reagierten Ihre Eltern?
Ich habe sie nicht um Erlaubnis gefragt, sondern teilte ihnen mit, dass ich das Angebot annehme. Ich wollte diese Chance einfach packen. Für meine Eltern war das nicht leicht, und ich werde ihnen ewig dankbar sein, dass sie mich ziehen liessen.

Braucht es eine grosse Portion Egoismus, um es ganz nach oben zu schaffen?
Ohne geht’s nicht. Aber am Ende ist und bleibt Fussball ein Teamsport. Nur wer sich fürs Team aufopfert, kriegt auch die nötigen Bälle, um glänzen zu können.

Was war die härteste Lektion, die Sie lernen mussten?
Meinen Ehrgeiz zu zügeln. In wichtigen Spielen war ich oft übermotiviert und wollte einfach zu viel. Mein erstes Länderspiel dauerte ganze 17 Minuten, dann sah ich rot. Der einzige Trost: Ich stand immerhin länger auf dem Rasen als Lionel Messi. Der flog bei der Länderspielpremiere schon nach wenigen Sekunden vom Platz.

Was raten Sie den Mädchen, die von einer Profikarriere träumen?
Habt Spass am Fussball, habt Geduld und vergesst nie: Ihr dürft auch Fehler machen. Nur so wird man besser.