Vorteil Schweiz
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Vorteil Schweiz

Die allgemeine und die persönliche Wirtschaftslage werden positiv bewertet.

Kommt ein wirtschaftlicher Abschwung oder steht eine Boomphase bevor? Beide Szenarien scheinen heute möglich. Entsprechend interessant ist die Frage, ob die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger selber eher eine Baisse oder eine Hausse prognostizieren. Antwort: Die wirtschaftliche Lage wird als erstaunlich gut beurteilt, sowohl auf individueller als auch auf volkswirtschaftlicher Ebene.

Obwohl derzeit breit diskutiert wird, wie die Digitalisierung die Arbeitswelt verändert und ob sie allenfalls Arbeitsstellen überflüssig machen könnte, ist die Einstellung der Befragten gegenüber den neuen technischen Errungenschaften pragmatisch bis positiv. Über 60 % sind «sehr einverstanden» oder «einverstanden» mit diesen Aussagen: Die neuen Technologien «verbessern die Lebensqualität», helfen, den «Arbeitsmarkt besser zu überblicken», sie «verbessern die Arbeitsbedingungen» und «Arbeitgeber finden einfacher Arbeitnehmer». Den kritischen Aussagen – die neuen Technologien «verschlechtern Chancen am Arbeitsmarkt generell» und man leide unter der «ständigen Erreichbarkeit durch den Arbeitgeber» – stimmen zwischen 40 % und etwas über 50 % zu. «Vom technischen Wandel überfordert» fühlen sich 35 %. Das ist immer noch einer von drei Befragten, aber zur tendenziellen Technologiefreundlichkeit passt, dass es bloss 10 % als wahrscheinlich anschauen, dass ihre Arbeitsstelle in den nächsten fünf Jahren automatisiert wird. Im Vorjahr waren noch 22 % dieser Meinung (allerdings mit einem 20- jährigen Zeithorizont). Generell beschäftigt die Arbeitslosigkeit zurzeit weniger als in früheren Jahren, wie die Sorgenrangliste zeigt.

Entsprechend werden sowohl die aktuelle als auch die zukünftige individuelle Lage positiv beurteilt: 92 % meinen, es gehe ihnen heute «recht», «gut» oder «sehr gut» – seit 1995 ist diese Antwort konstant hoch. Für die kommenden 12 Monate denken 75 %, sie könnten den Status quo halten, 12 % prognostizieren eine Verbesserung, 10 % eine Verschlechterung. Der Unternehmer und Mäzen Jobst Wagner teilt die aktuelle Einschätzung der Befragten, für die Zukunft der Firmen in der Schweiz sieht er aber eine Reihe von Herausforderungen. Er sagt: «Die Zitrone ist ausgepresst», und fordert stützende Massnahmen.

Zuletzt vergleichen die Befragten die einheimische Wirtschaft mit der ausländischen. Der Befund ist klar: Uns in der Schweiz geht es viel besser. Und diese Tendenz hat sich in den letzten 15 Jahren akzentuiert. 64 % finden, die Schweizer Wirtschaft stehe besser, 31 % meinen sogar, sie stehe viel besser da. 2004 waren es noch 72 % respektive 8 %.