Schweizer Präzision für chinesische Schnellzüge
Für ihre bemerkenswerten Erfolge beim Ausbau des Bahnnetzes für Hochgeschwindigkeitszüge in China erhielt das Regensdorfer Unternehmen Amberg Technologies am Aussenwirtschaftsforum von Switzerland Global Enterprise den Export Award 2015 in der Kategorie Success.
Wenn chinesische Bahnfahrer selbst bei Spitzengeschwindigkeiten bis zu 300 Kilometern pro Stunde keinen Kaffee verschütten, so liegt das nicht zuletzt an der hochpräzisen Schienenführung. Verantwortlich dafür zeichnet sich Amberg Technologies aus Regensdorf, ein Unternehmen der Amberg-Gruppe, die 2005 in den chinesischen Bahnvermessungsmarkt eingestiegen ist und die lokalen Regierungen von Beginn weg auf der ganzen Linie zu überzeugen vermochte.
Leute mit Marktkenntnissen angestellt
Amberg Technologies hat sich seinerzeit mit seinem hochwertigen Produkt nicht so schnell als möglich in den neuen Markt gestürzt, sondern jahrelang vorsondiert und am Schweizer Sitz ganz bewusst einen chinesischen Ingenieur sowie weitere Experten mit detaillierten Fach- und Marktkenntnissen eingestellt. «Diese Massnahme hat ganz entscheidend zum Erfolg in China beigetragen», ist Marcel Kalbermatter, CEO von Amberg Technologies, rückblickend überzeugt. Dieser minutiös vorbereitete Markteintritt hat auch die Wettbewerbsjury beeindruckt, wie Pascal Ihle, Stellvertretender Chefredaktor der Handelszeitung, anlässlich der Preisverleihung bestätigte.
Lokaler Distributionspartner gesucht
Um ihr hochpräzises Messsystem, das für den Bau, die Dokumentation und den Unterhalt der Geleise eingesetzt wird, in China verkaufen zu können, suchte man sich in Beijing einen passenden, im Markt anerkannten lokalen Distributionspartner. Man fand ihn in Bonanza Rail Technology, welches schon bald ein eigenes Team aufbaute, das ausschliesslich für Amberg tätig ist. Mit Erfolg, denn das Geschäftsvolum in China konnte kontinuierlich gesteigert werden und beträgt mittlerweile einen Viertel des Gesamtumsatzes von Amberg Technologies, das auch sonst vornehmlich exportorientiert ist und 70 Prozent des Umsatzes ausserhalb der Schweiz erzielt.
Weichen auf Wachstum gestellt
Im Herbst 2014 konnte das Zürcher KMU mit dem 500. Messsystem in China ein bemerkenswertes Jubiläum feiern. Die Weichen für ein weiteres Umsatzwachstum in den nächsten Jahren sind gestellt, zumal der Auf- und Ausbau des chinesischen Schienennetzes für modernste Hochgeschwindigkeitszüge im Reich der Mitte weiter vorangetrieben wird. Zwar ist gerade der chinesische Markt für Nachahmerprodukte bekannt, doch laut Marcel Kalbermatter ist Amberg darauf vorbereitet: «Wir wurden auch schon kopiert. Doch weil wir unsere Messinstrumente dauernd weiterentwickeln, sind wir der Konkurrenz stets zwei bis drei Jahre voraus.»