One Young World zeichnet junge Unternehmerin aus, die Wanderarbeitern den Rücken stärkt
Rund um die Welt gründen junge Menschen Firmen, die nicht nur Profit abwerfen, sondern auch einen guten Zweck erfüllen sollen. In Dubai etwa sorgt die Lead-2030-Gewinnerin Spandana Palaypu mit der Arbeitsvermittlungsplattform ZoEasy für fairere Anstellungsbedingungen für Migranten.
Wanderarbeiter auf der Suche nach dem Traumjob
Rund um die Welt gründen junge Menschen Firmen, die nicht nur Profit abwerfen, sondern auch einen guten Zweck erfüllen sollen. In Dubai etwa sorgt Spandana Palaypu mit der Arbeitsvermittlungsplattform ZoEasy für fairere Anstellungsbedingungen für Migranten. Über 80 Prozent der drei Millionen Einwohner Dubais sind Ausländer. Während westliche Expats jeweils für einige Jahre in das Emirat kommen und dabei beachtliche Gehälter verdienen, verrichten Millionen von Wanderarbeitern aus Entwicklungsländern einfachere Tätigkeiten für weniger Geld.
Taxifahrer aus Indien, Hausangestellte von den Philippinen, Mechaniker aus Äthiopien – viele arbeiten oft für weniger als 1000 Dollar im Monat. Und für viele von ihnen beginnt Dubai mit einem geplatzten Traum. In ihrer Heimat wurde ihnen von Arbeitsvermittlern ein Traumjob mit gutem Gehalt versprochen. In Dubai angekommen erfahren sie dann, dass sie Schulden haben und Taxi fahren oder andere Tätigkeiten ausüben sollen, für die sie überqualifiziert sind.
Die Vermittler ausschalten
Deswegen gründete Spandana Palaypu Mitte 2016 ZoEasy. Das Start-up schult und informiert Arbeitssuchende und bringt sie mit ausgesuchten Arbeitgebern zusammen. Dabei folgt es definierten, transparenten Prozessen und ethischen Standards. Die meisten Online-Jobplattformen konzentrieren sich auf höher Qualifizierte, um die Wanderarbeiter kümmern sich dagegen nur wenige. ZoEasy verfolgt ein anderes Modell und folgt dabei strikt dem Prinzip, Vermittler aus dem Prozess zu entfernen.
Reich zu werden, war nie das Ziel
Etwa 100 Stellen konnte ZoEasy bisher vermitteln. Doch das Potenzial ist gross. Geld verdient ZoEasy mit Provisionen, die die Unternehmen bezahlen, wenn ein Arbeitsverhältnis zustande gekommen ist. Für Palaypu steht das aber nicht zwingend im Vordergrund. «Ich glaube, wenn man das Richtige tut, wird es sich letztlich immer auszahlen. Reich zu werden, war mir noch nie wichtig, ich wollte immer in erster Linie etwas bewirken.»
«Unser Ziel ist es, innerhalb von drei bis fünf Jahren 100000 Jobs gemäss unseren ethischen Standards zu vermitteln», sagt Palaypu. Das ist ambitioniert – wie vieles in Dubai.
«Lead2030», eine Initiative von One Young World und neun führenden Unternehmen einschliesslich der Credit Suisse, zeichnet die wirkungsvollsten Lösungen aus, die unter Führung junger Menschen zur Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) erarbeitet wurden. Das Impact Advisory and Finance Department der Credit Suisse fungierte als Sponsor im Rahmen von SDG Nummer 4: hochwertige Bildung, mit spezifischem Fokus auf For-Profit-Modelle. Spandana Palaypu, Gründerin und CEO von ZoEasy, trug in dieser Kategorie den Sieg davon. Mit ihrer Vision und ihrem zielgerichteten, hoffnungsvollen Engagement setzte sie sich vor einer Jury aus Kunden, Partnern und Mitarbeitenden der Credit Suisse gegen 282 Mitbewerber aus 93 Ländern durch. Als Gewinnerin wird Spandana Palaypu damit von der Credit Suisse finanzielle und nicht-finanzielle Unterstützung für ZoEasy erhalten.