Ein zweigeteiltes Jahr: Global CIO Video
Das Jahr 2022 fiel klar nicht zugunsten der Anleger aus, doch 2023 ist bisher das Gegenteil der Fall. Praktisch alle Anlageklassen haben an Boden gewonnen, wobei Aktien Renditen im einstelligen Prozentbereich generierten und Anleihen ebenfalls eine gute Wertentwicklung zeigten.
Eine Reihe positiver Entwicklungen, darunter die Wiedereröffnung Chinas nach COVID-19, rückläufige Inflationszahlen und ein stärker als erwartetes Wirtschaftswachstum in der Eurozone, trugen zu einer wieder steigenden Risikobereitschaft bei.
Im neuen House View Video mit John Woods, Chief Investment Officer APAC, erfahren Sie mehr über unsere aktuellen Einschätzungen (Video in Englisch).
So lohnend die ersten Wochen des laufenden Jahres auch gewesen sein mögen, unser Anlagekomitee konzentrierte sich anlässlich seiner letzten Sitzung nicht nur auf die jüngst positiven Aspekte, sondern auch auf das Gesamtumfeld. Und dieses präsentiert sich nicht ganz so rosig: Immerhin erhöhen die wichtigsten Zentralbanken ihre Leitzinsen nach wie vor, zumal die Inflation deutlich über den Zielwerten verharrt. Zudem schwächt sich das Wirtschaftswachstum ab, und in den Industrieländern haben latente Rezessionsrisiken Bestand. Unseres Erachtens sind Anleger gut beraten, diese Tatsachen nicht auszublenden.
Wir glauben folglich, dass eine vorsichtige Positionierung in Form einer Untergewichtung von Industrieländeraktien nach wie vor gerechtfertigt ist, zumal die Unternehmensgewinne gemäss unseren Erwartungen unter dem schwachen Wachstum, einer nachlassenden Preismacht und höheren Finanzierungskosten leiden werden. Wir bleiben in Schwellenländeraktien neutral positioniert, wobei sich unsere Übergewichtung chinesischer Aktien in diesem Segment bisher als lohnend erwiesen hat. Im Fixed-Income-Sektor halten wir an unserer Übergewichtung von Hartwährungsanleihen aus Schwellenländern und globalen Staatsanleihen fest. Indessen räumen wir ein, dass die Wiedereröffnung und die voraussichtliche Erholung der chinesischen Wirtschaft eine vorübergehende Verbesserung der globalen Industrieproduktion anstossen dürften, was unseren Erwartungen zufolge den Rohstoffmärkten Unterstützung bieten sollte. Wir haben daher unseren taktischen Ausblick für den marktbreiten Rohstoffindex auf Neutral angepasst.