Geschlechtervielfalt ist gut für das Geschäft
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Geschlechtervielfalt ist gut für das Geschäft

Die diesjährige Ausgabe des Berichts «CS Gender 3000» beleuchtet den Zusammenhang zwischen der Geschlechtervielfalt und einer herausragenden Unternehmensperformance sowie die damit einhergehenden Entwicklungen im Laufe der Zeit.

Um wirkliche Veränderungen vorantreiben zu können, benötigen Unternehmen, Anleger, politische Entscheidungsträger und andere Anspruchsgruppen Zugriff auf hochwertige Daten. Mit genau diesen Daten trägt das Credit Suisse Research Institute zur Diskussion über die Geschlechtervielfalt in Unternehmen bei. Der Bericht «CS Gender 3000» liefert herausragende Research zur Geschlechtervielfalt innerhalb der Governance- und Geschäftsführungsteams von über 3000 Unternehmen aus 56 Ländern.

Während sich die Forschung traditionell mit den Auswirkungen einer Erhöhung der Anzahl von Frauen auf Vorstandsebene befasst hat, rücken nun zusätzliche Faktoren in den Fokus. Faktoren wie der Einfluss von Frauen im Senior Management, in dem die Führungsteams für das Tagesgeschäft und damit letztendlich für die Rentabilität verantwortlich sind.

Familienunternehmen

Zudem befasst sich der Bericht 2019 ausführlich mit der Geschlechtervielfalt in Familienunternehmen. Er zeigt auf, dass Familienunternehmen mit mindestens 10 % weiblichen Führungskräften Unternehmen mit ausschliesslich männlichen Führungskräften um etwa 410 Basispunkte pro Jahr (seit 2014) in puncto Performance übertreffen.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Wir wissen, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie schwierig sein kann. Die Research-Ergebnisse zeigen darüber hinaus, dass Kinder die Karriere und die Erwerbskraft einer Frau negativ beeinflussen können. Ist dies etwas, was Unternehmen alleine angehen können? Oder bedürfen diese sozioökonomischen Herausforderungen einer Makroperspektive und der Zusammenarbeit mit dem Staat?

Das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern (Gender Pay Gap)

Bei den im Rahmen von «Gender 3000» befragten Unternehmen zeigt sich, dass Männer in sämtlichen Regionen mehr verdienen als Frauen und dass das Lohngefälle ein Ergebnis fest etablierter Unterschiede bei der Geschlechterverteilung nach Berufsgruppen ist. Was ist nötig, um dieses Gefälle zu überbrücken? Unserer Meinung nach müssen politische Entscheidungsträger und Arbeitgeber eine Rolle bei der Infragestellung des Status quo und der Verbesserung der sozioökonomischen Rahmenbedingungen spielen, um sinnvolle Veränderungen zu erreichen.

Gute Fortschritte für Frauen, aber der Weg ist noch lang

Die Geschlechtervielfalt auf Vorstandsebene hat sich in zehn Jahren auf über 20 % verdoppelt, ein klares Plus für die Governance. Zusätzlich ist der Frauenanteil im Management von 14 % in der Studie von 2016 auf 17 % gestiegen. Regional betrachtet gibt es in den USA (21 %) und APAC (19 %) eine grössere Vielfalt im Management als in Europa (17 %). Angesichts des regulatorischen und politischen Fokus vieler europäischer Länder auf Quoten in den Vorstandsetagen überrascht dies vielleicht. In den USA und APAC erfolgte der Anstieg des Frauenanteils im Management organischer.

Die Auswirkungen dieses Trends auf die obersten Geschäftsführungspositionen sind jedoch begrenzt. Kaum 5 % der im Rahmen von «CS Gender 3000» befragten Unternehmen haben weibliche CEOs und weniger als 15 % weibliche CFOs. Die Positionen von Frauen liegen immer noch ausserhalb der Bereiche mit operativer Entscheidungsbefugnis. Ein Drittel aller «Shared Services»-Funktionen werden von Frauen ausgeübt.