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Konjunkturumfrage der Credit Suisse in Zusammenarbeit mit ZEW

Konjunkturerwartungen markant tiefer

Die Konjunkturerwartungen sind gemäss dem Credit Suisse ZEW Indikator stark gefallen. Der Index fiel im Juli um 34,6 auf -58,9 Punkte und erreichte damit den tiefsten Stand seit Anfang 2009. Der Index zur Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage verzeichnete ebenfalls einen deutlichen Rückgang, er fiel um 17,4 Punkte auf 52,9 Punkte. Auch die Salden für die Inflations- und Zinserwartungen notierten im Juli merklich tiefer. Der Index der Inflationserwartungen fiel um 27,0 Punke. Nur noch 23,5% der befragten Finanzmarktexperten erwarten über die kommenden sechs Monate eine ansteigende Inflationsrate. Der Saldo der Erwartungen bezüglich des kurzfristigen Zinsumfelds fiel um 30,5 Punkte auf 18,2 Punkte. Gleichzeitig erwartete im Juli aber ein um 15,4 Prozentpunkte angestiegener Anteil der befragten Experten (55,9%), dass sich der Franken gegenüber dem Euro im kommenden Halbjahr abwerten wird.

Der Credit Suisse ZEW Indikator der Erwartungen verzeichnete im Juli den schärfsten Rückgang seit September 2009. Er fiel um 34,6 Punkte und erreichte mit -58,9 Punkten das tiefste Niveau seit zweieinhalb Jahren. Nur noch eine kleine Minderheit von 2,9% der befragten Finanzmarkexperten erwartet, dass sich die Konjunkturdynamik in den kommenden sechs Monaten verbessern wird. Dagegen erwartet nun eine deutliche Mehrheit von 61,8% (+29,4 Prozentpunkte) eine Verschlechterung der Konjunkturdynamik. 35,3% (-24,2 Prozentpunkte) gehen von einer stabilen Entwicklung auf den gegenwärtigen Niveaus aus.

Nachdem die bereits in den letzten Monaten nachlassenden Konjunkturerwartungen bisher durch eine äusserst positive Einschätzung der gegenwärtigen Konjunkturlage relativiert wurden, hat sich im Juli auch diese Einschätzung verschlechtert. Der entsprechende Saldo ist um 17,4 Punkte gefallen und lediglich noch knapp die Hälfte (52,9%) der Befragten hält die aktuelle Konjunkturlage für «gut». Ein Anteil von 47,1% (+17,4 Prozentpunkte) hält die Situation für «normal» und weiterhin hält keiner der Befragten die aktuelle Wirtschaftslage für «schlecht». Dennoch fällt für die Schweiz die Beurteilung der Wirtschaftslage klar positiv aus. Alle anderen Länder weisen hingegen teils deutlich negative Konjunktureinschätzungen auf.

Die Inflationserwartungen sind im Juli deutlicher gefallen als in den vorangegangenen Monaten. Der Anteil der Befragten, die auf 6-Monats-Sicht einen Inflationsanstieg erwarten, beträgt nur noch 23,5% (Vormonat: 40,5%). Demgegenüber erwarten ebenfalls 23,5% der Umfrageteilnehmer (+10 Prozentpunkte), dass die Inflationsrate im kommenden Halbjahr zurückgehen wird. Etwas mehr als die Hälfte (53,0%) nimmt an, dass sich die Inflation auf den aktuell niedrigen Niveaus hält.

Der Index der Erwartungen für die kurzfristigen Zinsen ist im Juli um deutliche 30,5 Punkte auf 18,2 Punkte gefallen. Der Anteil der Befragten, die in den kommenden sechs Monaten mit einem Zinsanstieg rechnen, fiel um 24,1 Prozentpunkte auf 27,3%. Indessen glauben 63,6% (+17,7 Prozentpunkte) der Experten, dass das kurzfristige Zinsumfeld über diesen Zeithorizont unverändert bleiben wird.

Der Saldo der Erwartungen zur Entwicklung des Schweizer Aktienmarktes zeigt nach dem Anstieg im Vormonat um 14,8 Punkte nun einen mehr als doppelt so starken Rückgang (-31,1 Punkte) auf 38,3 Punkte.

Nach der starken Frankenaufwertung im Juli gehen die befragten Finanzmarktexperten eher wieder von einer schwächeren Tendenz des Frankens aus. Insbesondere der Index des Frankens gegenüber dem Euro fiel im Juli um 7,1 Punkte auf -20.6 Punkte.

Ablauf der Umfrage und Methodologie
Eine analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991 durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen Dienstleistungssektor zu entwickeln.

Im Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel, Telekommunikation und gesamthaft.

Die Salden ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile. Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators gegenüber dem Vormonat.