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Konjunkturumfrage der Credit Suisse in Zusammenarbeit mit ZEW

Konjunkturerwartungen im Mai wieder niedriger

Nach der Verbesserung im Vormonat sind die Konjunkturerwartungen im Mai wieder gesunken. Der Credit Suisse ZEW Indikator fiel um 20,3 Punkte auf -11,5 Punkte. Allerdings verzeichnete gleichzeitig der Index zur Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage eine Verbesserung auf bereits hohen Niveaus. Der entsprechende Saldo stieg um 6,8 Punkte auf 68,6 Punkte. Die Inflations- und Zinserwartungen sind im Mai wieder gesunken. Der Index der Inflationserwartungen fiel um deutliche 30,8 Punkte und lediglich noch knapp mehr als die Hälfte der befragten Finanzmarktexperten erwartet über die kommenden sechs Monate eine ansteigende Inflationsrate. Der Saldo der Erwartungen bezüglich des kurzfristigen Zinsumfelds fiel ebenfalls deutlich um 19,4 Punkte auf 57,1 Punkte. Im Mai erwartete ein Anteil von 42,9% (+10,5 Prozentpunkte), dass der Franken gegenüber dem Euro im kommenden Halbjahr abwerten wird. Eine Tieferbewertung des Frankens wird von den Umfrageteilnehmern auch gegenüber dem US-Dollar und dem britischen Pfund erwartet.

Nachdem der Credit Suisse ZEW Indikator im April in den positiven Bereich angestiegen war, ist er im Mai wieder in negatives Territorium zurückgefallen. Der Index sank um deutliche 20,3 Punkte auf -11,5 Punkte und reflektierte damit die Erwartung, dass sich die Wirtschaftsdynamik im Laufe der kommenden sechs Monate von den aktuellen Niveaus aus abschwächen wird.

Bei der Interpretation der Abwärtskorrektur sollte allerdings berücksichtigt werden, dass sich die Einschätzung der gegenwärtigen Konjunkturlage nach wie vor auf sehr hohem Niveau befindet. Im Mai ist der entsprechende Saldo um weitere 6,8 Punkte auf 68,6 Punkte angestiegen. Noch immer hält keiner der Befragten die aktuelle Wirtschaftslage für «schlecht». 31,4% erachten die Situation als «normal», eine Mehrheit von 68,6% hält sie für «gut».

Die Inflationserwartungen sind im Mai nach den starken Anstiegen in den Vormonaten merklich gesunken. Der Anteil der Befragten, der auf 6-Monats-Sicht einen Inflationsanstieg erwartet, fiel um 25,1 Prozentpunkte auf 51,4%. Andererseits gehen nun 40,0% der Umfrageteilnehmer (+19,4 Prozentpunkte) davon aus, dass die Inflation im kommenden Halbjahr auf den aktuell tiefen Niveaus verharren wird. Eine Minderheit von 8,6% (+5,7 Prozentpunkte) hält eine Verringerung der Inflationsrate für wahrscheinlich.

Auch der Aufwärtstrend bei den Zinserwartungen, der sich in den Vormonaten abzeichnete, hat sich im Mai nicht fortgesetzt. Der Anteil der Finanzmarktexperten, der in den kommenden sechs Monaten einen Zinsanstieg erwartet, fiel um 19,4 Prozentpunkte auf 60,0%. 37,1% (+19,4 Prozentpunkte) der befragten Experten glauben, dass das kurzfristige Zins¬umfeld über diesen Zeithorizont unverändert bleiben wird.

Der Saldo der Erwartungen zur Entwicklung des Schweizer Aktienmarkt¬es hat nach seinem Anstieg im Vormonat wieder 16,0 Punkte eingebüsst und steht im Mai bei 54,6 Punkten. Nach wie vor ist mit 66,7% (-12,7 Prozentpunkte) allerdings eine Mehrheit der Ansicht, dass der Swiss Market Index (SMI) über die kommenden sechs Monate zulegen wird.

Die befragten Finanzmarktexperten sind der Ansicht, dass der Schweizer Franken gegenüber dem Euro, dem US-Dollar und dem Pfund abwerten wird. 42,9% (+10,5 Prozentpunkte) der Experten erwarten, dass der Franken gegenüber dem Euro an Wert verlieren wird, gegenüber dem Dollar rechnen sogar 45,7% (+16,3 Prozentpunkte) mit einer niedrigeren Bewertung im kommenden Halbjahr.

Ablauf der Umfrage und Methodologie
Eine analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991 durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen Dienstleistungssektor zu entwickeln.

Im Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel, Telekommunikation und gesamthaft.

Die Salden ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile. Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators gegenüber dem Vormonat.