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Konjunkturumfrage der Credit Suisse in Zusammenarbeit mit ZEW

Tiefere Konjunkturerwartungen im Januar

Die Konjunkturerwartungen sind im Januar wieder etwas moderater ausgefallen. Der Credit Suisse ZEW Indikator sank um 5,9 Punkte auf -18,4 Punkte. Dagegen setzte der Index zur Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage seinen Aufwärtstrend fort und stieg um 8,6 Punkte auf ein hohes Niveau von 71,1 Punkten. Die Inflationserwartungen legten im Januar ebenfalls merklich zu. Mittlerweile erwarten 42,1% (+9,6 Prozentpunkte) einen Inflationsanstieg über die kommenden sechs Monate. Insgesamt kletterte der Saldo der Inflationserwartungen um 22 Punkte auf 39,5 Punkte. Die Erwartungen hinsichtlich des kurzfristigen Zinsumfelds sind nach dem leichten Rückgang im Vormonat wieder angestiegen. Der entsprechende Index stieg von 23,1 Punkten auf 35,1 Punkte.

Die Konjunkturerwartungen für die Schweiz sind im Januar wieder etwas gesunken. Der Credit Suisse ZEW Indikator fiel um 5,9 Punkte auf -18,4 Punkte. Dabei gingen insgesamt 23,7% (+6,2 Prozentpunkte) der befragten Finanzmarktexperten von einer Verschlechterung der Konjunkturdynamik aus. Demgegenüber erwarten 5,3% (+0,3 Prozentpunkte) eine Verbesserung über die kommenden sechs Monate. Der Grossteil der befragten Experten (71,0%) erwartet weiterhin ein gleich bleibendes Konjunkturniveau. Der insgesamt resultierende Rückgang ist jedoch auch vor dem Hintergrund einer äusserst guten Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage zu sehen, die eine Verbesserung auf noch höhere Niveaus zunehmend schwierig macht.

Im Januar schätzten 71,1% (+8,6 Prozentpunkte) der Umfrageteilnehmer die Konjunkturlage als «gut» ein. Lediglich noch 28,9% erachten das aktuelle Umfeld als «normal» und keiner der Befragten hält es für «schlecht». Der Saldo der Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage erreicht damit 71,1 Punkte und liegt damit auf dem höchsten Stand seit Februar 2008.

Die Erwartungen hinsichtlich der künftigen Inflationsentwicklung sind im Januar weiter gestiegen. Der Anteil der Finanzmarktexperten, der in den kommenden sechs Monaten einen Inflationsanstieg erwartet, stieg um 9,6 Prozentpunkte auf 42,1%. Dass sich die Inflation von den derzeit aussergewöhnlich tiefen Niveaus weiter reduzieren wird, erwarten im Januar dagegen lediglich 2,6% (-12,4 Prozentpunkte) der befragten Experten. Insgesamt stieg der Saldo der Inflationserwartungen um deutliche 22 Punkte auf 39,5 Punkte.

Obschon nach wie vor der überwiegende Teil der Umfrageteilnehmer (64,9%) im kommenden Halbjahr ein unverändert tiefes Zinsumfeld erwartet, hat sich dieser Anteil um relativ deutliche 12 Prozentpunkte verringert. Dagegen erwarten 35,1% (+12 Prozentpunkte) einen Anstieg der kurzfristigen Zinsen. Dass sich die langfristigen Zinsen von ihren derzeit immer noch sehr moderaten Niveaus in den kommenden sechs Monaten erhöhen werden, erwarten inzwischen 68,4% (+9,4 Prozentpunkte) der Befragten.

Der Saldo der Erwartungen zur Aktienmarktentwicklung hat sich im Januar kaum verändert und der Index stieg nur um marginale 1,1 Punkte auf 73,6 Punkte. Eine überwiegende Mehrheit der Umfrageteilnehmer (78,9%) erwartet damit weiterhin einen Anstieg des Schweizer Aktienmarkindex im kommenden Halbjahr. Dagegen gehen 15.5% (+8,3 Prozentpunkte) von einer Seitwärtstendenz am Aktienmarkt aus und 5,3% (-4,7 Prozentpunkte) erwarten sinkende Kurse.

Ablauf der Umfrage und Methodologie
Eine analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991 durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen Dienstleistungssektor zu entwickeln.

Im Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel, Telekommunikation und gesamthaft.

Die Salden ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile. Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators gegenüber dem Vormonat.